Geopolitik

US-Wahl 2024 im Liveticker: ++ Trump möchte Migranten gegen Kampfsportler in Käfigen antreten lassen ++ | ABC-Z

Bei seinem letzten Wahlkampfauftritt in Pennsylvania hat Donald Trump eine neue Kampfsport-Liga ins Spiel gebracht, bei der die ihm so verhassten Migranten gegen professionelle Kampfsportler antreten sollen. Laut Trump wären derartige Kämpfe allerdings zum Nachteil der professionellen Kämpfer. Alle Entwicklungen im Liveticker.

Endspurt im US-Wahlkampf. In weniger als 24 Stunden öffnen die ersten Wahllokale in den USA. Kamala Harris oder Donald Trump – wer wird ins Weiße Haus einziehen? Hier informieren wir Sie über alle wichtigen Entwicklungen im US-Wahlkampf.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

03:25 Uhr –Trump möchte Migranten gegen Kampfsportler in Käfigen antreten lassen

Donald Trump hat bei seinem letzten Wahlkampfauftritt im wichtigen „Swing State“ Pennsylvania über blutige Käfigkämpfe gegen Migranten fantasiert. Seinem Publikum in Pittsburgh sagte Trump, dass die US-amerikanische Mixed-Martial-Arts-Organisation UFC eine Liga gründen solle, bei der sich professionelle Kämpfer mit Migranten prügeln sollten. „Am Ende möchte ich, dass die Migranten gegen die Champions antreten. Und ich denke, die Migranten könnten tatsächlich gewinnen – so fies sind einige dieser Typen“, sagte Trump.

Wenig später versicherte er der von ihm aufpeitschten Menge, dass von Migranten begangene Schwerverbrechen bei einem Wahlsieg seiner Republikaner künftig hart bestraft würden. „Ich fordere hiermit die Todesstrafe für jeden Migranten, der einen amerikanischen Bürger oder einen Polizisten tötet“, sagte der 78-Jährige unter dem Jubel zahlreicher Anhänger.

Montag, 4. November:

23:42 Uhr – Einstweilige Verfügung gegen Musks Wähler-Millionen abgelehnt

Einem Staatsanwalt ist es nicht gelungen, die umstrittenen Geldvergabe durch Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk an Wähler zu stoppen. Ein Richter in Philadelphia lehnte den Antrag auf eine einstweilige Verfügung ab, wie unter anderem der Finanzdienst Bloomberg berichtete. Die Entscheidung hat eher eine symbolische Bedeutung, denn die tägliche Vergabe von einer Million Dollar an jeweils eine Person endet ohnehin mit dem Wahltag am Dienstag.

Musk hatte angekündigt, bis zur Wahl täglich eine Million Dollar an einen registrierten Wähler in besonders hart umkämpften US-Bundesstaaten zu vergeben. Die ersten Millionen-Schecks übergab er in Pennsylvania. Der Bundesstaat könnte besonders wichtig sein, weil er 19 Wahlleute stellt. Für den Sieg bei der Präsidentenwahl braucht man 270 Stimmen von Wahlleuten.

Der Bezirksstaatsanwalt von Philadelphia, Larry Krasner, hatte Musk und seiner Organisation „America PAC“ vorgeworfen, „eine illegale Lotterie“ zu betreiben. Musks Gewinnspiel verstoße gegen ein Gesetz von Pennsylvania, das verlangt, dass alle Lotterien im Bundesstaat staatlich reguliert werden, argumentierte er unter anderem. Musks Seite konterte, es gebe keine zufällige Vergabe. Die Personen, die das Geld bekämen, würden für ihre Botschafterrolle bezahlt.

Die Aktion richtet sich an registrierte Wählerinnen und Wähler, die eine Petition unterzeichnen. Darin geht es um „die freie Meinungsäußerung und das Recht, Waffen zu tragen“ – sie wurde von Musks Organisation „America PAC“ ins Leben gerufen. Diese unterstützt den Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.

22:00 Uhr – Wahlleiter versprechen korrekte Auszählung

Kurz vor der US-Wahl haben Wahlleiter und Verantwortliche aus den Bundesstaaten eine sichere und regelkonforme Abstimmung zugesagt. „Die Amerikaner können darauf vertrauen, dass die Wahl sicher ist und die Ergebnisse korrekt ausgezählt werden“, versicherten zwei Verbände von Wahlaufsehern in einer gemeinsamen Mitteilung. Das könne dauern und bei engen Rennen auch eine Nachzählung erfordern. Das sei aber das normale Prozedere.

