Viele Busse fahren trotzdem – Diese Alternativen gibt‘s | ABC-Z
Berlin. Die Gewerkschaft Verdi ruft zum Ausstand bei der BVG auf. Fahrgäste müssen auf andere Verkehrsmittel ausweichen. Ein Überblick.
Fahrgäste der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) müssen Geduld und starke Nerven haben: Am Montag (27.01.) wird es erhebliche Einschränkungen im Nahverkehr geben, weil die Gewerkschaft Verdi zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen hat. Bis Dienstag um 3 Uhr morgens stehen alle U-Bahnen, Straßenbahnen und die meisten Busse still. Auch nach Streik-Ende wird der Verkehr noch einige Stunden unregelmäßig sein.
Welche Alternativen haben Fahrgäste während des Ausstandes? Sie können auf die S-Bahnen umsteigen, weil diese von der Deutschen Bahn betrieben werden und vom Streik nicht betroffen sind. Außerdem weist die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) Berlin auf die Regionalbahnen sowie Sharing-Angebote über Jelbi hin.
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Trotz des Streiks werden auch einige Busse durch Berlin rollen, weil sie im Auftrag der BVG von anderen Unternehmen gefahren werden. Das gilt für den BVG Muva – und auch für alle Fähren (F10, F11, F12). Fahrgäste sollten aber trotzdem vorher über die BVG-App prüfen, ob die Fahrt mit einer Echtzeitinformation aktuell anzeigt wird.
Streik bei der BVG – Diese Buslinien fahren trotzdem:
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Diese Buslinien fahren mit eingeschränktem Angebot:
Tarif-Streit zwischen BVG & Verdi: Bereits nach zweitem Treffen folgt der Streik
Beide Seiten hatten vergangene Woche Mittwoch erstmals in der laufenden Tarifrunde miteinander verhandelt. Ein Angebot der Arbeitgeberseite gab es nicht. Nach dem zweiten Zusammentreffen an diesem Mittwoch rief Verdi dann zum Streik auf. Damit reagiere man „auf die Verzögerungsstrategien“ des BVG-Vorstands, hieß es. Obwohl man bereits im vergangenen Oktober über die Forderungen informiert habe, habe die Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt. „Auch wurde in den Verhandlungen deutlich, dass die Einschätzungen zu dem bestehenden Aufholbedarf bei den Löhnen zwischen Verdi und dem BVG-Vorstand weit auseinanderliegen.“
Die BVG nannte den Schritt der Gewerkschaft unverhältnismäßig. „Die unnötige Eskalation noch vor der ersten richtigen Verhandlungsrunde widerspricht dem Wunsch aller Seiten nach konstruktiven und guten Lösungen am Verhandlungstisch“, teilte das Unternehmen mit.
Diese Forderungen hat Verdi
Die Gewerkschaft fordert monatlich 750 Euro mehr pro Monat. Zudem will sie ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro durchsetzen. Die Forderungen belaufen sich nach Verdi-Angaben auf 250 Millionen Euro jährlich. 2023 lagen die Personalkosten bei der BVG laut Geschäftsbericht bei rund 820 Millionen Euro.
Für die Verhandlungen sind nach Verdi-Angaben bis zum 10. April insgesamt sechs Termine angesetzt. Die nächste Gesprächsrunde ist für den 31. Januar geplant. Die BVG kündigte an, dann ein Angebot vorzulegen.
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Verdi hatte den öffentlichen Personennahverkehr in Berlin bereits im vergangenen Jahr zweimal weitgehend lahmgelegt. Damals verhandelte die Gewerkschaft mit der BVG für die rund 16.000 Beschäftigten des Nahverkehrsunternehmens nicht über eine Entgelterhöhung, sondern um die Arbeitsbedingungen. Arbeitgeber und Gewerkschaft einigten sich im April unter anderem auf mehr Wendezeit zwischen den Routen, Urlaubsgeld und zusätzliche Urlaubstage.
(mit dpa)