Prinz Andrew gibt alle königliche Titel ab – wegen „anhaltender Anschuldigungen“ | ABC-Z

Der in der Affäre um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein tief gefallene britische Prinz Andrew gibt auch seine verbliebenen royalen Titel und Pflichten auf. Das sagte der 65-Jährige in einer am Freitag vom Palast veröffentlichten Erklärung. Dabei geht es vor allem um seine Bezeichnung als Herzog von York. Unter anderem der „Guardian“ zitiert aus einem Statement des Buckingham-Palace: „Im Gespräch mit dem König und meiner unmittelbaren weiteren Familie sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die anhaltenden Anschuldigungen gegen mich von der Arbeit seiner Majestät und der königlichen Familie ablenken“, heißt es darin.
Er werde seinen Titel und die ihm verliehenen Ehren nicht mehr führen, sagte Andrew. Gänzlich aberkannt werden kann ihm das Herzogtum der Nachrichtenagentur PA zufolge nur durch das Parlament. „Ich habe mich, wie schon immer, dazu entschlossen, meine Pflicht gegenüber meiner Familie und meinem Land an erste Stelle zu setzen“, heißt es weiter. Er stehe zu seiner Entscheidung, sich aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen.
Zu den aufgegebenen Ehren gehören der Ritterorden des Royal Victorian Order und seine Rolle als „Royal Knight Companion“ im elitären Hosenbandorden des Königs.
Mit der Erklärung kommt der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II. weiteren Spekulationen und einer womöglich noch größeren Demütigung – der Aberkennung der Ehren durch den König selbst – voraus. In wenigen Tagen, am 21. Oktober, erscheinen die Memoiren von Virginia Roberts Giuffre, dem wohl bekanntestes Opfer in dem Missbrauchsskandal – sie hatte dem Prinzen vorgeworfen, sie als Minderjährige missbraucht zu haben.
Prinz Andrew: Das steckt hinter der Kritik an ihm
Zuletzt war der Königssohn erneut wegen seiner Freundschaft mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein in die Schlagzeilen geraten. Bereits vor Jahren hatte sich Andrew weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Seine Rolle als offizieller Vertreter des Königshauses, militärische Ränge und Schirmherrschaften hatte er bereits verloren. Andrew betonte in seinem Statement, er weise weiter alle Anschuldigungen in diesem Fall zurück.
mit dpa















