Politik

USA: Joe Biden warnt auf Trauerfeier von Jimmy Carter vor Machtmissbrauch | ABC-Z

US-Präsident Joe Biden hat den verstorbenen Jimmy Carter bei einem staatlichen Trauerakt gewürdigt. Biden sagte in seiner Rede, die Freundschaft zu Carter habe ihn gelehrt, dass Charakterstärke mehr wert sei als die Titel oder die Macht, die man habe. Biden prangerte in seiner Rede Machtmissbrauch an und mahnte, es gebe eine Verpflichtung, Hass keinen Platz zu geben.

Der amtierende US-Präsident sprach auch vor seinem Nachfolger Donald Trump, der wie die anderen noch lebenden Amtsnachfolger Carters zu dem Trauerakt gekommen war. Trump saß während der Trauerfeier neben Barack Obama – vor Beginn des Gottesdienstes unterhielten sich die beiden minutenlang. In derselben Reihe nahmen Bill Clinton und George W. Bush Platz. In der ersten Reihe saßen Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris.

Der frühere republikanische US-Präsident Gerald Ford, der unmittelbar vor Carter im Amt war und der gegen den Demokraten bei der Wahl 1976 verloren hatte, hinterließ nach seinem Tod 2006 eine vorbereitete Trauerrede für Carter. Dessen Sohn Steven las sie vor. Die beiden pflegten eine bemerkenswerte Freundschaft, nachdem sie im Wahlkampf Rivalen waren. Die Rede schloss mit den Worten: “Was mich betrifft, Jimmy, so freue ich mich auf unser Wiedersehen, wir haben uns viel zu erzählen.”

Beisetzung erfolgt im privaten Kreis

Carter war am 29. Dezember im Alter von 100 Jahren
in seinem Heimatbundesstaat Georgia gestorben. Der Demokrat war von 1977 bis 1981 der 39.
Präsident der USA. Nach dem Ende seiner
Präsidentschaft hatte er gemeinsam mit Ehefrau Rosalynn in Atlanta
das Carter Center zur Förderung von Demokratie, Menschenrechten und
wirtschaftlicher Entwicklung gegründet. Rosalynn, mit der er 77 Jahre
lang verheiratet war, starb vor gut einem Jahr. Im Jahr 2002 wurde der
Demokrat für sein humanitäres Engagement mit dem Friedensnobelpreis
ausgezeichnet.

Im Anschluss an die Trauerfeier wird der Sarg zurück in Carters Heimatbundesstaat Georgia geflogen, wo später im privaten Kreis in seinem Heimatort Plains die Beisetzung stattfinden soll. Die Zeichen der Trauer über Carters Tod werden noch über Donnerstag hinaus zu sehen sein. Joe Biden hat für 30 Tage Trauerbeflaggung angeordnet.

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