Vitamin D-Mangel durch Corona-Pandemie? Studie deckt Zusammenhang auf | ABC-Z

Vitamin D unterstützt zahlreiche lebenswichtige Prozesse im Körper, von der Stärkung des Immunsystems bis zur Erhaltung stabiler und gesunder Knochen. Aktuelle Auswertungen von Routine-Labordaten zeigen jedoch eine bedenkliche Tendenz: Immer mehr Menschen weisen unzureichende Vitamin-D-Werte auf. Diese Entwicklung könnte langfristig erhebliche Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit der Bevölkerung haben.
Vitamin D: Sonnenlicht und Ernährung grundlegende Faktoren
Es gibt zwei Wege, über die der Körper an Vitamin D gelangen kann: über die Nahrung und durch die Eigenproduktion in der Haut. Sie wird durch Sonnenlicht angeregt, das die Bildung des Vitamins auf natürliche Weise stimuliert. Wer sich ausgewogen ernährt und regelmäßig im Freien aufhält, kann seinen Bedarf in der Regel selbst decken. In den Wintermonaten tritt allerdings vor allem bei älteren Menschen häufig ein Mangel auf. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen deuten zudem darauf hin, dass auch die Coronapandemie zu einem Rückgang der durchschnittlichen Vitamin-D-Werte in der Bevölkerung beigetragen hat.
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Bei der Auswertung von Routine-Labordaten von mehr als 292.000 Patienten aus Bayern stellten Wissenschaftler fest, dass insbesondere ältere Frauen und Menschen, die in Städten leben, während der Pandemie einen deutlich niedrigeren Vitamin-D-Spiegel aufwiesen als üblich. Die aktuellen Ergebnisse dieser Untersuchung wurden im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht.
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Als zentrale Ursache nennt Eva Grill von der Ludwig-Maximilians-Universität München das veränderte Sozialverhalten während der Pandemie. Das häufigere Arbeiten im Homeoffice, der geringere Aufenthalt im Freien und die Einschränkung von Freizeitaktivitäten führten dazu, dass die Haut weniger Sonnenlicht ausgesetzt war und somit auch weniger Vitamin D gebildet werden konnte.
Studie zu Vitamin-D-Mangel: Diese Menschen waren besonders stark betroffen
Das deutliche Absinken des Vitamin-D-Spiegels konnten die Forscher ausmachen, indem sie Laborwerte aus zwei Zeiträumen miteinander verglichen: Proben, die zwei Jahre vor Beginn der Pandemie entnommen worden waren, und Proben aus den ersten beiden Corona-Jahren. Dabei zeigte sich, dass der durchschnittliche Serumspiegel von 25-Hydroxyvitamin D signifikant von 26,7 auf 26,0 Mikrogramm pro Liter gesunken war. Zugleich stieg der Anteil der Personen mit einem Vitamin-D-Mangel, also einem Wert unter 20 Mikrogramm pro Liter Blut, von 31,2 auf 35,2 Prozent an.
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Besonders ausgeprägt waren diese Veränderungen bei Frauen über sechzig Jahren. Nach Einschätzung der Wissenschaftler könnten eine erhöhte psychische Belastung sowie familiärer Stress während der Pandemie dazu beigetragen haben, dass der Vitamin-D-Spiegel in dieser Bevölkerungsgruppe stärker abfiel.















