US-Wahl: ++ Haitianer leben nach Donald Trumps „Hunde-Lüge“ in Angst ++ | ABC-Z
Am 5. November sind Präsidentschaftswahlen in den USA. Die Republikaner schicken den früheren Präsidenten Donald Trump erneut ins Rennen, bei den Demokraten hat sich Vizepräsidentin Kamala Harris die Kandidatur gesichert. Verfolgen Sie die wichtigsten Ereignisse im WELT-Newsblog.
Samstag, 14. September:
14:14 Uhr – In Springfield leben Haitianer in Angst
Seit der Donald Trump im TV-Duell mit Kamala Harris rassistische Gerüchte über, angeblich Tiere essende, Haitianer Springfield (Ohio) säte, leben diese in der Stadt in Angst: Sie sind zunehmend offenen Anfeindungen ausgesetzt, gegen eine Schule ging eine Bombendrohung ein.
Springfield, 60.000 Einwohner, war einst von Abwanderung betroffen. Seit dem Zuzug von 10.000 bis 15.000 Haitianern erlebt die Stadt einen Aufschwung. Doch der Erfolg brachte auch Probleme wie Wohnungsnot und unzureichende medizinische Versorgung mit sich. Ein früherer Pastor in der Stadt kritisiert die rassistischen Töne in den Beschwerden durch Einheimischen.
Trotz der Widerlegung der Trump-Lügen durch die Behörden kam es zu Drohungen gegen haitianische Geschäfte und Einrichtungen. Restaurantbesitzer berichten, dass sie ihre Läden früher schließen würden, um Anfeindungen zu entgehen. Viele Haitianer sind legal in Springfield und tragen zur Wirtschaft bei, doch Vorurteile und falsche Anschuldigungen belasten das Zusammenleben. Viele Haitianer sind vor Armut und Gewalt aus ihrer Heimat in die USA geflohen. Im TV-Duell mit Kamala Harris sagte Trump: „In Springfield essen sie die Hunde – die Leute, die hierhergekommen sind – sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben“, sagte Trump beim TV-Duell.
11:30 Uhr – Erstes Solo-Interview für Harris seit Nominierung
Kamala Harris präsentierte sich in ihrem ersten Solo-Interview seit ihrer Kür zur demokratischen Präsidentschaftsanwärterin als Kandidatin des Wandels. Ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump verbreite nur Hass und hetze die Lager gegeneinander auf. Die Menschen hätten seine Art der politischen Führung satt, sagte Harris am Freitag (Ortszeit) ihrem Gesprächspartner Brian Taff vom Sender WPVI in Philadelphia. Auf die Frage, was sie von Amtsinhaber Joe Biden unterscheide, der bis vor wenigen Monaten auch Präsidentschaftskandidat der Demokraten war, sagte Harris: „Also, offenkundig bin ich nicht Joe Biden.“ Sie stehe für eine neue Generation politischer Entscheider. Es gehe ihr darum, was in den nächsten 10, 20 Jahren zu tun sei, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Harris sagte weiter, die meisten Amerikaner wollten einen Präsidenten, der das Land zusammenbringe, und nicht jemanden, der versuche, die Menschen gegeneinander aufzubringen. Mit Blick auf Trumps Botschaft von Hass und Spaltung seien viele Amerikaner gewillt, zusammenzukommen und das Land an erste Stelle zu setzen, sagte Harris. Deshalb hätten auch einige prominente Republikaner wie Liz und Dick Cheney angekündigt, für sie zu stimmen und nicht für Trump.
01:50 Uhr – „Wer ist das geringere Übel?“ – Für Papst Franziskus sind sowohl Trump als auch Harris „gegen das Leben“
Die Demokratin Kamala Harris setzt sich für das Recht auf Abtreibung ein, der republikanische Ex-Präsident Donald Trump wettert gegen Migranten: Papst Franziskus zufolge sind deshalb beide Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl im November „gegen das Leben“. „Beide sind gegen das Leben. Derjenige, der Migranten zurückweist, und diejenige, die Kinder tötet“, erklärte das katholische Kirchenoberhaupt am Freitag an Bord seines Flugzeugs auf dem Rückweg von seiner zwölftägigen Asienreise. „Man muss sich für das geringere Übel entscheiden“, fuhr der Papst fort. „Wer ist das geringere Übel? Die Dame oder der Herr? Ich weiß es nicht“. Jeder müsse nachdenken und die Entscheidung für sich treffen, erklärte Franziskus.
