Vermüllte Werstoffinseln in München: Kampfansage von Oberbürgermeister Dieter Reiter | ABC-Z
München – „Das Chaos um die Glascontainer muss ein Ende haben“, fordert OB Dieter Reiter (SPD) – und hat auch konkrete Vorschläge, wie das klappen soll. Wird das Altglas nicht rechtzeitig abgeholt, so wie es nach dem Jahreswechsel an vielen Wertstoffinseln zu beobachten war (AZ berichtete), „muss ein anderes Unternehmen einspringen“, findet Reiter.
Neue Strategien für Altglasentsorgung in München gefordert
Die Rechnung dafür will er den eigentlich verantwortlichen Unternehmen geben. Vertragsstrafen, wie sie in den bisherigen Abmachungen vorgesehen sind, seien „richtig und notwendig“, so Reiter. „Aber sie allein machen unsere Stadt nicht sauberer“, findet der OB.
Seine SPD/Volt-Stadtratsfraktion fordert in einem Antrag zusätzlich die verantwortliche Kommunalreferentin dazu auf, bei künftigen Verhandlungen mit den Entsorgern mehr Maßnahmen vertraglich festzulegen.
Die Container sollen „an Tagen mit hohem Aufkommen“ öfter geleert werden, es sollen „zusätzlich temporäre Container“ aufgestellt oder „zentrale Sammelstellen“ eingerichtet werden, so wie bei den Christbäumen. Die nächste Vertragsperiode läuft von 2026 bis 2028, wird also dieses Jahr verhandelt.
CSU setzt sich für strengere Müllentsorgungsvorschriften in München ein
Einige Schritte weiter möchte die CSU/FW-Stadtratsfraktion mit ihrem Antragsbündel gehen, das sie am Montag zu dem Thema eingereicht hat. Es sei „überfällig“, dass der OB jetzt auf das Müllproblem reagiere, findet CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl.
Die CSU möchte neben „strengeren Vorgaben hinsichtlich Leerung und Sauberkeit“, dass das Kommunalreferat prüft, wo mehr Wertstoffcontainer nötig sind. Und die Stadt soll bereits berücksichtigen, dass für Leichtverpackungen vielleicht bald schon die Gelbe Tonne eingeführt wird.
Dann könnten die nicht mehr benötigten Container an den Wertstoffinseln mit Glascontainern ersetzt werden.
Weiterer Teil des CSU-Müll-Rundumschlags: Es soll eine neue Stelle geschaffen werden bei der Stadt – und zwar ein Ansprechpartner „für alle Themen rund um das Thema Müll“ geben.
Bisher sei häufig nicht klar, wer konkret verantwortlich ist: Baureferat, Kommunalreferat, Abfallwirtschaftsbetrieb, MVG – sie alle spielen eine Rolle bei dem Thema. Die Stelle soll aus Mitteln bereits bewilligter, aber noch nicht besetzter Stellen der zuständigen Referate finanziert werden.
Ein dritter CSU-Antrag verlangt von der Stadt, dass sie sich „umfassend mit neuen kreativen und innovativen Ansätzen“ beschäftigen soll, um dem Münchner Müll Herr zu werden.
Die Münchner Verwaltung soll sich andere Städte zum Vorbild nehmen, aktuelle Forschung auswerten und dann ihre „Abläufe, Kampagnen und Initiativen“ anpassen. Denn: „München ist von einer nicht mehr zu übersehenden Vermüllung betroffen“ – findet die CSU.