Kultur

„Vielleicht werde ich versuchen, ihn zu treffen“: Gastbeitrag von Zeruya Shalev – Kultur | ABC-Z

Zeruya Shalev wurde 2004 bei einem Anschlag in Jerusalem schwer verletzt. Der Planer der Attacke soll nun im Austausch gegen die israelischen Geiseln freikommen. In Shalevs Freude über den Waffenstillstand drängt die Frage, wie sie damit umgehen soll.

Gastbeitrag von Zeruya Shalev

Die ganze Nacht über summte mein Handy wegen all der Nachrichten, die ohne Unterlass in der Whatsapp-Gruppe „The Female Power“ eintrafen. In ihr organisieren sich Mütter und weibliche Familienangehörige der Geiseln gemeinsam mit Journalistinnen und Kulturschaffenden, die sie seit vollen zwei Jahren unterstützen. Zum ersten Mal zeigte sich in dieser sonst so von Schmerz geprägten Gruppe aufkeimende Freude und Dankbarkeit, nachdem die sensationelle nächtliche Nachricht über die Unterzeichnung des Abkommens zwischen Israel und der Hamas zur Rückkehr der Geiseln und zum Ende des Krieges publik geworden war. Die Mütter, Frauen und Töchter entführter Zivilisten und Soldaten, die seit zwei Jahren vor lauter Angst um ihre Liebsten kein Auge mehr zugetan hatten, blieben auch in dieser Nacht wach – doch diesmal vor freudiger Aufregung.

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