Verkäufe des Autobauers brechen ein: Tesla fährt sich nicht selbst | ABC-Z

Der US-Elektroautobauer Tesla verkauft immer weniger Fahrzeuge. Grund ist das Engagement von CEO Musk und die wachsende Konkurrenz aus China.
Die Ergebnisse kommen wenig überraschend, seit Jahresbeginn machen Nachrichten über Absatzeinbrüche bei dem US-Elektroautobauer die Runde. Besonders drastisch fällt der Einbruch in der Europäischen Union aus. So wurden in den ersten beiden Monaten des Jahres 49 Prozent weniger Tesla-Fahrzeuge in der EU zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Im März wurden in Deutschland 42 Prozent weniger Teslas zugelassen, während der Umsatz von Elektroautos anderer Hersteller stieg.
Tesla begründet den Gewinneinbruch in seinem Quartalsbericht mit der kürzlichen Einführung der neuen Generation des Mittelklasse-SUVs Model Y. Demzufolge seien viele Kunden zurückhaltend beim Kauf des alten Modells gewesen. Auch senkte Tesla 2024 die Verkaufspreise deutlich, wodurch die Gewinnmarge von 5,5 Prozent auf 2,1 Prozent gegenüber den Vorjahreszeitraum sank.
Laut Branchenexpert*innen wird Teslas zunehmend veraltende Modellpalette zum Problem. Der lange gehypte Cybertruck, in den Anleger*innen große Hoffnungen legten, entwickelte sich zum Flop. Anstatt der angepeilten 250.000 Fahrzeuge pro Jahr konnte Tesla seit der Markteinführung im November 2023 nur etwas mehr als 46.000 Modelle des futuristisch anmutenden Gefährts verkaufen. Zuletzt machte der Cybertruck durch Verarbeitungsmängel,wie bei der Fahrt herabfallende Stahlteile, Schlagzeilen.
BYD hat Tesla überholt
Auch die zunehmend stärker werdende Konkurrenz aus China macht dem Unternehmen zu schaffen. Der chinesische Elektroautobauer BYD überholte 2023 Tesla als größten E-Auto-Produzenten der Welt.
Der Hauptgrund dürfte allerdings der Imageschaden sein, den Firmenchef Elon Musk verursacht hat. In seiner Rolle als Leiter der unter Trump neu geschaffenen „Behörde für Regierungseffizienz“ (DOGE) entließ Musk Zehntausende Staatsdiener*innen, löste ganze Behörden auf und verhinderte kritische Untersuchungen von Musks Unternehmen. In Europa fiel Musk mit der offenen Unterstützung rechtsextremer Parteien wie der AfD auf. Die rechten Umtriebe des Tesla-Chefs lösten eine weltweite Protest- und Boykottbewegung aus. Wöchentlich kommt es vor Tesla-Stores zu Protesten
Bei der Tesla-Telefonkonferenz am Dienstag kündigte Musk an, seine Tätigkeit in der US-Regierung deutlich reduzieren zu wollen. Die „entscheidende Arbeit“ von DOGE sei „weitgehend erledigt“, sagte Musk. Er wolle sich nun wieder verstärkt Tesla widmen.
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