Veränderungen an Briefkästen – „Nostalgie fällt weg“ | ABC-Z

Berlin. Die Deutsche Post nimmt drei markante Neuerungen an den Briefkästen in Berlin vor. Welche das sind – und was das für Kunden bedeutet.
Wann haben Sie das letzte Mal einen Brief in den Briefkasten gesteckt – und haben Sie dabei auch kurz gestutzt? An den Doppelbriefkästen in Berlin gibt es nämlich drei große Veränderungen. Die wohl auffälligste: Auf den beiden Einwurfklappen steht jetzt nur noch „Alle Postleitzahlen“. Vorher gab es die Unterscheidung in „Postleitzahlen 10000 bis 16999 (Berlin-Brandenburg)“ und „Andere Postleitzahlen“.
Wie die „B.Z.“ berichtet, werden die Einwurfklappen der Doppelbriefkästen bereits seit Januar 2025 vereinheitlicht. Somit können Briefe nun unabhängig von der Empfängeradresse in beide Klappen eingeworfen werden. Sie werden dann vollautomatisch in den Briefzentren bearbeitet. Laut der Deutschen Post sollen Briefe genauso schnell wie zuvor am Ziel ankommen.
„Der Wegfall der Vorsortierung vereinfacht den ganzen Vorgang natürlich ein bisschen und vermeidet ärgerliche Missgeschicke“, sagte Simon Götze von der Verbraucherzentrale Berlin der Zeitung. „Etwas Nostalgie fällt damit beim Posteinwurf natürlich weg, denn wenn mich nicht alles täuscht, war diese Vorsortierung im Raum Berlin einzigartig.“
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Und es gibt weitere Veränderungen. Statt mehrerer Uhrzeiten steht jetzt nur noch die Zeit der letzten Tagesleerung auf den Kästen. Bis dahin muss der Brief eingeworfen werden, damit er noch am selben Tag bearbeitet wird. Zwischenleerungen werden nicht mehr aufgeführt, die gibt es aber trotzdem noch.
Auch der der rote Punkt auf den Briefkästen verschwindet. Dieser zeigte an, welche Briefe auch am Sonntag abgeholt werden. Diese Leerungen finden laut der Deutschen Post aber weiterhin statt. Doch die Kunden informieren sich darüber nun online.
Berlins wohl dreckigster Briefkasten sorgte für Schlagzeilen

So dreckig sah ein Briefkasten in Berlin-Reinickendorf aus.
© Dirk Krampitz | Dirk Krampitz
Erst im vergangenen Juli geriet ein Briefkasten in Reinickendorf in die Schlagzeilen, weil er sehr verdreckt war. Von außen war er mit Flechten bewachsen. Die Vorderseite war so beschmiert, dass man Aufschriften nicht mehr lesen konnte. Nachdem die Berliner Morgenpost darüber berichtet hatte, säuberten Betriebstechniker den Kasten. Außerdem wurden die Tafeln mit den Leerungen-Anzeigen neu angebracht.
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In Berlin mussten in den letzten Jahren Dutzende Briefkästen ausgetauscht werden, die durch Vandalismus zerstört oder durch Schmierereien unansehnlich geworden waren. Jeder Fall von Vandalismus wird von der Post zur Anzeige gebracht und damit auch strafrechtlich verfolgt – über die Ermittlungsquote ist jedoch nichts bekannt. Bundesweit unterhält die Deutsche Post rund 108.200 Briefkästen, in Berlin sind es mehr als 3000.