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Ausreise geplant: Botschaft: Aschaffenburg-Täter hatte keine Papiere | ABC-Z


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Botschaft: Aschaffenburg-Täter hatte keine Papiere

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In Aschaffenburg greift ein 28-jähriger Afghane eine Kindergartengruppe mit einem Messer an. Er tötet einen Jungen und einen Mann. Der Täter war den Behörden bekannt, er hatte behauptet, freiwillig das Land verlassen zu wollen. Jetzt meldet sich die Botschaft und erklärt, warum das nicht möglich war.

Die Botschaft Afghanistans bestätigt jetzt erstmals offiziell, dass der Messerangreifer von Aschaffenburg keine Papiere besitzt. Auf Anfrage von RTL und ntv erklärte die Vertretung des von den Taliban geführten Landes, die Mitarbeiter hätten dem 28-Jährigen „kein Dokument, sei es ein Ausweis oder ein anderes Dokument, ausgestellt“.

Anfang Dezember hatte der Mann den Behörden gegenüber angegeben, freiwillig ausreisen zu wollen, woraufhin er tatsächlich ausreisepflichtig wurde. Zudem behauptete er, die notwendigen Papiere dafür beim afghanischen Generalkonsulat beantragt zu haben. Doch weder das bayerische Innenministerium noch die Botschaft machten Angaben dazu, ob überhaupt ein entsprechender Antrag auf Ausstellung von Personaldokumenten durch den späteren Messerstecher vorlag.

Aufgrund der Ausreise-Ankündigung des 28 Jahre alten Afghanen wurde sein Asylverfahren beendet. Er sollte das Land daraufhin „schnellstmöglich“ verlassen. Eine konkrete Frist sei ihm von den Behörden aber nicht genannt worden, erklärte das bayerische Innenministerium. Möglich ist, dass der Geflüchtete keine Papiere beantragte, dies aber offiziellen Stellen gegenüber behauptete, um länger im Land bleiben zu können. Doch es ist genauso möglich, dass Afghanistan zu lange mit der Ausstellung benötigte.

Theoretisch hätte sich der Mann zur Tatzeit in Haft befinden können. Die Strafe musste er allerdings nicht antreten, weil zwei verschiedene Gerichte ihn zu einer Geldstrafe verurteilten, die er nicht bezahlte. Die Urteile hätten im Anschluss zusammengefasst werden müssen, was bis zum Zeitpunkt der tödlichen Messerattacke nicht geschah. Jetzt befindet sich der Mann in einer psychiatrischen Klinik.

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