Viessmann-Manager warnt vor populistischen Debatte beim Heizungsgesetz | ABC-Z
Die Union kündigte im Bundestagswahlkampf an, das von Wirtschaftsminister Robert Habeck entworfene Heizungsgesetz wieder zurückzunehmen. Bei Thomas Heim, Chef der ehemaligen Heizungssparte von Viessmann, stößt dies auf Unverständnis. „Die Heizungsförderung, die wir heute haben, ist die attraktivste, die es je gab. Aber populistische Diskussionen verunsichern die Bevölkerung“, sagt Heim in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. Dazu gehören laut Heim auch Debatten um „eine vermeintliche komplette Trendumkehr im Heizungsgesetz“.
Die Heizungssparte von Viessmann gehört seit einem Jahr zum US-Konzern Carrier. Im Jahr 2 024 werden so wenige Wärmepumpen verkauft, dass viele Hersteller bereits Kurzarbeit eingeführt haben. Neben der Flaute auf dem Wohnungsmarkt sind viele Förderprogramme der Bundesregierung weggefallen . Dennoch sei der Wärmepumpen-Anteil am Umsatz laut Heim bei Viessmann mittlerweile „signifikant“. In Zukunft weiterhin „Gasheizungen zu fördern, wäre ein Fehlanreiz“, so der Viessmann-Chef weiter.
Viessmann-Manager: „Heizungsindustrie kann wieder zum Motor der Wirtschaft werden“
Zudem sieht der Manager die Zukunft in der Wärmepumpe und spricht sich deshalb für einen flächendeckenden Einbau aus. „Wenn das gelingt, kann die Heizungsindustrie in Deutschland wieder zum Motor der Wirtschaft werden“, so Heim, der weiter ausführt: „Hier sitzen viele Marktführer im Bereich wasserbasierter Heizungen. Wenn wir es schaffen, diese Marktführerschaft im Zeitalter der erneuerbaren Energien beizubehalten, wird das langfristig viele Arbeitsplätze sichern – in der Industrie und im Handwerk.“ Aus diesem Grund spreche er sich in der Phase des Übergangs für eine staatliche Förderung aus.
In fünf Jahre allerdings brauche es nach Ansicht von Heim keine Förderung mehr. „Das heißt nicht, dass Wärmepumpen dann in Summe deutlich günstiger werden. Aber wir werden in der Lage sein, ein Abschmelzen der Förderung zu kompensieren“, so der Viessmann-Manger gegenüber dem „Handelsblatt“.