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Hitzewelle kommt auf Berlin und Brandenburg zu | ABC-Z

Temperaturen über 30 Grad

Hitzewelle kommt auf die Region zu


Bild: dpa

Der Sommer ist zurück in Berlin und Brandenburg – und dreht weiter auf. Die Region erwartet eine Hitzewelle mit Temperaturen deutlich über 30 Grad. Wetterexperten warnen vor Wärme- und Ozonbelastung sowie Gewittern zum Ende der Woche.

Die neue Woche wird heiß. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet zur Wochenmitte Temperaturen von weit über 30 Grad, wie er am Sonntag mitteilte. Dann müssen die Menschen in Berlin und Brandenburg mit einer Hitzewelle sowie zunehmend schwülerem Wetter rechnen.

Grund dafür ist das Azorenhoch Julia, das sich mit seinem Zentrum aktuell über dem Ärmelkanal befindet. Berlin und Brandenburg profitieren derzeit davon mit freundlichem und meist trockenem Sommerwetter, wie es vom ARD-Wetterkompetenzzentrum am Sonntag hieß. Ein Schwall verhältnismäßig kühler Nordmeerluft sorgt demnach dafür, dass die Temperaturen am Sonntag und Montag vorerst unter der 30-Grad-Marke bleiben. Bei 23 bis 27 Grad ist der Sommer für viele Menschen im angenehmen Bereich.

Temperaturen bis 37 Grad möglich

Dies ändert sich jedoch bereits am Dienstag. Dann stellt sich nach den Berechnungen des ARD-Wetterkompetenzentrums eine markante Hitzewelle ein, die wohl am Donnerstag mit Höchstwerten von 33 bis 37 Grad ihren Höhepunkt finden wird. “Mittwoch, Donnerstag und Freitag werden zehn Grad Celsius über dem Normal liegen”, sagte ARD-Wetterexperte Frederik Raff rbb|24. “Es ist nicht außergewöhnlich, aber viel zu warm.” Bei den für die Jahreszeit üblichen Temperaturen sei man für die hiesige Region damit “komplett drüber”, so Raff.

Der DWD definiert eine Hitzewelle als Extremereignis und “mehrtägige Periode mit ungewöhnlich hoher thermischer Belastung” [dwd.de]. Dabei beruft man sich vor allem auf Durchschnittswerte aus den Wetterdaten der Vergangenheit. Der DWD betont jedoch, dass auch Faktoren wie Lufttemperatur, Luftfeuchte, Strahlung und Wind das Empfinden einer Hitzewelle individuell beinflussen. Als Orientierung spricht der DWD bei einer “gefühlten Temperatur” von 32 Grad Celsius von starker Wärmebelastung, bei 38 Grad Celsius beginnt die extreme Wärmebelastung.

Raff betonte hingegen, dass es einen Unterschied für viele mache, ob man eine trockene oder schwül-feuchte Hitze aushalten müsse. “Bei trockener Hitze kann der Körper besser die Wärme regulieren” – ähnlich wie in einer heißen Trockensauna, so der Meteorologe.

Ozonbelastung steigt und belastet bei Sport und Arbeit

Neben Problemen durch Hitze warnt das ARD-Wetterkompetenzzentrum auch vor hoher Ozonbelastung. Bodennahes Ozon entsteht, wenn die UV-Strahlung den in der Luft befindlichen Sauerstoff spaltet. An sich ein natürlicher Vorgang, der bei viel Sonneneinstrahlung aber deutlich intensiver abläuft und bei empfindlichen Menschen zu gesundheitlichen Problemen führen kann – wie Reizungen der Atemwege, Augen, Schleimhäute sowie Müdigkeit und Kopfschmerzen.

Experten raten daher dazu, sportliche Aktivitäten sowie andere körperliche Anstrengungen in die erste Tageshälfte zu legen, genug zu trinken und sich vor der Sonneneinstrahlung zu schützen.

Schwül-warme Luft und Gewitter möglich ab Freitag

Der Freitag bringt laut dem ARD-Wetterexperten noch einmal große Hitze sowie zunehmende Schwüle. Dabei steigt dann auch die Schauer- und Gewitterneigung allmählich an, ob aber aufkommende Schauer und Gewitter die Hitze am kommenden Wochenende gänzlich nach Polen verdrängen können, gilt es aber erst einmal abzuwarten, wie es hieß.

Inwiefern der Sommer nun bleibt oder noch einmal wieder umschwingt in Richtung Regen und kühle Temperaturen, sei zum aktuellen Zeitpunkt schwer zu sagen, so Frederik Raff. “Wir verweilen eher im warmen Bereich.”

Meteorologe: Stehende Wetterlagen für Natur nicht gut

Für die Pflanzenwelt sieht Meterologe Raff durch die Hitzewelle erst einmal keine direkte Gefahr. Der viele Regen im Juli habe die mittleren und unteren Bodenschichten erreicht und damit der Frühjahrsdürre in gewisser Weise entgegengewirkt.

“Das Niederschlagsdefizit vom Frühjahr haben wir im Juli aber nicht gänzlich auffüllen können”, so Raff. “Der Natur fehlt weiterhin etwas Regen und in den kommenden Tagen wird sich Trockenheit verschärfen.” Besonders die Waldbrandgefahr werde wieder steigen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.08.2025, 13 Uhr


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