Wirtschaft

Statistisches Bundesamt: Mehr Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2025 | ABC-Z

Die Zahl der Insolvenzen ist deutschlandweit im ersten Halbjahr gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, gingen in den ersten sechs Monaten 12.009 Insolvenzanträge von Unternehmen bei den Amtsgerichten ein. Das entspricht einem Anstieg von 12,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 

Zugleich wurden die Forderungen der Gläubiger aus den gemeldeten Firmenpleiten auf 28,2 Milliarden Euro gerechnet. Im ersten Halbjahr 2024 hatten die Forderungen bei 32,4 Milliarden Euro gelegen. Diese Änderung sei darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr mehr wirtschaftlich bedeutende Firmen Insolvenz angemeldet hätten, teilten die Statistiker mit. 

Verkehr und Baugewerbe besonders betroffen

Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 34,6 Insolvenzen. Davon entfielen die meisten auf die Bereiche Verkehr und Lagerei mit 64,5 Fällen. Es folgten das Gastgewerbe mit 52,7 Fällen und das Baugewerbe mit 52,3 Fällen je 10.000 Unternehmen. Letzteres verzeichnete im ersten Halbjahr zugleich einen Anstieg der Aufträge.

Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen stieg. Diese lagen im berechneten Zeitraum bei 38.016 gemeldeten Insolvenzen, was einem Anstieg von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. 

Nach vorläufigen Angaben nahmen die Insolvenzen im August um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Das Statistische Bundesamt wies darauf hin, dass Insolvenzanträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Da liegt der Zeitpunkt des Antrags meist etwa drei Monate zurück. 

Fachleute des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) berechnen jedoch Frühindikatoren, die dem tatsächlichen Insolvenzgeschehen in der Regel zwei bis drei Monate vorauslaufen. Diesen zufolge ist im September ein leichter und im Oktober ein hoher Anstieg der Insolvenzrate zu erwarten. Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt dürften jedoch gering sein, sagte der Leiter der IWH-Insolvenzforschung, Steffen Müller.

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