VBB-Chef Heuing kündigt Preiserhöhungen im ÖPNV an | ABC-Z

Der neue VBB-Chef Christoph Heuing geht davon aus, dass Bus- und Bahnfahren in Berlin und Brandenburg ab Januar 2026 erneut teurer wird. Das erklärte Heuing bei seiner Vorstellung im Infrastrukturausschuss des Brandenburger Landtags. Grund dafür seien stark gestiegene Kosten, mit denen die Einnahmen der Verkehrsunternehmen nicht mithielten. Genaueres werde zum Ende des dritten Quartals 2025 entschieden.
Außerdem sei mittelfristig eine Vereinfachung der sehr komplizierten Tarifstruktur beabsichtigt. So verursache die Vielzahl an unterschiedlichen Tickets und Geltungsbereiche hohen Aufwand und mache das Tarifsystem für die Fahrgäste unübersichtlich. Insgesamt gebe es mehr als 1.000 verschiedene Ticketpreise im Verkehrsverbund. Das solle sich perspektivisch ändern, so Heuing.
Im Interview mit rbb|24 sagte Heuing, das Angebot des VBB sei “deutschlandweit im Vergleich sehr, sehr, sehr gut”, man wolle aber “noch besser” werden. So gebe es “punktuell Probleme”, etwa durch Überlastungen von Zügen oder bei der Zuverlässigkeit. Bei der Pünktlichkeit sei der VBB jedoch auf einem “relativ hohen Niveau”: Im Vergleich zum Fernverkehr, wo die Pünktlichkeit “zwischen 60 und 70 Prozent” liege, sei sie im VBB “bei über 90 Prozent”.
Grund vieler Probleme sei laut Heuing die hohe Nachfrage unter anderem durch das Deutschlandticket. Nötig sei mehr Geld vor allem vom Bund, damit mehr Züge fahren könnten. Er wies aber darauf hin, dass das Problem der Überfüllung “nicht kurzfristig lösbar” sei. Die Bestellung zum Beispiel von zusätzlichen Zügen oder der Neubau beziehungsweise die Ertüchtigung von Bahnstrecken habe einen “erheblichen zeitlichen Vorlauf”.
Christoph Heuing ist seit Mai 2025 Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg. Davor hat er den Verkehrsverbund Thüringen geleitet.
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 10.07.2025, 19:30 Uhr