Friedrich Merz und der Sozialstaat: Man muss es nicht Klassenkampf nennen – Kultur | ABC-Z

Wenn Friedrich Merz das größte Problem der deutschen Gesellschaft verstehen will, könnte er sich bei Karl Marx informieren. Oder noch besser beim britischen Ökonomen und Milliardär Gary Stevenson, der ein einfaches Mittel gegen Ungleichheit propagiert.
Der Weg von Julia Klöckner zu Karl Marx ist mitunter kurz. Wenn die Bundestagspräsidentin wieder einmal Abgeordnete wegen der Kleiderordnung des Saales verweist oder Regenbohnenfahnen abhängen lässt, dann weiß man zumindest genau, was Marx dazu gesagt hätte. In seiner Studie über „Die deutsche Ideologie“ schreiben er und sein Co-Autor Friedrich Engels, dass der Kultur in Deutschland in erster Linie die Aufgabe zukomme, von den Kämpfen abzulenken, die die Gesellschaft in Wahrheit auseinandertrieben. Während die Franzosen längst auf den Barrikaden stünden, diskutiere man hierzulande noch über Spätkantianismus.