Zugleich bereiteten sie die Öffentlichkeit darauf vor, es könne kleinere Probleme im Ablauf geben: Einzelne Wahllokale könnten zu spät öffnen und es könne Warteschlangen geben. „Dies sind unvermeidliche Herausforderungen, die am Wahltag auftreten werden, aber die Wahlhelfer haben Notfallpläne für diese und andere Szenarien“, erklärten die Verbände.

19:43 Uhr – Luisa Neubauer begleitet Demokraten beim Haustür-Wahlkampf

Die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat US-amerikanische Demokraten beim Haustür-Wahlkampf im möglicherweise entscheidenden „Swing State“ Pennsylvania begleitet. Sie habe mit mehr als 100 Menschen gesprochen, von überzeugten Trumpwählern bis hin zu Jill-Stein-Unterstützern sei „alles dabei“ gewesen, schrieb die 28-Jährige auf X. Jill Stein ist die chancenlose grüne Kandidatin bei der US-Präsidentschaftswahl.

Neubauer ist für mehrere Wochen in den USA, um an Universitäten und Schulen über Klima und Politik zu sprechen und unter anderem Vorträge in Yale und Harvard zu halten. Beim Haustür-Wahlkampf finde sie vor allem Gespräche mit Menschen „richtig bitter“, die offensichtlich Geld hätten, sich aber nicht für die Wahl interessierten. „Menschen, die augenscheinlich von einer boomenden Wirtschaft profitieren, die jede Möglichkeit haben, sich zu informieren und sich ganz offensichtlich dagegen entscheiden“, schrieb sie.

19:04 Uhr – Trump droht Mexiko mit Zöllen von bis zu 100 Prozent

Donald Trump hat Mexiko für den Fall seiner Wiederwahl mit hohen Strafzöllen gedroht, wenn das Land nicht die Sicherheit an der Grenze zu den USA verbessert. Er werde der neuen Präsidentin Claudia Sheinbaum „am ersten Tag oder schon vorher“ einen Strafzoll von 25 Prozent „auf alles, was sie in die USA schicken“ ankündigen, sagte Trump im Bundesstaat North Carolina einen Tag vor der Präsidentenwahl. Wenn das nicht funktioniere, werde er die Zölle nach und nach auf 50, 75 und 100 Prozent anheben, sagte Trump.

Trump behauptet stets, dass über die Grenze zu Mexiko in großem Stil Kriminelle und Drogen in die USA kämen. Mexiko gehört zu den wichtigsten Handelspartnern der USA. Unter anderem wird dort ein Teil der in den USA verkauften Autos hergestellt.

15:02 Uhr – Trump und Harris werben im Endspurt in Pennsylvania um Stimmen

Vor der richtungsweisenden US-Präsidentschaftswahl am Dienstag werben beide Kandidaten noch einmal intensiv um Wählerstimmen. Während Kamala Harris eine ganze Serie von Kundgebungen im wichtigen Swing State Pennsylvania absolvieren wollte, stehen bei ihrem republikanischen Widersacher Donald Trump Pennsylvania, North Carolina und Michigan auf dem Programm. Beide lagen in den Umfragen einen Tag vor dem Urnengang nach wie vor äußerst eng beieinander.

Harris wollte im Endspurt ihres Wahlkampfs unter anderem den Geburtsort von Joe Biden, Scranton, besuchen und anschließend in den beiden größten Städten des Bundesstaates, Pittsburgh und Philadelphia, auftreten. Dabei kann die Vizepräsidentin erneut auf die Unterstützung von Prominenten wie der Sängerin Lady Gaga, Talkshow-Queen Oprah Winfrey und dem puertoricanischen Sänger Ricky Martin zählen.

In der Industriestadt Pittsburgh war auch ein Auftritt des Republikaners Trump vorgesehen. Zudem standen Kundgebungen in den Städten Raleigh in North Carolina und in Grand Rapids in Michigan auf seinem Programm.