01:00 Uhr – „Sie hat San Francisco zerstört“ – Trump wirft Harris Versagen bei der Kriminalitätsbekämpfung vor
Beim Auftritt in seinem Golfclub nahe Los Angeles, der nach tagelanger Kritik an seiner Leistung während der Debatte anberaumt worden war, hat Donald Trump Kamala Harris vorgeworfen, sie sei in ihren früheren Positionen nicht entschlossen genug gegen Kriminalität vorgegangen. Bevor sie Vizepräsidentin wurde, vertrat Harris Kalifornien im Senat und war Generalstaatsanwältin des Staates und Bezirksstaatsanwältin von San Francisco.
„Sie hat San Francisco zerstört und sie hat den Staat zerstört“, sagte Trump. Er beschimpfte auch die Moderatoren des Fernsehsenders ABC, nachdem er zunächst seinen Golfclub auf einer Klippe mit Blick auf den Pazifik gelobt hatte. Später am Freitag wollte er zu einer Spendenaktion nach Nordkalifornien reisen, gefolgt von einer Kundgebung in Las Vegas, der größten Stadt im Swing State Nevada.
00:48 Uhr – Harris macht sich über Trump-Formulierung lustig
Kamala Harris hat sich bei einer Kundgebung im Bundesstaat North Carolina belustigt über eine Formulierung ihres republikanischen Rivalen Donald Trump gezeigt. Bei der Veranstaltung in Charlotte lachte Harris, als sie Trumps Antwort beim TV-Duell der beiden Kandidaten zitierte, als er nach seiner Unterstützung für das Vorhaben gefragt wurde, den auch als „Obamacare“ bekannten Affordable Care Act zurückzuziehen, ohne einen Plan, wie die Gesundheitsreform ersetzt werden solle, die den Zugang zu bezahlbarer Krankenversicherung in den USA erweitern und die Gesundheitsversorgung verbessern sollte.
Trump hatte gesagt, er habe „Konzepte für einen Plan“. „Konzepte“, sagte Harris, unter dem Gelächter ihrer Zuhörer, „Kein wirklicher Plan. Konzepte.“ Sie fuhr fort: „45 Millionen Amerikaner sind durch den Affordable Care Act versichert. Und er will das auf Grundlage eines Konzepts abschaffen?“
Freitag, 13. September:
00:38 Uhr – Weißes Haus nennt Trumps Kommentare zu Migranten gefährlich
Die US-Regierung hat Donald Trump für die Verbreitung von unbelegten Behauptungen über angeblich Haustiere essende Migranten scharf verurteilt. Wenn Führungspersönlichkeiten „hasserfüllte Rhetorik und bizarre Verleumdungen“ verbreiteten, die widerlegt seien, sei das gefährlich, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, in Washington auf Nachfragen zu Trumps jüngsten Äußerungen. „Ja, wir sind besorgt, das ist gefährlich“, betonte sie. Manche Migranten aus Haiti fürchteten wegen der Verbreitung von derlei Verschwörungstheorien um ihre Sicherheit.
Trump hatte Migranten unterstellt, sie würden Haustiere essen. „In Springfield essen sie die Hunde – die Leute, die hierhergekommen sind – sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben“, sagte Trump beim TV-Duell. Trump nahm damit Bezug auf eine Aussage seines Vizekandidaten J.D. Vance, der zuvor den Vorwurf in Umlauf gebracht hatte, illegal eingewanderte Migranten aus Haiti würden in Springfield in seinem Heimat-Bundesstaat Ohio Haustiere klauen und essen. US-Medien zufolge sind den Behörden in Springfield derartige Fälle nicht bekannt. Das Rathaus der Stadt wurde am Donnerstag wegen einer Bombendrohung geräumt. Ob der Zwischenfall mit den jüngsten Schlagzeilen über Springfield im Zusammenhang stand, war unklar.
Donnerstag, 12. September:
21:42 Uhr – Trump erteilt Absage an Harris und Millionen Amerikaner
Donald Trump hat einer zweiten Debatte mit seiner Rivalin Kamala Harris eine Absage erteilt. „ES WIRD KEINE DRITTE DEBATTE GEBEN!“, schrieb Trump am Donnerstag auf seinem Netzwerk Truth Social.
