Vertrauensfrage im Bundestag: Bisschen weniger Tünkram, bisschen mehr Respekt | ABC-Z
Wahlkampf muss nicht brav sein. Er darf sogar wehtun. Aber Kanzler und Kanzlerkandidat sollten auch nicht keilen wie auf dem Schulhof.
Kritische Sympathie zu Hamburg ist einem bei der ZEIT nicht fremd, weshalb, erstens, gar nichts grundsätzlich gegen einen Hamburger Kanzler spricht und, zweitens, ein Hamburger Kanzler selbstredend auch mal deutlich Hamburgisch sagen dürfen sollte, was er denkt.
Tatsächlich sagte Olaf Scholz Anfang der Woche in einem Fernsehinterview nach seiner absichtsvoll verlorenen Vertrauensfrage im Parlament: “Fritze Merz erzählt gern Tünkram”.
Tünkram ist Plattdeutsch für dummes Zeug oder Unsinn, und das Wort an sich ist noch kein Problem, wir sind hier ja nicht bei der Alsterpolizei. Ein größeres Problem könnte es sein, den Spitzenkandidaten der CDU, der in Umfragen so weit vorne liegt, dass er womöglich wirklich bald Bundeskanzler dieser Republik sein wird, als “Fritze” zu bezeichnen.