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“Völlig aus der Luft gegriffen”: Unicredit echauffiert sich über Commerzbank-Betriebsrat | ABC-Z


“Völlig aus der Luft gegriffen”

Unicredit echauffiert sich über Commerzbank-Betriebsrat

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Die Unicredit schielt auf die Commerzbank, doch weder die deutsche Politik noch die Bank selbst haben Interesse an einer Übernahme. Warum? Dem Coba-Betriebsrat zufolge droht der Abbau von gut 15.000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Das Mailänder Geldhaus schießt zurück.

Die Unicredit hat Aussagen des scheidenden Commerzbank-Betriebsratschefs Uwe Tschäge zu einem möglichen Jobabbau nach einer Übernahme scharf zurückgewiesen. Diese Behauptungen entbehrten jeder Grundlage, teilte die italienische Großbank mit. “Insbesondere diejenigen über die Größenordnung eines Stellenabbaus sind völlig aus der Luft gegriffen.” Unicredit sei zum jetzigen Zeitpunkt lediglich ein Investor der Commerzbank, und jede Behauptung darüber, was in Zukunft passieren könnte oder nicht, sei reine Spekulation.

Tschäge hatte in einem Interview mit dem “Handelsblatt” behauptet, dass in Deutschland zwei Drittel aller Stellen wegfallen könnten, sollte die Unicredit wie gemutmaßt die Commerzbank übernehmen. “Es droht also der Abbau von gut 15.000 Arbeitsplätzen”, führte er aus. Ein solcher Schrumpfkurs und weniger Wettbewerb nach dem Wegfall einer großen deutschen Privatbank wären Tschäge zufolge nicht gut für die Kunden. Deshalb sei es gut, dass sich Kunden und Politiker gleichermaßen gegen eine Übernahme ausgesprochen haben, sagte er. Tschäge geht Ende des Jahres bei der Commerzbank in den Vorruhestand.

Commerzbank
Commerzbank 15,72

Die italienische Bank widerspricht. Sie erklärt ihren Erfolg der vergangenen Jahre mit erheblichen Investitionen in die Mitarbeitenden, Filialen, das Netzwerk sowie die Unternehmenskultur, die Exzellenz und Fairness anstrebt. Dies werde weiterhin das Leitprinzip sein, heißt es von dem Mailänder Geldhaus. “Etwas anderes zu behaupten ist unverantwortlich und schafft nicht nur im Markt eine ungerechtfertigte, besorgniserregende Unsicherheit, sondern auch für genau die Menschen, die der Betriebsrat vertreten und denen er dienen soll.”

Unicredit marschiert vorwärts

Unicredit kontrolliert mittlerweile etwa 28 Prozent der Anteilsscheine an der Commerzbank. Rund 9,5 Prozent der Aktien halten die Italiener direkt, zudem hat sich Unicredit Zugriff auf insgesamt 18,5 Prozent durch Finanzinstrumente gesichert.

Die Bundesregierung hat die italienische Bank aufgefordert, einen Übernahmeversuch zu beenden. “Unser Interesse an der Commerzbank bringt unser langfristiges Engagement im deutschen Markt und für die Schaffung einer stärkeren und besseren Bank für Deutschland zum Ausdruck”, erklärte die Mailänder Bank. Die Unicredit werde dies weiterverfolgen, indem sie die Interessen aller Stakeholder der Commerzbank eng im Blick behalte, die der Kunden, Regionen, Investoren und Mitarbeitenden.

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