Veganes Pad Kra Pao mit Tofu-Hack · Eat this! | ABC-Z

Veganes Pad Kra Pao stand schon ewig auf unserer Liste und jetzt ist’s endlich da. Viel Knoblauch, jede Menge Chili, frisches Basilikum – dieses Rezept ist unsere rein pflanzliche Antwort auf Thailands heimliches Nationalgericht.
Pad Thai, Thai-Curries in allen Ampelfarben und zum Abschluss Mango mit Kokos-Klebreis – das sind die Klassiker, die den meisten von uns sofort zur thailändischen Küche einfallen. Pad Kra Pao dagegen ist eher unbekannt. Dabei gilt das Stir Fry für viele als das eigentliche Nationalgericht Thailands – denn es wird von Einheimischen deutlich häufiger gegessen als Pad Thai, welches eigentlich sogar von der Regierung als kulinarischer Export etabliert wurde. Es ist im besten Sinne das bescheidene „geht immer“-Gericht der Thais. Man findet es einfach überall – in allen Landesteilen, an allen Straßenecken und in zahllosen Restaurants.
Pad Kra Pao besteht im Original aus kurz scharf angebratenem Hackfleisch mit viel Knoblauch, thai-typisch vielen Chilis, je nach Koch verschiedenem Gemüse und einem Haufen Basilikum. Es klingt also einfach schon genau danach, als wäre ein Rezept für veganes Pad Kra Pao wie für uns gemacht. Und deshalb geisterte es nun auch schon seit einer gefühlten Ewigkeit durch unsere Rezepte-Wunschliste. Wenn es da nicht ein kleines Problem gäbe.
Übersetzt bedeutet Pad Kra Pao – das auch Phat kaphrao oder auch Pad kaprow geschrieben wird – „gebratenes heiliges Basilikum“. Bei diesem heiligen Kraut handelt es sich um die hierzulande vor allem als Indisches Basilikum (Ocimum tenuiflorum) bekannte Pflanze und – man sieht’s am Namen – den absoluten Star der Show. Während man Thai-Basilikum, der geschmacklich nicht vergleichbar ist, mittlerweile in beinahe jedem Asialaden bekommt, sieht das bei Kra Pao leider ganz anders aus. Und da wir ja die nervige Angewohnheit haben, Rezepte zumindest so authentisch wie möglich nachmachen zu wollen, blieb unser veganes Pad Kra Pao bisher leider auf der Strecke.
Nun haben wir jedoch sozusagen den „Freifahrtschein“ zur Anpassung bekommen beziehungsweise gefunden. Pailin von Hot Thai Kitchen erklärt, dass unser ganz profaner, gewöhnlicher Basilikum geschmacklich überraschenderweise okay nahe an den Holy Basil kommt. Das Gute liegt manchmal doch so nah. Also ab an den Basilikumbusch im Hochbeet oder dem Balkontopf – es gibt endlich veganes Pad Kra Pao! Wer Appetit auf veganes Thai-Food hat und ein schnelles, aromatisches Stir Fry mit Tofu sucht, kommt mit diesem Rezept voll auf seine Kosten.

Die Zutaten für unser veganes Pad Kra Pao
Tofu-Hack: Fester Naturtofu eignet sich perfekt – vor allem die etwas bröseligen Sorten, die man bei uns am häufigsten in Supermärkten oder beim Discounter findet. Genau diese Konsistenz ist in diesem Gericht nämlich ausnahmsweise mal von Vorteil. Für Farbe sorgt hauptsächlich dunkle Sojasauce.
Chili-Knoblauch-Paste: Pad Kra Pao geizt nicht mit Aromen! Viel Knoblauch und ordentlich Thai-Chilis wandern zusammen in den Mörser und werden zu einer groben Paste verarbeitet. Wer Schärfe gut verträgt (oder an der eigenen Scoville-Toleranz arbeiten möchte), darf ruhig mutig sein – für maximale Authentizität gilt: eher mehr als weniger.
Würze: Für die Salzigkeit sorgt helle Sojasauce, vegane Austernsauce für ordentlich Umami. Die thailändische Küche ist besonders dafür bekannt, dass alle Aromen immer in Balance sind, deshalb schmecken wir mit etwas Agavendicksaft ab – normaler Zucker geht aber auch.
Grüne Bohnen: Optional, aber wir mögen das Extra an Frische und Biss. In Thailand kommen meist Schlangenbohnen oder Long Beans mit in den Wok, die roh verzehrt werden können. Unsere heimischen grünen Bohnen enthalten jedoch Phasin, ein giftiges Lektin, das nur durch ausreichendes Erhitzen zerstört wird. Damit es ein klein wenig schneller geht, greifen wir zu vorblanchierten TK-Bohnen, die wir für etwa sieben Minuten kochen und dann mit im Wok fertig garen.
Basilikum: Wenn Pailin als Koryphäe der thailändischen Küche das sagt, greifen wir zu ganz ordinärem Basilikum vom Fensterbrett. Da wir das leicht süßliche, an Lakritze erinnernde Aroma von Thai-Basilikum (Ocimum basilicum var. thyrsiflora) aber so lieben, mischen wir auch davon ein bisschen was in unser veganes Pad Kra Pao. Wenn das Gericht hierzulande auf Speisekarten steht, dann wird es ohnehin meist mit Thai-Basilikum zubereitet, also geht das schon auch klar.


