Ernteausfall: Kaffeepreis steigt deutlich stärker als allgemeine Inflation | ABC-Z
Durch Ernteausfälle in wichtigen Anbauländern sind die Preise für Rohkaffee stark gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts war Bohnenkaffee in Deutschland diesen April um 12,2 Prozent teurer als im Vorjahresmonat – und lag damit noch über dem Preisanstieg für Nahrungsmitteln insgesamt (2,8 Prozent) sowie über der allgemeinen Inflation von 2,1 Prozent.
Die deutliche Erhöhung der Verbraucherpreise für Kaffee “dürfte maßgeblich auf die Importpreise für Rohkaffee zurückzuführen sein”, heißt es in der Mitteilung. Die Einfuhrpreise für nicht geröstete Kaffeebohnen waren demnach im April um 53,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor, im Vergleich zum April 2021 stiegen die Preise sogar um 147,4 Prozent.
Der Vergleich zum April 2021 zeigt auch den starken mittelfristigen Anstieg der Verbraucherpreise von
Bohnenkaffee. Sie waren im April um fast ein Drittel höher als im April von vor vier Jahren. Die Teuerung für Nahrungsmittel
insgesamt lag in dem Zeitraum bei 31,4 Prozent, die allgemeine Teuerung betrug 18,8 Prozent. An der Rohstoffbörse in New York war der Preis für die Arabica-Kaffeebohne bereits im November des vergangenen Jahres auf den höchsten Wert seit 1977 gestiegen und legte seitdem weiter zu.
Brasilien mit Abstand wichtigstes Bezugsland für Kaffee
Grund für den starken Preisanstieg sind auch klimatische Bedingungen. Im weltweit wichtigsten Kaffeeanbauland Brasilien war 2024 das wärmste je gemessene Jahr, Dürre und heftige Waldbrände setzten den Kaffeebauern zu. Aus dem Land kommen 41,1 Prozent der importierten Kaffeemenge, das waren im vergangenen Jahr 516.000 Tonnen Kaffee, roh und geröstet zusammengenommen. 16,2 Prozent der Menge stammten aus Vietnam, 5,5 Prozent aus Honduras und 4,3 Prozent aus Kolumbien. Weitere wichtige Handelspartner beim Kaffeeimport waren demnach Uganda, Italien und Peru.
Trotz steigender Preise ist der Import von Kaffee nach Deutschland deutlich gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden um rund 14 Prozent mehr importiert als noch 2023.
