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Fürstenfeldbruck: Bürgerinitiative gegen B2-Verlegung unter Druck – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Die Bürgerinitiative „Verbleib der B2“ (BI), die sich gegen die Verlegung der Bundesstraße aus der Fürstenfeldbrucker Innenstadt und für einen Neubau der Amperbrücke einsetzt, spricht der Stadtspitze den Willen zur Bürgerbeteiligung ab. Vor allem durch den Zeitdruck sieht sie sich eingeschränkt: Am 28. Oktober soll der Stadtrat endgültig über den künftigen formalen Verlauf der Bundesstraße entscheiden. Bis dahin müsste die BI etwa 1900 Unterschriften gesammelt haben, um einen Bürgerentscheid durchzusetzen. Zurzeit hätten etwa 1200 bis 1300 Bürgerinnen und Bürger aus Fürstenfeldbruck unterschrieben, sagt der stellvertretende BI-Sprecher Markus Droth. In den verbleibenden Wochen werde man noch einmal alles versuchen, um möglichst viele Unterstützer zu überzeugen, kündigte der Stadtrat und OB-Kandidat der Freien Wähler an.

Gelingt dies nicht, wäre die Tür offen für einen „Tausch“ mit dem Straßenbauamt. Die Stadt würde die bisherige innerörtliche Trasse der Bundesstraße übernehmen und in der Folge herabstufen. Im Gegenzug würde der Abschnitt von der Oskar-von-Miller- über die Fürstenfelder und äußere Schöngeisinger Straße bis zur Einmündung in die B471 zur Bundesstraße aufgewertet, für die künftig das Straßenbauamt Freising zuständig wäre. Dessen Fachausschuss hat am Mittwoch dem Stadtratsplenum mehrheitlich diese Lösung empfohlen. Vor allem, weil dann auch die Amperbrücke in die Zuständigkeit der Stadt fallen würde. Statt des vom Straßenbauamt favorisierten Neubaus würde die Stadt das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk nur so weit sanieren, dass dem Schwerverkehr weiterhin die Durchfahrt des Zentrums verweigert werden kann – zurzeit gilt eine Beschränkung auf maximal 16 Tonnen.

In einem Punkt sind sich Stadtverwaltung, viele Stadträte und BI weitgehend einig: Die formale Verlegung der B2 wäre nur Kurieren an den Symptomen. Eine spürbare Verkehrsentlastung der Innenstadt hingegen wäre nur mit einem dritten Amperübergang zu erreichen. Bruck kann eine solche Millioneninvestition aber nicht stemmen und ist angewiesen auf Bundesmittel. Bedingung ist die Aufnahme in den nächsten Verkehrswegeplan 2040. Wie die Chancen stehen, eine zusätzliche Amperquerung in Form eines Tunnels finanziert zu bekommen? Johannes Riedelsheimer, beim Staatlichen Bauamt für die Landkreise Dachau und Fürstenfeldbruck zuständig, sieht da zu viele vor allem politische Unwägbarkeiten, um eine Einschätzung abgeben zu können.

Klarer äußert er sich zu dem Wunsch, eine Entscheidung über die B2-Verlegung zu verschieben – die BI würde gerne noch ein paar Wochen länger Zeit bekommen, um Unterschriften zu sammeln. Der bauliche Zustand der Amperbrücke „gebietet Eile bei der Entscheidung über den zukünftigen Verlauf der B 2 durch Fürstenfeldbruck“, macht Riedelsheimer indes auf Nachfrage der SZ deutlich. Eine Entscheidung der Stadt sollte deshalb „noch heuer getroffen werden“.

Das aber geht nach Überzeugung der BI zulasten einer umfassenden Bürgerbeteiligung, zu der sich doch gerade Oberbürgermeister Christian Götz und die BBV immer bekannt hätten. Götz hält aktuell einen Bürgerentscheid in der Sache B2 auch deshalb für verzichtbar, weil die rein formale Verlegung an den Verkehrsströmen kaum etwas ändere. Anders wäre das, wenn innerörtlich verkehrslenkende Maßnahmen wie etwa Tempo 30 eingeführt würden. Im Fall solcher Pläne werde es eine umfassende Bürgerbeteiligung geben, hatte Götz mehrmals in städtischen Gremien versichert.

Die von Claus-Peter Bahner geleitete Bürgerinitiative, der auch CSU-Oberbürgermeisterkandidat Martin Urban angehört, informiert unter https://verbleib-b2-keine-umwidmung-staedtischer-strassen.jimdosite.com

Die Stadtverwaltung beantwortet die aus ihrer Sicht häufig gestellten Fragen zur B2-Verlegung unter https://brucker-stadtgespraeche.de/faq-b2-verlagerung

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