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Nahost-Versöhnungsinitiative erhält Nürnberger Menschenrechtspreis – Bayern | ABC-Z

Stellvertretend für die Initiative „Parents Circle – Families Forum“ (PCFF) haben die Israelin Robi Damelin und die Palästinenserin Laila AlSheikh am Sonntag den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis entgegengenommen. Angesichts des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 und den Verheerungen im Gazastreifen möge es „viele Menschen verwundern, wenn nicht sogar irritieren, von Freundschaft und Annäherung zwischen Israelis und Palästinensern zu sprechen“, sagte Oberbürgermeister Marcus König (CSU) bei der Preisverleihung in der Nürnberger Oper. Genau diese Größe und diesen Humanismus jedoch zeige PCFF.

Die Initiative mache deutlich, wie wichtig es sei, „über alle Verletzungen hinweg im Gespräch zu bleiben“. Dies sei vorbildlich, auch für die Nürnberger Stadtgesellschaft. „Wir brauchen Räume der Verständigung und eine ordentliche Debattenkultur“, betonte König.

Laila AlSheikh sagte: „Den Menschenrechtspreis zu bekommen ist für uns und für alle Menschen in Israel und Palästina wichtig, denn jeder hat ein Recht auf ein normales Leben.“ Sowohl sie als auch Robi Damelin verloren 2002 im Nahostkonflikt einen Sohn. Damelin rief dazu auf, auch in Europa die Spaltung zwischen Israelis und Palästinensern nicht weiter voranzutreiben: „Wenn jüdische und palästinensische Mütter gemeinsam für Frieden eintreten – kann das nicht für alle ein Vorbild sein?“

Im „Parents Circle – Families Forum“ setzen sich seit 1995 Familien, die durch den Nahostkonflikt einen nahen Verwandten verloren haben, für Versöhnung zwischen Israel und Palästina ein.

Der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis wird alle zwei Jahre an Einzelpersonen oder Gruppen vergeben, die sich vorbildlich und unter hohem persönlichem Risiko für die Wahrung der Menschenrechte einsetzen. 2023 ging der Preis an den kenianischen Aktivisten Malcolm Bidali.

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