Eine Stellungnahme von Harris lag zunächst nicht vor. Trump hatte eine erste Wahldebatte mit dem amtierenden Präsidenten Joe Biden geführt. Dessen schlechtes Abschneiden führte dazu, dass Biden seiner Vizepräsidentin Harris die Kandidatur überließ.
Trump und Harris trafen sich dann am Dienstagabend (Ortszeit) zu einer Live-Fernsehdebatte. In einer Reuters/Ipsos-Umfrage erklärte eine Mehrheit der Befragten am Donnerstag, Harris habe das TV-Duell gewonnen.
20:32 Uhr – Harris baut Führung vor Trump aus
Nach dem ersten TV-Duell zwischen Harris und Trump hat die Demokratin einer Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge ihre Führung gegenüber dem Republikaner ausgebaut. Der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung zufolge führt die amtierende Vizepräsidentin nun mit 47 zu 42 Prozent vor dem ehemaligen Staatsoberhaupt.
Ende August hatte sie vier Prozentpunkte Vorsprung. Die zweitägige Umfrage ergab weiter, dass eine Mehrheit – 53 Prozent – Harris als Siegerin der Debatte am Dienstagabend (Ortszeit) sieht. Bei Trump waren es 24 Prozent. Bei der Abstimmung am 5. November wird ein knappes Ergebnis erwartet.
03:13 Uhr – Biden setzt Kappe mit der Aufschrift „Trump 2024“ auf
Bei einem Besuch im US-Bundesstaat Pennsylvania hat sich der scheidende US-Präsident Joe Biden eine rote Kappe mit der Aufschrift „Trump 2024“ aufgesetzt. Die Kappe ist eines der Accessoires der Wahlkampagne des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, der erneut ins Weiße Haus einziehen will und den Biden als Gefahr für die US-Demokratie ansieht.
Bei einem Treffen am Mittwoch mit Feuerwehrleuten in Shanksville im Bundesstaat Pennsylvania zum Gedenken an die Terroranschläge vom 11. September reichte ein Trump-Anhänger Biden das Käppi. Der 81-Jährige, der selbst ein schwarzes Käppi trug, nahm das rote und setzte es auf.
Das Video vom lachenden Präsidenten mit dem auf seinem Haupt thronenden Käppi seines politischen Erzrivalen verbreitete sich schnell in Online-Diensten. Das Trump-Team reagierte sofort: „Danke für die Unterstützung, Joe!“, schrieb das Team im Onlinedienst X.
Ein Pressesprecher des Weißen Hauses sah sich dennoch gezwungen, Klarheit in den Vorfall zu bringen. „Der Präsident sprach über die parteiübergreifende Einigkeit des Landes nach 9/11 und sagte, dass wir zu dieser zurückkehren müssten.“ schrieb Andrew Bates auf X. Daher habe er zunächst einem Trump-Anhänger eine Mütze gegeben, der im Gegenzug dem Präsidenten seine Trump-Kappe gegeben habe und ihm sagte, er soll „in demselben Geist aufsetzen“.
Mittwoch, 11. September
20:24 Uhr – Regierung in Port-au-Prince reagiert entsetzt auf Vorwürfe
Die von den US-Republikanern erhobene Behauptung, Migranten aus dem Karibikstaat Haiti würden im Bundesstaat Ohio die Haustiere der Einwohner verspeisen, ruft nun auch die Regierung in Port-au-Prince auf den Plan. In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung kritisiert das Ministerium für im Ausland lebende Landsleute „diskriminierende Äußerungen von US-Politikern über Haitianer in der Diaspora“.
Leider sei es nicht das erste Mal, „dass Landsleute im Ausland Opfer von Desinformationskampagnen werden, stigmatisiert und entmenschlicht werden, um wahlpolitischen Interessen zu dienen“, heißt es in der Stellungnahme. Ranghohe Vertreter der Republikanischen Partei in den USA hatten in den vergangenen Tagen Falschbehauptungen über den Diebstahl und das Verspeisen von Haustieren durch haitianische Migranten in Ohio in Onlinenetzwerken geteilt und damit Ängste vor Einwanderern geschürt.
20:02 Uhr – Grenell kündigt Konsequenzen an
Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, kritisierte den Post als offensichtliche Wahlbeeinflussung, die schlimmer sei als die Russlands und des Irans. „Wir sehen dies eindeutig und werden entsprechend handeln“, schrieb er auf der Plattform X.
