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Venedig: Eintritt soll sich auf zehn Euro verdoppeln – Panorama | ABC-Z

Nach dem Ende der Testphase will Venedig die Eintrittsgebühr verdoppeln: Tagesbesucher sollen künftig nicht fünf, sondern bis zu zehn Euro bezahlen. Der für die Finanzen zuständige Stadtrat Michele Zuin kündigte in der Lokalzeitung Il Gazzettino an, dass von 2025 an an „kritischen Tagen“, an denen es in der Lagunenstadt besonders voll zu werden verspreche, ein Höchsttarif von zehn Euro bezahlt werden müsse. An anderen Tagen gelte ein „Grundtarif“. Zu dessen genauer Höhe äußerte er sich noch nicht. „Auf diese Weise hoffen wir, die Anreisenden zu entmutigen“, sagte der Kommunalpolitiker.

Der Versuch mit den Eintrittsgebühren geht an diesem Wochenende nach insgesamt 29 Tagen zu Ende. An Samstagen und Sonntagen wurden zwischen 8.30 Uhr und 16 Uhr fünf Euro Eintritt fällig. Dazu konnte man sich übers Internet einen QR-Code besorgen und aufs Handy laden. Andernfalls drohten bis zu 300 Euro Strafe – tatsächlich bezahlen musste aber niemand so viel. Bei der Eintrittsgebühr gab es eine ganze Reihe von Ausnahmen: Einheimische, Hotelgäste und Kinder unter 14 Jahren beispielsweise müssen bislang nichts bezahlen. Dabei soll es auch bleiben.

Mit einer offiziellen Bilanz nach den letzten beiden Test-Tagen will sich die Stadt noch Zeit lassen. Dazu sollen zunächst die gesammelten Daten ausgewertet werden. Im Grundsatz steht das weitere Vorgehen trotz Kritik auch aus der Bevölkerung aber schon fest: Aus dem Test soll eine Regelung von Bestand werden – nicht an allen Tagen des Jahres, aber in Zeiten großen Betriebs.

„Venedig ist immer noch zu billig.“

Alles in allem nahm Venedig mit der neuen Gebühr mehr als zwei Millionen Euro ein. An manchen Tagen wurden mehr als 25 000 zahlende Gäste registriert. Das eigentliche Ziel, den Massentourismus zu begrenzen, wurde aber nicht erreicht. Stadtkämmerer Zuin gab zu, dass es „keine großen Abschreckungseffekte“ gegeben habe. Das habe aber auch niemand erwartet. „Anders wird es sein, wenn die Zehn-Euro-Höchstgrenze gilt, an Tagen, an denen eine für die Stadt kritische Anwesenheitsschwelle erreicht wird.“ Tourismus-Stadtrat Simone Venturini sagte: „Venedig ist immer noch zu billig. Es ist keine Tragödie, wenn die Touristen mehr bezahlen.“ Die Sprecherin der Bürgerinitiative Assemblea per la casa Venezia (Versammlung des Hauses Venedig), Federica Toninello, hingegen sagte dem Fernsehsender Rai zu den bisherigen Erfahrungen: „Das hat der Kommune Geld in die Kasse gebracht, aber es hat nicht funktioniert.“

Mit geschätzt etwa 15 Millionen Gästen pro Jahr gehört Venedig zu den meistbesuchten Städten der Welt. An vielen Tagen ist in den engen Gassen rund um Markusplatz und Rialtobrücke kaum noch ein Durchkommen. Vergangenes Jahr war die Stadt kurz davor, von den Vereinten Nationen auf eine Rote Liste des gefährdeten Weltkulturerbes gesetzt zu werden. Auch mithilfe der Gebühr konnte dies verhindert werden.

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