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Faschingsbären Grafing: Vom Prinzentanz zum Hochzeitstanz – Ebersberg | ABC-Z

Für Sabine Behrend, genannt Bine, geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Sie ist in der Kindergarde bei den Grafinger Faschingsbären groß geworden, war bereits Kinderprinzessin und darf sich nun Prinzessin Sabine I. nennen. Ihren holden Prinzen, Stephan I. Deistler, hat sie 2019 beim Unsinnigen Donnerstag kennengelernt, als sie gemeinsam hinter der Bar ausgeholfen haben. Stefan wusste, es der Lebenstraum seiner Freundin war, einmal Prinzessin zu werden. Diesen Traum wollte er ihr unbedingt erfüllen und hat sie im Urlaub gefragt, ob sie seine Faschingsprinzessin sein möchte. Und seine Frau. Zu dem doppelten Antrag sagte Bine beide Male „ja!“. Das habe zum Schmunzeln beim Faschingsverein geführt, denn Stephan habe genau die richtige Reihenfolge für die Anträge gewählt, erzählt die Zeremonienmeisterin Nadine Sauer.

Neben Bine ist auch Sonja Ruth in der Faschingsgarde aufgewachsen. Sie tanzt, seitdem sie in der zweiten Klasse ist. Erst in der Kindergarde, später zusammen mit Bine in der Erwachsenen Showtanz-Gruppe „High Energys“. Dass sie das Prinzenpaar als Gaudinockerl zum närrischen Dreigestirn nun vervollständigt, sei eher spontan passiert, sagt sie. Insgeheim wollte sie aber schon immer die Hofnärrin werden. Bei den Hofspielen hat sie Vollgas gegeben, so wie man sie laut Nadine eben kennt, und wurde prompt vom Gremium ausgewählt. Gaudinockerl zu sein, ist für sie vorwiegend „viel Gaudi“, erzählt sie lachend. Besonders viel Vergnügen bereite es ihr, die Kinder zu bespaßen und mit ihnen zu tanzen. Und mit dem Prinzenpaar an ihrer Seite sei sie überglücklich, wie sie freudestrahlend sagt.

Auch das Kinderdreigestirn unterstützt die Grafinger in dieser Saison kräftig: Prinzessin Fenja I., Hofnärrin Marlies, die „Aufgweckte“ und Prinz Levon I. (von links nach rechts). (Foto: privat)

Neben der ganzen „Power“ der Frauen, habe Prinz Stephan I. „nicht so viele Möglichkeiten nach rechts und links zu springen“, erzählt die Zeremonienmeisterin. Mit Bine zusammen habe er tanzen gelernt und überall geübt – sogar in Pantoffeln im Urlaub, plaudert Nadine. Stephan habe wohl auch angemerkt, dass man den Prinzentanz auch zum Hochzeitstanz machen könnte. Tanzen sei ohnehin Bines Ding, „und meins jetzt auch“, sagt der Prinz lachend. Für ihre Rolle als Prinzenpaar geben die beiden jedenfalls alles. „Sie leben das auch“ – darauf ist Nadine sehr stolz.

Mit dem Gardefest und dem Bärenball haben sich die Grafinger Faschingsbären bereits gebührend auf die fünfte Jahreszeit eingestimmt. Dabei haben sie so allerlei Neues im Gepäck. Mit dabei ist „Bärti“, das brandneue Maskottchen der Faschingsbären. Der war zunächst „eine Schnapsidee, die sich entwickelt hat“, erklärt Lara Bacher, die Marketingbeauftragte des Faschingsvereins. Mit einer Weste in den Vereinsfarben repräsentiert das Maskottchen den Verein in den sozialen Medien und tanzt nun auf den Faschingsveranstaltungen einen Flashmob zu einer selbst kreierten Hymne. Den Namen für den Bären haben sie auf Instagram gesucht. Andere Vorschläge waren „Dagobärt“ oder „Graf Bärenstein“, am Ende setzte sich aber dann doch der „Bärti“ durch.

„Bärti“ ist das neue Maskottchen der Grafinger Faschingsbären. Aus einer Schnapsidee entstanden, tanzt er ab sofort einen Flashmob zu seiner eigenen Hymne. (Foto: privat)

Auf die kommenden Veranstaltungen freut sich das Dreigestirn ungemein. Denn „die Highlights kommen erst noch“, sagt Prinz Stephan I. Unter dem Motto „Weltall“, das ganz zufällig auch das Motto beim Ebersberger Faschingsverein ist, lassen sie die Bären an ihrem größten Spektakel, dem Unsinnigen Donnerstag am Marktplatz in Grafing los. Am 2. März folgen der Kinderfasching und die Sonntagsspiele, am 3. März steigt die Rosenmontagsparty und am 4. März natürlich der Ebersberger Faschingsumzug sowie das Kehraus am Markplatz in Grafing.

Auch für Sicherheit haben die Grafinger gesorgt, die in diesem Jahr zum ersten Mal Teil der Kampagne „Luisa ist hier“ sind – ein Hilfsangebot für Frauen bei sexueller Belästigung. Betroffene, die sich bedrängt fühlen, können sich mit der Frage „Ist Luisa hier?“ ganz diskret an die Faschingsbären wenden und damit um Hilfe bitten. Für diese Aktion wurden die Grafinger vom Frauennotruf Ebersberg geschult. Sie möchten mit der Kampagne „ein Zeichen gegen Gewalt setzen und einen Safe Space auf Veranstaltungen anbieten“, sagt Lara Bacher.

Als nächstes Event steht der Unsinnige Donnerstag am 27. Februar um 19 Uhr am Marktplatz in Grafing an.

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