Ratgeber

“Vogel des Jahres” 2026: Jetzt abstimmen | ABC-Z

Stand: 03.09.2025 16:11 Uhr

Amsel, Rebhuhn, Schleiereule, Waldohreule und Zwergtaucher: Diese fünf Vögel schickt der NABU ins Rennen um den Titel “Vogel des Jahres” 2026. Die Aktion soll auf die Gefährdung der Tiere aufmerksam machen.

Bis zum 9. Oktober um 11 Uhr können alle Interessierten im Internet abstimmen und aus den fünf Kandidaten ihren Favoriten wählen.

“Das ist eine bunte Mischung”, so NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. “Die Amsel kennt wohl jedes Kind, der Zwergtaucher dürfte eher nicht so geläufig sein. Mit dem Rebhuhn ist eine stark gefährdete Agrarvogelart dabei. Außerdem stehen noch zwei Eulenarten zur Wahl. Jeder der Kandidaten bringt ein wichtiges Naturschutzthema mit und hat es verdient, gewählt zu werden”, erklärt Rümmler. Der Sieger der Abstimmung wird noch am selben Tag bekanntgegeben.

Amsel benötigt naturnahe Grünanlagen

Eine Amsel mit einer Beere auf einem Zweig

Die Amsel zählt bei uns zu den häufigsten Singvögeln. Doch ihre Rückzugsräume schwinden.

Die Amsel ist einer der bekanntesten Singvögel. Sie benötigt naturnahe Gärten mit heimischen Sträuchern als Rückzugsort und Futterquelle sowie insgesamt mehr Grün in den Städten. Der NABU-Wahlslogan der Amsel lautet darum: “Beeren statt Beton!” Zwar ist die Amsel derzeit nicht gefährdet, allerdings machte ihr in den vergangenen Jahren immer wieder das tödliche Usutu-Virus zu schaffen.

Intensive Landwirtschaft bedroht das Rebhuhn

Ein Rebhuhn auf einem Feld

Das Rebhuhn lässt sich gut an der orangebraunen Gesichtsfärbung und dem braungrau marmorierten Rücken erkennen.

Das Rebhuhn lebt auf Wiesen, Feldern und Brachflächen und leidet stark unter der intensiven Landwirtschaft mit großflächigen Monokulturen. Es gilt als sehr gefährdet und war 1991 bereits schon einmal Vogel des Jahres. Eine naturverträgliche Landwirtschaft, mehr ökologischer Anbau und weniger Ackergift würden dem Hühnervogel helfen. Der NABU-Slogan für das Rebhuhn lautet daher: “Für Felder voller Leben!”

Schleiereule benötigt mehr Brutplätze

Nahaufnahme einer Schleiereule.

Charakteristisch für die Schleiereule ist der herzförmige, weiße Gesichtsschleier.

Die Schleiereule wohnt häufig in Kirchtürmen und alten Scheunen, findet aber durch Sanierungen und Vergitterungen von Einfluglöchern immer weniger Brutplätze. “Gib mir dein Dach!” ist daher ihr NABU-Slogan. Helfen kann man ihr durch spezielle Nistkästen. Auch der Einsatz von Nagetiergiften in der Landwirtschaft macht der Schleiereule zu schaffen, weil er den Bestand an Wühl- und Spitzmäusen, ihre Hauptnahrung, reduziert.

Lautlose Jägerin: Die Waldohreule

Eine Waldohreule sitzt in einem Baum und schaut direkt in die Kamera.

Die Waldohreule gehört bei uns zu den häufigsten Eulenarten. Sie bewohnt gerne Wälder und Parks in der Nähe von offenen Flächen.

Auch die Wahlohreule ernährt sich von Wühl- und Spitzmäusen. Sie brütet häufig in verlassenen Krähen- und Greifvogelnestern und braucht alte Bäume – ob im Wald, Park oder auf dem Friedhof.

Bei der nächtlichen Jagd fliegt sie wie alle Eulenarten lautlos und ortet ihre Beute akustisch. Ihr NABU-Wahlslogan lautet: “Ohren auf, Vielfalt an!”

Scheuer Wasservogel: Der Zwergtaucher

Ein Zwergtaucher auf dem Wasser.

Der Zwergtaucher taucht bei Gefahr schnell ab und versteckt sich in der Nähe der Ufervegetation.

Der Zwergtaucher baut sein Nest meist schwimmend in der Uferzone, wo es zwischen Schilf und anderen Pflanzen gut versteckt ist. Er braucht natürliche, saubere Gewässer. “Tauchen statt Trockenlegen!” ist daher sein NABU-Wahlslogan. Zu Gesicht bekommt man den kleinen Vogel selten, hören kann man ihn dagegen gut – sein Balztriller “bibibibibibibibi” ist sehr auffällig.

NABU-Aktion mit langer Tradition

Bereits seit 1971 rücken der NABU und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) eine Vogelart in den Fokus. Der erste “Vogel des Jahres” war 1971 der Wanderfalke. Seit 2021 findet die Wahl öffentlich statt. Der aktuelle Vogel des Jahres ist der Hausrotschwanz.

Ein Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) sitzt auf einem Zaun.

Der Gebäudebrüter findet immer weniger Nistmöglichkeiten. Fünf Vögel hatte der NABU ins Rennen um den Titel geschickt.

Amsel bei der Nahrungssuche.

Das Ergebnis der NABU-Aktion “Stunde der Gartenvögel” ergibt ein trauriges Bild. Vor allem im Norden geht es den Amseln schlecht.

Fitis sitzt auf einem blühenden Schlehenzweig

Wer eine Hecke aus heimischen Sträuchern pflanzt, hat einen dekorativen Sichtschutz und schützt außerdem die Natur.

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