So wird’s gemacht
Den Tofu reiben wir auf der Küchenreibe. Das Tofu-Hack rösten wir dann für etwa 2–3 Minuten unter häufigem Rühren in einer heißen Pfanne oder im Wok ohne Öl, um überschüssige Feuchtigkeit loszuwerden. Das sorgt einerseits dafür, damit euch beim späteren Öl-Zugabe nicht der halbe Herd vollspritzt, andererseits, dass der Tofu die Aromen der Würze besser aufnehmen kann. Dafür verwenden wir dunkle Sojasauce. Die ist etwas dickflüssiger als die bekannte, helle Sojasauce, fast schon sirupartig und hat einen malzigen, intensiven Geschmack. Und vor allem färbt sie den hellen Tofu köstlich dunkelbraun. Das Auge isst schließlich mit – und erwartet dunkelbraunes Hackes.
Für die Chili-Knoblauch-Paste geben wir einfach alles in einen Mörser und lassen Aggressionen ab. Zu fein muss es nicht werden – die Chili-Haut darf noch erkennbar sein, allerdings sollte man beim Essen auch nicht von zu großen, scharfen Stückchen überrascht werden.


Ist das Tofu-Hack schön angebraten, schieben wir es in der Pfanne oder im Wok etwas zur Seite, geben noch mal etwas Öl hinein und schwitzen die eben zubereitete Würzpaste separat an. Dann kommen die in Stücke geschnittenen Bohnen mit dazu, alles wird gut vermengt und zum Schluss wird Basilikum untergehoben. Fertig! Easy, oder? Serviert wird das Ganze mit Jasminreis, meist getoppt mit einem Spiegelei.

Wir haben experimentiert und auch dafür eine vegane Alternative entwickelt. Lass uns in den Kommentaren gerne wissen, ob du Interesse am Rezept fürs vegane Spiegelei hast. Und was auch nicht fehlen darf ist Prik Nam Pla, eine Dip-Sauce aus Chilis, Limette, Knoblauch und Fischsauce. Als Alternative servieren wir unseren Chiliessig dazu.
VIDEO
- 125 g grüne Bohnen tiefgekühlt
- 2–4 Thai-Chilis oder mehr, je nach Schärfetoleranz
- 5 Zehen Knoblauch
- 400 g Tofu
- 4 EL Öl
- 3 EL dunkle Sojasauce
- 40 ml Wasser
- 1 EL Pilzsauce
- 1 EL Sojasauce
- 1 TL Agavendicksaft
- 25 g Basilikum siehe Tipp
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Grüne Bohnen in einem kleinen Topf mit Wasser bedecken, aufkochen und 6–7 Minuten köcheln lassen.
125 g grüne Bohnen
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Währenddessen Chilis und Knoblauch im Mörser zu einer groben Paste zerstampfen.
2–4 Thai-Chilis, 5 Zehen Knoblauch
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Tofu auf der groben Seite der Küchenraspel zerkleinern. In eine heiße, beschichtete Pfanne oder einen Wok geben, zunächst ohne Öl bei mittlerer Hitze 2–3 Minuten unter Rühren rösten. 3 EL Öl dazu geben und unter weiterem Rühren 2 Minuten leicht bräunen. Dunkle Sojasauce unterrühren und weiterbraten, bis der Tofu dunkelbraun ist.
400 g Tofu, 4 EL Öl, 3 EL dunkle Sojasauce
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Die gegarten Bohnen abgießen, kalt abschrecken und in ca. 1 ½ cm lange Stücke schneiden.
125 g grüne Bohnen
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Tofu an den Pfannenrand schieben, restliches Öl in die Mitte geben und die Chili-Knoblauch-Mischung darin ca. 30 Sekunden anschwitzen. Anschließend alles gut vermengen.
4 EL Öl
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Bohnen dazugeben, mit Wasser, Pilzsauce, heller Sojasauce und Agavendicksaft ablöschen. Bei niedriger bis mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Flüssigkeit fast vollständig verdampft ist.
40 ml Wasser, 1 EL Pilzsauce, 1 EL Sojasauce, 1 TL Agavendicksaft
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Basilikumblätter und kurz vor dem Servieren unterrühren.
25 g Basilikum
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Mit Jasminreis und Chiliessig servieren. Ganz fancy wird’s mit einem veganen Spiegelei.
Wie oben im Text beschrieben ist unser gewöhnliches Basilikum ein zumindest okayer Ersatz für das „heilige Basilikum“, das im Original zum Einsatz kommt. Wir verwenden halb Thai-Basilikum, halb das Grünzeug, welches auch ins Pesto kommt.

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