Vom Flüchtling zum Nobelpreisträger: Interview mit Abdulrazak Gurnah – Kultur | ABC-Z

Abdulrazak Gurnah kam noch unter britischer Kolonialherrschaft zur Welt und gelangte 1968 als Flüchtling nach England. Heute ist er Professor Emeritus und Nobelpreisträger. Ein Gespräch über das Lesen, das Erinnern und ein schillerndes Leben.
Abdulrazak Gurnah schreibt seine Romane in seinem Haus in der Grafschaft Kent mit dem Gesicht zur Wand, in absoluter Stille. Schon das Gurren der Tauben im Garten kann die Arbeit unmöglich machen. Die Romane heißen „By the Sea“, „Lost Paradise“, „Afterlives“ und spielen fast ausnahmslos im Land seiner Geburt, in Tansania, auf der Insel Sansibar. Jetzt ist auf Deutsch der erste Roman erschienen, den er nach dem Nobelpreis geschrieben hat, der ihm 2021 verliehen wurde, er trägt den Titel „Diebstahl“. Der Roman spielt, untypisch für Gurnah, fast in der Gegenwart. Sansibar öffnet sich darin sukzessive für den Tourismus, die Figuren haben Telefone und Internet, an den Stränden entstehen Hotels für Pauschalurlauber. Viel Zeit gewährt ihm der Verlag nicht für das Gespräch im Hotel Adlon, wir steigen also direkt ein. Man weiß bei diesem Leben gar nicht, wo man anfangen soll.





















