Gegen russischen Großangriff: Ukraine setzt erstmals Mirage-Kampfjets ein | ABC-Z

Gegen russischen Großangriff
Ukraine setzt erstmals Mirage-Kampfjets ein
07.03.2025, 13:13 Uhr
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Mit fast 200 Drohnen und mehr als 50 Raketen attackiert Russland wieder die Ukraine. Besonders im Visier: die Energieinfrastruktur. Doch die ukrainische Armee wehrt sich und setzt auf die Luftwaffe.
Die ukrainischer Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht erstmals von Frankreich gelieferte Kampfflugzeuge zur Abwehr einer russischen Luftangriffswelle eingesetzt. Wie die Luftwaffe erklärte, wurden die Mehrzweckkampfflugzeuge vom Typ Mirage 2000 eingesetzt, um einen massiven Angriff auf die Energieinfrastruktur des Landes abzuwehren. Demnach startete Russland dabei 194 Drohnen und feuerte 58 Raketen in Richtung Ukraine ab.
34 Raketen und 100 Drohnen seien abgefangen worden, fügte die Luftwaffe an. Frankreich hatte die ersten der nun offenbar eingesetzten Mirage-2000-Flugzeuge nach Angaben von Verteidigungsminister Sébastien Lecornu erst im Februar an die Ukraine ausgeliefert. Zuvor waren ukrainische Piloten mehrere Monate lang in Frankreich an den Flugzeugen ausgebildet worden.
Wie viele Maschinen genau geliefert wurden und wie viele Kampfflugzeuge Frankreich dem von Russland angegriffenen Land insgesamt zur Verfügung stellen will, gab das Verteidigungsministerium nicht bekannt. Französische Medien berichteten unter Verweis auf einen Haushaltsbericht der Nationalversammlung aus dem Herbst, dass Frankreich 6 von 26 Mirage 2000-5, über die die Luftwaffe verfüge, abgeben wolle.
Beschädigungen an Energieanlagen
Russland habe die Energie- und Gasinfrastruktur der Ukraine wieder massiv mit Drohnen und Raketen attackiert, teilte Energieminister Herman Haluschtschenko auf Facebook mit. Bei den Angriffen erlitten mindestens zehn Menschen, darunter ein Kind, nach Behördenangaben Verletzungen. „Russland versucht, den einfachen Ukrainern zu schaden, indem es Energie- und Gasproduktionsanlagen angreift“, schrieb Haluschtschenko. Ziel sei es, den Menschen Licht und Wärme zu nehmen und so den Bürgern den größten Schaden zuzufügen. Alle notwendigen Maßnahmen zur Stabilisierung der Strom- und Gasversorgung würden ergriffen.
Das staatliche Energieunternehmen Naftogaz erklärte bei Telegram, Erdgasproduktionsanlagen des Unternehmens seien beschädigt worden. Opfer unter den Mitarbeitern habe es nicht gegeben. Angriffe wurden etwa aus den westlichen Regionen Ternopil und Iwano-Frankiwsk, der nördlichen Region Tschernihiw sowie der nordöstlichen Region Charkiw gemeldet. Dabei wurden in der Regionalhauptstadt Charkiw laut den örtlichen Behörden bei einem russischen Angriff mindestens fünf Menschen verletzt.
Russland hat in den vergangenen Monaten seine Angriffe auf ukrainische Gas-Anlagen deutlich verstärkt. Die Angriffe haben die Stromerzeugungskapazität erschöpft und die wichtige Heizungs- und Wasserversorgung unterbrochen. Ukrainische Vertreter haben Russland vorgeworfen, den Winter als Waffe einzusetzen, um die Moral der Zivilbevölkerung zu untergraben.