Grenell wurde 2018 vom damaligen US-Präsidenten Trump als Botschafter nach Deutschland geschickt und hat sich damals im politischen Berlin kaum Freunde gemacht. Er wird als Kandidat für den Posten des US-Außenministers gehandelt, sollte Trump die Präsidentenwahl im November gewinnen
20:21 Uhr – Abstimmung über Haushaltsgesetz im Repräsentantenhaus abgesagt
Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses hat am Mittwoch eine Abstimmung über ein befristetes Haushaltsgesetz abgesagt, das die Finanzierung der Bundesbehörden für sechs Monate gesichert hätte. Zuvor war deutlich geworden, dass das Vorhaben nicht die notwendige Unterstützung erreichen würde, obwohl eine teilweise Stilllegung der Verwaltung droht. Ein Streitpunkt zwischen Demokraten und Republikanern war eine Vorschrift, wonach Wähler für eine Stimmabgabe künftig einen Nachweis ihrer Staatsbürgerschaft vorlegen müssen.
Der Vorschlag, mit dem die Finanzierung der Regierung ab dem Beginn des neuen Haushaltsjahres am 1. Oktober gesichert werden sollte, enthielt diese Vorgabe. Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, machte deutlich, dass er nicht von der Verknüpfung der beiden Inhalte des Gesetzes abrücken werde. „Heute gibt es keine Abstimmung, weil wir hier im Kongress einen Konsens finden wollen“, sagte er. Nun würden Gespräche geführt und er glaube, dass das Ziel erreicht werde.
18:50 Uhr – Wahlleiter kritisieren Briefwahl
Wahlleiter in den gesamten USA haben am Mittwoch vor Problemen mit der Zustellung von Briefwahlstimmen bei der bevorstehenden Präsidentschaftswahl gewarnt. In einem Brief an den Leiter des US Postal Service schrieben die Wahlleiter, Mängel im Zustellungssystem seien bisher nicht behoben worden. Im vergangenen Jahr seien rechtzeitig abgestempelte Stimmzettel erst Tage nach Ablauf der Frist für die Auszählung bei den örtlichen Wahlbüros eingegangen. Das gelte auch für die gerade beendeten Vorwahlen der Parteien.
17:35 Uhr – Harris und Trump besuchen Ground Zero
Einen Tag nach ihrer erbittert geführten TV-Debatte haben Kamala Harris und Donald Trump in New York auf derselben Veranstaltung der Anschläge vom 11. September 2001 gedacht. Gemeinsam mit US-Präsident Joe Biden und dem ehemaligen New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg erinnerten sie am Mittwoch am Ground Zero in Manhattan an die 2977 Todesopfer des vom islamistischen Terrornetzwerk Al-Qaida verübten Angriffs.
Wie jedes Jahr am 11. September wurden am Gelände des damals zerstörten World Trade Center die Namen der Opfer verlesen. „Wir sind solidarisch mit ihren Familien und Angehörigen“, hieß es in einer Erklärung von Vizepräsidentin Harris. „Wir ehren auch den außergewöhnlichen Heldenmut, den gewöhnliche Amerikaner an diesem schicksalhaften Tag an den Tag legten, indem sie ihren Mitbürgern halfen.“
18:25 Uhr – Unionspolitiker kritisieren Spott-Nachricht des Auswärtigen Amtes
Unionspolitiker haben die Reaktion des Auswärtigen Amts auf Aussagen Donald Trumps zur Energiewende in Deutschland kritisiert. „Es handelt sich um den offiziellen Account des Auswärtigen Amtes. Das ist ganz seltsame Diplomatie“, sagte CDU-Politiker Norbert Röttgen dem Spiegel. „Trump könnte der nächste Präsident der USA sein“, fügte er hinzu.
Trump hatte im TV-Duell gegen Kamala Harris Deutschland als Beispiel einer gescheiterten Energiewende aufgeführt. Auf die Aussagen hatte das Auswärtige Amt mit einem kritischen Post auf seinem englischsprachigen Account auf der Onlineplattform X reagiert: „Ob’s gefällt oder nicht: Deutschlands Energiesystem ist voll einsatzfähig“, schrieb das Ministerium. „Und wir schließen – und bauen nicht – Kohle- und Atomkraftwerke. Kohle wird bis spätestens 2038 vom Netz sein.“ Zudem endete der Beitrag mit einer spöttischen Bemerkung: »PS: Wir essen auch keine Katzen und Hunde« – eine Anspielung auf Aussagen Trumps, wonach Migranten aus Haiti in den USA angeblich Haustiere essen würden.