Der Swing State Pennsylvania im Nordosten der USA gilt mit seinen 19 Wahlleuten als Bundesstaat, den ein Kandidat für einen Gesamtsieg bei der Wahl unbedingt gewinnen muss. Ohne einen Sieg dort wird es sonst schwer, die Wahl insgesamt für sich zu entscheiden. Laut der jüngsten Umfrage der „New York Times“ und des Siena Instituts liegt die demokratische Vizepräsidentin Harris zwar in vier der sieben wichtigen Swing States vorn – in Pennsylvania verlor sie demnach allerdings an Zustimmung. Dort liegen Trump und sie nun gleichauf.

10:24 Uhr – In Washington werden die Schaufenster verbarrikadiert

07:40 Uhr – „Es ist nicht einmal knapp“ – Trump wütet nach Schock-Umfrage aus Iowa

Die Schock-Umfrage aus Iowa sorgt offenbar für Unruhe in den Trump-Reihen. Die Erhebung des „Des Moines Register“ sieht Demokratin Harris in dem eigentlich als für Republikaner sicher geltenden Bundesstaat Iowa vor Trump (47 Prozent für Harris, 44 Prozent für Trump).

Nach einem Bericht von CNN soll Trump sehr verärgert auf die Zahlen reagiert und behauptet haben, die Umfrage hätte gar nicht erst veröffentlicht werden sollen. Trumps Berater bemühten sich demnach, ihn zu beruhigen, und wiesen die Umfrage als unzuverlässig zurück.

Am Sonntag nahm Trump schließlich auch öffentlich Stellung und kritisierte die Umfrage scharf. Auf der Plattform Truth Social schrieb er: „Kein Präsident hat mehr für die Landwirte und den großartigen Staat Iowa getan als Donald J. Trump. In der Tat, es ist nicht einmal knapp! Alle Umfragen, bis auf eine, die von einem Trump-Hasser, der beim letzten Mal völlig falsch lag, stark in Richtung der Demokraten verzerrt wurde, haben mich vorne, und zwar um ein Vielfaches.“

Die Meinungsforscherin Ann Selzer, die für die Durchführung der Umfrage verantwortlich ist, verteidigte die Ergebnisse mit Verweis auf die Methodik, die sie auch bei Trumps Siegen in Iowa 2016 und 2020 verwendet hatte. Sie erklärte: „Das ist die Art von Kommentaren, die man bei praktisch jeder Umfrage sieht, auch bei meiner. Das ‚Des Moines Register‘ fügt jeder veröffentlichten Geschichte eine Erklärung zur Methodik bei. Es ist dieselbe Methodik, mit der Trump in den letzten Umfragen 2016 und 2020 in Iowa gewonnen hat.“

06:45 Uhr – NBC gibt Trump kostenlose Sendezeit nach Harris‘ Auftritt bei „Saturday Night Live“

Nach dem Auftritt von Kamala Harris bei „Saturday Night Live“ (SNL) hat der US-Sender NBC Trump kostenlose Werbezeit gewährt. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend. Dieser Schritt steht im Zusammenhang mit dem sogenannten „Equal Time“-Prinzip der US-Rundfunkbehörde FCC, die sicherstellen soll, dass politische Kandidaten in den Medien gleiche Chancen erhalten.

Da Harris in dem „SNL“-Sketch ungefähr 90 Sekunden zu sehen war, sollte dem Trump-Lager eine ähnliche Dauer eingeräumt werden. Und so sahen die Zuschauer eines Nascar-Rennens am Sonntag kurz nach Ende des Rennens einen ca. 60-sekündigen Werbespot, in dem Trump (Mit roter „Make America Great Again“-Mütze) seine demokratische Kontrahentin attackierte. Nach Informationen des „Hollywood Reporter“ wurde später ein ähnlicher Spot bei der Nachberichterstattung der Football-Übertragung „Sunday Night Football“-Spiel ausgestrahlt. Insgesamt bekam Trump so 120 Sekunden Bildschirmzeit.

01:51 Uhr – Trumps schärfste Rivalin fordert zu seiner Wahl auf

Nikki Haley, Trumps größte Herausforderin in den parteiinternen Vorwahlen, fordert dazu auf, den Republikaner zu wählen. „Ich stimme nicht immer zu 100 Prozent mit Herrn Trump überein. Aber ich stimme ihm die meiste Zeit zu, und mit Frau Harris stimme ich fast immer nicht überein. Das macht diese Entscheidung leicht“, schreibt sie in einem Gastbeitrag für das „Wall Street Journal“.

