US-Reisepass verliert 2025 an Einfluss – erstmals nicht mehr in den Top 10 | ABC-Z

Die Koffer sind gepackt, der Reisepass eingesteckt. Doch in welche Länder man mit seinem Reisepass einreisen kann, unterscheidet sich stark – je nachdem, in welchem Land der Reisepass ausgestellt wurde. Die Macht eines Reisepasses bemisst sich an der Reisefreiheit, die er seinen Inhabern ermöglicht: Wie viele Länder kann man visumfrei bereisen?
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Genau diese Frage beantwortet der Henley Passport Index. Er ordnet weltweite Pässe ein und listet auf, in welche 227 Länder und Gebiete, die im Index erfasst sind, eine visumfreie Einreise möglich ist. Doch in diesem Jahr sorgt das Ranking für Aufsehen: Zum ersten Mal überhaupt haben die USA die Top 10 der mächtigsten Reisepässe verloren.
US-Pass verliert im Ranking: Verbindung zur Trump-Regierung?
Angeführt wird die Liste von Singapur, dessen Bürger ohne Visum in 193 Länder reisen dürfen. Dahinter folgen Südkorea (190 Ziele) und Japan (189 Ziele). Der deutsche Reisepass belegt Platz 4 im Ranking und ermöglicht die visumsfreie Einreise in 188 Länder. Deutlich abgeschlagen landen die Vereinigten Staaten auf Platz 12 – gemeinsam mit Malaysia, deren Pässe Zugang zu jeweils 180 Ländern bieten. Und da Henley mehrere Länder mit gleicher Punktzahl als einen einzigen Platz in seiner Rangliste zählt, gibt es tatsächlich 36 Länder, die auf der Liste vor den USA rangieren. Dabei war der US-Pass 2014 noch die weltweite Nummer eins. Was ist seitdem passiert?

Der deutsche Reisepass belegt 2025 Platz 4 im Ranking und ermöglicht die visumsfreie Einreise in 188 Länder.
© dpa | Rolf Vennenbernd
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Laut der Analyse von Henley & Partners gibt es für das Abrutschen des US-Passes mehrere Gründe: So entzog Brasilien US-Bürgern kürzlich die Visumfreiheit, da keine Gegenseitigkeit gewährleistet war. Länder wie China lockerten ihre Einreisebestimmungen gezielt für europäische Länder wie Deutschland und Frankreich, während die USA von diesen Entwicklungen ausgeschlossen blieben. Auch Papua-Neuguinea und Myanmar haben ihre Einreisebestimmungen angepasst, was die Platzierung anderer Pässe verbesserte, während die der USA weiter nachgab. Neue Regelungen, etwa ein eVisa-System in Somalia und der Ausschluss der USA von Vietnams visumfreien Einreise-Programmen, trugen nun am Ende zum Abstieg bei.

CNN kommentierte im Juli: „Können wir, wenn Sie so wollen, eine Verbindung zur Einwanderungspolitik der Trump-Regierung herstellen? Ja, man kann wahrscheinlich auf einer gewissen Ebene sagen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen beidem gibt.“ Hinzu käme, dass die EU und das Vereinigte Königreich mit der Einführung neuer Beschränkungen wie ESTA-Anforderungen die Mobilität von Amerikanern zusätzlich einschränke.
Reisepass-Ranking: Vereinigten Arabischen Emirate erstmals in den Top 10
„Länder, die Offenheit und Zusammenarbeit fördern, überholen diejenigen, die auf ihren Privilegien ruhen“, Christian H. Kaelin, Vorsitzender von Henley & Partners:
Während die USA und das Vereinigte Königreich (mit Platz 8 auch auf dem niedrigsten Stand aller Zeiten) damit kämpfen, ihren Platz in der globalen Mobilitätslandschaft zu halten, gibt es andere Erfolgsgeschichten: Die Vereinigten Arabischen Emirate haben es mit einer aktiven Öffnungspolitik erstmals in die Top 10 geschafft. China, einst weit abgeschlagen, rangiert heute auf Platz 64 und bietet visumfreien Zugang zu 37 weiteren Ländern als noch vor rund einem Jahrzehnt (Platz 94).

Am anderen Ende der Liste, auf Platz 106, steht Afghanistan: Es gibt nur 24 visumsfreie Ziele. Syrien liegt auf Platz 105 (mit 26 Reisezielen) und der Irak auf Platz 104 (mit 29 Reisezielen).
Die mächtigsten Pässe der Welt 2025:
- Singapur (193 Reiseziele)
- Südkorea (190)
- Japan (189)
- Deutschland, Italien, Spanien, Schweiz, Luxemburg (188)
- Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Niederlande (187)
- Griechenland, Ungarn, Neuseeland, Norwegen, Portugal, Schweden (186)
- Australien, Tschechische Republik, Malta, Polen (185)
- Kroatien, Estland, Slowakei, Slowenien, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigtes Königreich (184)
- Kanada (183)
- Lettland, Liechtenstein (182)
- Island, Litauen (181)
- USA, Malaysia (180)