17:00 Uhr – Bitcoin und Trump-Aktien geben nach
Händler haben ihre Wetten auf einen Wahlsieg von Donald Trump weiter reduziert. Marktbeobachter stellten fest, dass sich die Aussichten auf einen Sieg von Kamala Harris verbessert haben.
Die Aktien der Trump Media & Technology Group fielen im vorbörslichen US-Handel um 12%, und Bitcoin, ein Vermögenswert, der vom ehemaligen Präsidenten geschätzt wird, gab leicht nach. Ein Bloomberg-Indikator für den Dollar sank um 0,2%. Ein starker Dollar wird in gewisser Weise mit Trump assoziiert, da er plant, Länder zu bestrafen, die sich von der Währung abwenden.
Unterdessen legte ein Index für europäische Ökoenergie-Aktien zu, da spekuliert wurde, dass die Demokraten mehr Mittel für den Übergang zu erneuerbaren Energien bereitstellen würden.
15:20 Uhr – Auch das Auswärtige Amt äußert sich zu Trumps Aussagen zu Deutschland
Das Auswärtige Amt hat Behauptungen Trumps zur Energiepolitik in Deutschland zurückgewiesen. „Ob‘s gefällt oder nicht: Deutschlands Energiesystem ist voll einsatzfähig“, schrieb das Ministerium auf X in englischer Sprache. „Und wir schließen – und bauen nicht – Kohle- und Atomkraftwerke. Kohle wird bis spätestens 2038 vom Netz sein.“ Der Beitrag des Auswärtigen Amts endet mit der Bemerkung: „PS: Wir essen auch keine Katzen und Hunde.“
13:36 Uhr – Bundesregierung weist Trump-Aussagen über Probleme mit Ökostrom zurück
Die Bundesregierung hat Aussagen Donald Trumps zurückgewiesen, wonach es in Deutschland Probleme mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien gebe. „Ich weiß nicht, was der Präsidentschaftskandidat damit meint“, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums.
In der TV-Debatte mit Kamala Harris hatte Trump vor einer Abkehr von den fossilen Energien gewarnt. „Deutschland hat das versucht und binnen eines Jahres haben sie wieder angefangen, normale Kraftwerke zu bauen“, behauptete er in seinem Schlusswort. Das Auswärtige Amt reagierte: „Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Das deutsche Energiesystem ist komplett funktionsfähig mit mehr als 50 Prozent Erneuerbaren.“ Kohle- und Atomkraftwerke würden nicht neu gebaut, sondern vielmehr abgeschaltet.
07:20 Uhr – Harris gewinnt TV-Duell laut CNN-Umfrage
Die Mehrheit der registrierten Wähler, die das TV-Duell verfolgten, sehen laut CNN-Umfrage Kamala Harris als Siegerin des TV-Duells. In der Umfrage sagten 63 Prozent derjenigen, die die Debatte verfolgten, dass Harris gewonnen hat. Nur 37 Prozent meinten, Donald Trump habe die Debatte gewonnen. Die Befragten sind allerdings nicht repräsentativ.
06:51 Uhr – Trump postet Kaskade an Umfragen, die ihn alle zum Sieger erklären
Nach dem TV-Duell postet Trump auf Truth Social eine Kaskade an Umfragen, die ihn alle zum Sieger erklären, und schreibt dazu: „Die Genossin Kamala Harris will eine weitere Debatte, weil sie so schlecht verloren hat – schauen Sie sich nur die Umfragen an! Es ist wie bei den Preisboxern: Wenn sie einen Kampf verlieren, wollen sie sofort einen weiteren.“
05:37 Uhr – Harris fordert Trump zu zweiter TV-Debatte heraus
Kamala Harris fordert Donald Trump kurz nach dem Ende des TV-Duells zu einer zweiten Debatte heraus. „Unter den Scheinwerfern konnten die Amerikaner sehen, vor welcher Wahl sie im Herbst stehen werden: mit Kamala Harris vorwärtsgehen oder mit Trump rückwärtsgehen. Das ist es, was sie heute Abend gesehen haben und was sie bei einer zweiten Debatte im Oktober sehen sollten“, teilt Harris‘ Wahlkampfteam mit. Gefolgt von der Frage: „Vizepräsidentin Harris ist bereit für eine zweite Debatte. Ist es Donald Trump?“
05:10 Uhr: Nach dem TV-Duell – Taylor Swift spricht Kamala Harris ihre Unterstützung aus
Popstar Taylor Swift spricht Demokratin Kamala Harris ihre Unterstützung im US-Präsidentschaftswahlkampf aus. Sie bezeichnet sich dabei selbst als „kinderlose Katzenfrau“ – ein Begriff, mit dem der Kandidat der Republikaner für die Vizepräsidentschaft, J.D. Vance, über kinderlose Frauen spottete.