Die Regierung von Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris sei den Amerikanern wegen der hohen Inflation und der Staatsschulden teuer zu stehen gekommen. Zudem sei die Weltlage in ihrer Amtszeit gefährlicher geworden. Trump stehe hingegen für ein starkes Amerika. Er wolle Milliardenzahlungen an Interessengruppen stoppen und die heimische Energie fördern.

„Für diejenigen unter uns, die klar genug denken, um Trumps Schwächen zu sehen, und die ehrlich genug sind, um sie anzuerkennen, stellt sich die Frage, ob wir mit seiner Politik oder der seines Gegners besser dran sind. In den Bereichen Steuern, Ausgaben, Inflation, Einwanderung, Energie und nationale Sicherheit liegen die Kandidaten meilenweit auseinander. Und Mr. Trump ist eindeutig die bessere Wahl“, schließt die frühere UN-Botschafterin.

Sonntag, 3. November:

20:45 Uhr – Trump: „Ich hätte nicht gehen sollen“

Donald Trump bedauert seinen Rückzug aus dem Weißen Haus nach seiner Wahlniederlage 2020. „Wir hatten die sicherste Grenze in der Geschichte unseres Landes, an dem Tag, an dem ich ging. Ich hätte ich nicht gehen sollen. Ich meine, ganz ehrlich, weil wir es so gut gemacht haben“, sagte er in Lititz im Bundesstaat Pennsylvania.

Er fügte dann hinzu, dass nun an jeder Wahlkabine „Hunderte Anwälte“ stünden. Zuvor hatte Trump über die Errungenschaften seiner Präsidentschaft gesprochen. „Wir hatten die beste Wirtschaft aller Zeiten. Wir hatten die Mauer. Wir hatten alles.“

20:16 Uhr – Harris hat per Brief gewählt

Kamala Harris hat bekannt gegeben, ihre Stimme per Briefwahl abgegeben zu haben. „Ich habe gerade meine Briefwahlunterlagen ausgefüllt“, sagte Harris in einem kurzen Gespräch mit Journalisten nach einem Gottesdienst in Detroit im US-Bundesstaat Michigan. „Mein Wahlzettel ist auf dem Weg nach Kalifornien“, fügte sie mit Blick auf ihren Heimat-Bundesstaat hinzu.

Bis zum Wochenende gaben bereits 76 Millionen Wähler ihre Stimme ab – indem sie entweder die Option der Frühwahl in Wahllokalen nutzten oder sich per Briefwahl beteiligten.

08:15 Uhr – Überraschung: Harris laut Umfrage in Iowa vor Trump

Kurz vor der US-Präsidentenwahl sorgt eine neue Umfrage für Aufsehen: Demnach liegt die Demokratin Kamala Harris in dem konservativen Bundesstaat Iowa vor ihrem Rivalen Donald Trump. Bei der Befragung der Regionalzeitung „Des Moines Register“ in Zusammenarbeit mit Mediacom Iowa Poll und dem Meinungsforschungsinstitut Selzer & Company haben 47 Prozent der Befragten angegeben, für Harris stimmen zu wollen – 44 Prozent würden ihre Stimme Trump geben. Harris‘ Vorsprung liegt allerdings im Bereich der Fehlertoleranz von 3,4 Prozentpunkten.

Iowa gilt aktuell eigentlich als republikanisch wählender Staat. Der letzte Sieg eines Demokraten war der von Barack Obama – er gewann den Bundesstaat 2008 und 2012. Sowohl 2016 als auch 2020 siegte dort Trump.

Alles zur US-Wahl:

1. „Treulose Wahlleute“, aktuelle Umfragen – Alles, was Sie zur US-Wahl wissen müssen

2. Der ultimative Zeitplan zur US-Wahl

3. Von Pennsylvania bis Nevada – Wo machen Trump und Harris Wahlkampf?

4. Migration, Wirtschaft, Klima – Die Wahlkampfprogramme im Vergleich

dpa/Reuters/AFP/AP/cuk/ll/jag/rct/krott/jr/sebe/coh/jml/shem

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