Vendée Globe: „Ein weiterer schwieriger Tag“ für Boris Herrmann – Kollision und Foilbruch | ABC-Z

Die Serie an Rückschlägen bei der Vendée Globe reißt für Boris Herrmann einfach nicht ab. Im Atlantik-Endspurt der Solo-Weltumseglung ist nun bei der Kollision mit einem unbekannten Objekt ein Foil schwer beschädigt worden.
Boris Herrmanns schwarze Serie bei der Vendée Globe hält an: Der „Malizia – Seaexplorer“-Skipper hat sein Team und die Rennleitung am Donnerstagmorgen über einen schweren Schaden am Backbord-Foil seiner Rennyacht informiert. Team Malizia machte den Vorfall am Nachmittag öffentlich.
„Es ist ein weiterer schwieriger Tag heute“, sagte Herrmann, der bei der Solo-Weltumseglung zuletzt mehrere technische Rückschläge und einen Blitzeinschlag wegstecken musste. „Aber es kann immer schlimmer kommen, das Boot ist sicher, ich bin unverletzt und wir machen weiter.“ Der Sieger ist bereits seit Dienstagvormittag im Ziel: Charlie Dalin aus Frankreich, Skipper der „Macif Santé Prévoyance“, stellte in 64 Tagen, 19 Stunden, 22 Minuten und 49 Sekunden einen neuen Rekord auf.
Boris Herrman kämpft weiter. Der Schaden sei bei der Kollision mit einem sogenannten „OANI“ (frz. Abkürzung für Kollisionen mit nicht identifizierten Objekten oder Lebewesen) entstanden. Der Vorfall hatte sich um 3:31 Uhr deutscher Zeit in der Nacht zum Donnerstag ereignet, als der Hamburger im Atlantik-Endspurt seiner zweiten Vendée Globe rund 750 Seemeilen westlich der Kapverden segelte.
Letzter Ausweg wäre, das Foil vom Boot zu schneiden
Die deutsche Rennyacht „Malizia – Seaexplorer“ segelte zum Zeitpunkt der Kollision mit einer Geschwindigkeit von 13,7 Knoten. Herrmann blieb unverletzt.
Nach einer ersten Inspektion des Bootes meldete der Skipper schwere Schäden am Backbordfoil. Weitere offensichtliche Schäden fand er zunächst nicht. Hermann, zu dem Zeitpunkt auf Platz zehn, kündigte an, seinen Kurs in den rund 2750 Seemeilen entfernten Start- und Zielhafen Les Sables-d’Olonne fortzusetzen.
Weil der Schaden auf See irreparabel ist, kämpft Herrmann um eine Lösung, um die Sicherheit des Bootes zu gewährleisten. Das Team prüfte, ob ein Einziehen des Foils möglich gemacht werden kann.
„Sollte dies nicht sicher oder möglich sein“, hieß es in einem Statement, „bliebe Boris Herrmann nichts anderes übrig, als zu versuchen, das Foil vom Boot zu schneiden.“ Das wäre der letzte Ausweg. Trotz allem bleibt der Hamburger zuversichtlich, das Rennen bei verminderter Leistungsfähigkeit beenden zu können.
dpa/mel