TV-DUELL BEENDET
04:45 Uhr: Die Kandidaten geben ihre Abschlussstatements
Kamala Harris betont in ihrem Abschlussstatement, dass sie für die Zukunft des Landes stehen würde, während Trump nur an die Vergangenheit appelliere. Sie wolle, dass Amerika wieder „weltweit angesehen“ wird. Harris sagt: Sie werde als Präsidentin die Rechte von Frauen schützen, sie wolle aber auch die Präsidentin aller Menschen von Amerika seien und sich für eine Chancenwirtschaft („opportunity economy“) der Möglichkeiten einzusetzen.
Trump hält dagegen: „Sie betont, was sie alles tun will, aber sie war drei Jahre im Amt. Wieso hat sie das dann nicht alles schon getan?“ Er behauptet, dass Harris nicht für die amerikanischen Interessen stehen würde. Er sagt, die USA sei eine Nation im Niedergang. „Die Führer der Welt rufen bei mir an“, behauptet Trump und würden ihm erzählen, dass niemand das Land mehr ernst nähme. „Alle lachen über die USA“. Das wolle er ändern.
THEMENBLOCK 7: Gesundheit
04:28 Uhr: Trump hat noch kein Gesundheitskonzept
Bei der Frage nach seinem Konzept für eine Gesundheitspolitik kommt Trump ins Rudern. Er halte „Obamacare“, die seinerzeit von US-Präsident Barack Obama eingeführte Gesundheitsreform, für einen riesigen Fehler, betont er, werde aber versuchen, das bestehende System zunächst zu „verbessern“. Einen konkreten Plan für ein neues System könne er noch nicht vorführen, gesteht Trump. Er habe bislang nur Konzepte vorliegen. Harris hingegen verteidigt die demokratische Gesundheitspolitik. Sie habe Millionen von Amerikanern Sicherheit gegeben.
THEMENBLOCK 6: Außenpolitik
04:21 Uhr: Harris verteidigt Afghanistan-Abzug
Kamala Harris verteidigt den umstrittenen Afghanistan-Abzug der Biden-Regierung. Er sei grundsätzlich richtig gewesen. Dass er dennoch chaotisch ablief, lag auch an der vorausgegangenen Politik von Donald Trump, behauptet sie. Der hätte zuvor einen schlechten Deal mit den Taliban gemacht. 5000 Terroristen wurden freigelassen, führt sie aus. Die Taliban-Führer wurden nach Camp David eingeladen. Dies sei eine Schande. Trump hätte die Streitkräfte schlecht behandelt, führt Harris aus. Trump kontert: „Ich habe eine sehr gute Vereinbarung mit den Taliban getroffen.“ Unter seiner Präsidentschaft wäre ein Abzug aus Afghanistan schneller und sauberer abgelaufen.
04:17 Uhr: Harris: Trump würde Ukraine „opfern“
Thema Ukraine: „Ich will, dass der Krieg endet“, sagt Trump. Die Amerikaner würden den Großteil des Krieges bezahlen, während die Europäer kaum etwas Finanzielles beitragen würden. Die Kosten müssten von Europa getragen werden, fordert er. Trump weiter: „Ich kenne Selenskyj gut, ich kenne Putin gut. Beide respektieren mich.“ Er werde mit beiden sprechen und sie zusammenbringen, kündigt er an. Trump würde den Krieg vielleicht kurzfristig beenden, kontert Harris, „aber nur weil er eine Partei opfern würde“. Das würde sie nicht tun. „Wenn Donald Trump Präsident wäre, säße Putin jetzt in Kiew“, sagt sie. Putin würde Trump „zum Mittagessen verspeisen“.
