Bezirke

Pächterwechsel in der Freisinger Orangerie – Freising | ABC-Z

Im lauschigen Garten mit den hohen Bäumen sitzt an diesem kühlen und regnerischen Julinachmittag niemand. Aber innen in der „Orangerie“, einem ehemaligen Gewächshaus der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, herrscht lebhaftes Treiben. Fast alle Tische sind besetzt. Italienische Wortfetzen schwirren durch die Luft: Das Team des Cafés, Bistros und Shops hinter dem massiven Holztresen – viele sind Italiener – unterhält sich in seiner Muttersprache. Erstaunlich ist das nicht, denn die beiden neuen Pächter kommen wie ihre Vorgänger aus Italien. Anfang Juni war die Übergabe, seitdem sind die beiden Sizilianer Massimo Guadagnino und Domenico Testa, beide 55 Jahre alt, die neuen Chefs in der „Orangerie“.

Ihre Vorgänger, Pier-Giuliano Cabras und sein Schwager Bruno Baccoli, die im Mai 2013 die „Orangerie“ eröffnet hatten, verabschiedeten sich in den Ruhestand. Die beiden Sarden machten die „Orangerie“ in den vergangenen zwöf Jahren zu einem beliebten Treffpunkt in Freising. Ein wenig fühlt man sich hier wie im Urlaub in Italien. Einmal, im Sommer 2017, war sogar der frühere Kanzler Olaf Scholz zu Besuch gewesen, damals war er noch Bürgermeister in Hamburg. Davon zeugt auch heute noch ein Foto an der Wand.

Das Konzept – Bistro, Café und Shop– habe man von den Vorgängern übernommen, sagt Domenico Testa. „Das hat sich bewährt.“ Neu dagegen ist, dass es jetzt ein Catering gibt und durchgehend eine warme Küche angeboten wird: mit einer veränderten Speisekarte. Auch diese ist wie in den Vorjahren italienisch geprägt. Testa und sein Partner, die beide schon viele Jahre in der Gastronomie tätig sind, wollen aber eine noch größere Vielfalt anbieten. „Etwas aus jeder Region Italiens und natürlich auch aus der sizilianischen Küche“, sagt Testa. Caponata beispielsweise, ein Gemüsegericht mit den Hauptzutaten Auberginen und Tomaten. Testa ist selbst seit mehr als 40 Jahren Koch – aus Leidenschaft, wie er sagt.

Im Innern der Orangerie, einem ehemaligen Treibhaus, herrscht oft lebhaftes Treiben. Gleich daneben befindet sich der Freisinger Staudengarten, ein bliebtes Ausflugsziel. (Foto: Renate Schmid)

Gemischtes Publikum komme, berichtet Testa. Viele Studierende, aber auch Besucher des nahen, überregional bekannten Staudengartens oder Geschäftsleute, die in der „Orangerie“ zu Mittag essen. „Ich liebe es, unter Menschen zu sein“, sagt Testa. Sein Ziel sei, dass sich die Gäste hier wohlfühlen – und wiederkommen. Bislang laufe es gut. Dass er und sein Partner die „Orangerie“ übernommen haben, sei aber kein Zufall gewesen: „Wir sind beide mit den Vorgängern befreundet und haben schon früh erfahren, dass diese in den Ruhestand gehen wollen.“ Die „Orangerie“ habe ihn schon lange gereizt, mit ihrer Entscheidung haben die beiden nicht lange gezögert, berichtet Testa. „Für mich hat sich damit ein kleiner Traum erfüllt.“

Back to top button