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Vier neue Tageskliniken: Palliativmedizin in Brandenburg soll verbessert werden | ABC-Z

Vier neue, palliativmedizinische Tageskliniken öffnen ab dem 1. April in Brandenburg. Sie entstehen in Potsdam, Rüdersdorf (Märkisch-Oderland), Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) und Eberswalde (Barnim) im Rahmen des Gesundheitsprojekts „Seele“.

Durch das Projekt, das am Freitag von Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos) vorgestellt wurde, soll die Palliativmedizin in Brandenburg verbessert werden. Die Tageskliniken sollen das bestehende Angebot aus Palliativstationen an Krankenhäusern und ambulanter Versorgung ergänzen.

„Künftig können wir an vier Standorten im Land gebündelt eine medizinische, therapeutische und psychosoziale Behandlung anbieten“, erklärte Müller. „Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Bevölkerung immer älter wird und damit auch der Bedarf an Palliativversorgung steigen wird, ist dieses Konzept innovativ und zukunftsweisend.“

In den Tageskliniken sollen Patienten mit schweren Symptomen alle nötigen Therapien bedarfsgerecht und gebündelt angeboten bekommen, ohne stationär in einer Klinik aufgenommen oder spezialisiert ambulant behandelt werden zu müssen. Vermeidbare Krankenhausaufenthalte sollen so reduziert werden.

Die Projektleiterin und Oberärztin Katrin Ziemann sagte dem rbb, das Projekt sei bundesweit einzigartig. Es schließe eine Lücke: Manche Therapien seien nicht ambulant verfügbar, aber nicht alle Patienten wollten stationär ins Krankenhaus. Sie könnten in der Tagesklinik gezielt die Angebote nutzen, die sie brauchten. Außerdem würden Angehörige entlastet – vor allem im ländlichen Raum. Sie könnten sich außerdem in der Tagesklinik beraten lassen: „Sie werden aktiv mit einbezogen“, so Ziemann weiter.

Das Projekt wird mit fünf Millionen Euro aus dem Innovationsfonds gefördert und wissenschaftlich begleitet. Die Medizinische Hochschule Brandenburg soll untersuchen, wie gut die medizinische Versorgung in den Tageskliniken funktioniert. Zusätzlich wird die Technische Universität Berlin die wirtschaftlichen Aspekte des Projekts untersuchen.

Die Palliativmedizin ist dann wichtig, wenn die Erkrankung so weit fortgeschritten ist, dass sie nicht mehr heilbar ist. In diesem Fall kann die lindernde (palliative) Behandlung für die Betroffenen noch sehr viel tun, damit es ihnen in der ihnen verbleibenden Lebenszeit gutgeht.

Sendung: Antenne Brandenburg, 7.3.2025, 10 Uhr

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