04:05 Uhr: Trump sagt, Harris würde Israel „hassen“
Kamala Harris betont: „Israel hat das Recht zur Selbstverteidigung“ Aber es sei auch wichtig zu sehen, „wie dieses Recht ausgeübt wird.“ Zu viele Frauen, Kinder und Unschuldige seien im Gaza-Krieg zu Schaden gekommen. „Dieser Krieg muss zu einem Ende kommen“, sagt sie und plädiert für eine Zwei-Staaten-Lösung. Trump: „Wenn ich Präsident gewesen wäre, wäre das nie passiert, Putin wäre nie in die Ukraine einmarschiert“, reagiert Trump mit dem falschen Konflikt auf die Ausführung von Harris. Dann schlägt er einen Bogen und kommt doch noch auf Israel. Harris würde Israel „hassen“, behauptet er. Wenn Harris Präsidentin wäre, würde Israel „nach zwei Jahren nicht mehr existieren“. Aber auch die arabische Welt würde unter ihr „untergehen“.
THEMENBLOCK 5: Demokratie
03:52 Uhr: Trump hält an seiner „Wahlbetrug“-These fest
Trump wird darauf angesprochen, dass er immer wieder behauptet hätte, dass ihm die letzte US-Wahl „gestohlen“ wurde. Trump bleibt dabei: „Ich habe so viele Stimmen bekommen, wie keiner“, sagt er. Somit insinuiert er erneut, dass es zu einem Wahlbetrug gekommen wäre. Gerichte hatten das nicht bestätigt. Harris: „Trump wurde von 81 Millionen Wählern gefeuert“. Dass er den Wählerwillen nicht ernst nehmen würde, wäre gefährlich. Zugleich würden „Führer der Welt über Trump lachen“, er sei eine „Schande“, führt sie aus. Trump hält dagegen. Beruft sich auf den ungarischen Ministerpräsident Orban, der gesagt haben soll, dass die Welt „explodiere“, weil er, Trump, nicht mehr da sei.
03:47 Uhr: Sturm auf Kapitol – Trump: „Habe nichts falsch gemacht“
Trump wird nach dem Sturm des Kapitols am 6. Januar 2021 befragt. Trump weist jede Verantwortung zurück. „Ich hatte nichts damit zu tun“, sagt er. Er habe an dem Tag „nichts falsch“ gemacht. Dann spricht er wieder davon, dass Harris hingegen für die Verbrechen von illegalen Migranten verantwortlich wäre. Harris spricht von einem gewaltbereiten und antisemitischen Mob, der auf das Kapitol marschiert wäre. Trump wäre damals nicht für den Rechtsstaat eingestanden. Harris erklärt, wer sich an diesen Tag erinnere, solle wissen, dass man nicht dahin zurückkehren müsse. „Wir kehren nicht dahin zurück. Es ist Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.“
THEMENBLOCK 4: Energie
03:28 Uhr: Unter Harris würden „nur Spritpreise steigen“, sagt Trump
Thema Energiepolitik. Trump versucht Harris lächerlich zu machen und ihre eine inkonsistente Energiepolitik vorzuwerfen. „Alle lachen über sie“, sagt Trump über Harris. Sie habe zahlreiche politische Pläne immer wieder aufgegeben. So auch Fracking. „Wenn sie die Wahl gewinnt, ist Fracking sofort zu Ende“. Er habe hingegen die Ölindustrie „nach vorne gebracht“, sagt Trump. „Die Produktionsmengen waren vier bis fünf Mal höher.“ Würde Harris die Wahl gewinnen, würden nur die Spritpreise steigen, behauptet Trump.
THEMENBLOCK 3: Grenzsicherheit
03:25 Uhr: Trump behauptet, Migranten würden Haustiere von US-Bürgern essen
Trump behauptet, dass Migranten in Springfield, Ohio die Haustiere von US-Bürgern gestohlen und gegessen hätten. Dabei beruft er sich auf zweifelhafte Berichte aus sozialen Netzwerken. Die Moderation greift ein. „Wir haben in Springfield nachgefragt, das sind nicht bestätigte Gerüchte“. Trump: „Man hat es doch im Fernseher gesehen“. Harris schüttelt den Kopf: Sie sagt Trumps „Gerede“ sei der „Grund, warum viele Republikaner mich unterstützen.“
dpa/AFP/Reuters/AP/saha/shem/krott/lk/jml/jr/rct/coh/con/ds/jag