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US-Raumsonde übersteht nahen Vorbeiflug an der Sonne | ABC-Z

Die amerikanische Sonde „Parker Solar Probe“ hat nach ihrem dichten Vorbeiflug an der Sonne ein erstes Funksignal zur Erde geschickt. Offenkundig hat sie das riskante Flugmanöver heil überstanden. Das empfangene Signal zeige, dass die Sonde in einem guten Zustand sei und normal funktioniere, erklärte die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA.

Die Raumsonde war am 24. Dezember tief in die Atmosphäre der Sonne geflogen und hatte damit bisher unerforschte Regionen erreicht. Berechnungen der NASA zufolge kam „Parker Solar Probe“ bis auf rund sechs Millionen Kilometer dicht an die Oberfläche der Sonne heran. Das Fluggerät war laut NASA dem Gestirn so nahe gekommen wie kein anderes menschengemachtes Objekt jemals zuvor. Der dicke Hitzeschild schützte die Sonde und die darauf montierten Instrumente bei dem Flugmanöver vor Überhitzung und starker Strahlung.

Das Signal der Sonde wurde laut NASA vom Johns Hopkins Applied Physics Laboratory (APL) in Maryland empfangen. Wissenschaftler sprachen im Vorfeld von einem kurzen autonomen Funksignal – vergleichbar mit dem Aufblinken eines Leuchtturms. Während der größten Annäherung an die Sonne hatten die Forscher auf der Erde keinen Kontakt mit der Sonde.

Weitere Daten im Januar erwartet

Ob die Sonde beim Vorbeiflug auch Messungen durchgeführt hat, darüber werde es Anfang Januar erste Informationen geben, erläuterte der Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen der dpa. Dann nämlich erreichten mehr Signale der Nebenantennen von „Parker Solar Probe“ die Erde. Wissenschaftliche Daten würden dann Ende Januar erwartet, wenn die Hauptantenne der Sonde zur Erde zeige.

„Es wird aber einige Jahre dauern, bis wir alle Daten ausgewertet und verstanden haben“, sagte Bothmer schon im Vorfeld. Er leitet die deutsche Beteiligung an der Mission und hat unter anderem ihr Konzept sowie eine Weitwinkelkamera mitentwickelt.

Erkenntnisse über die Sonnenwinde und Sonnenstürme

Die Forscher erwarten unter anderem Erkenntnisse darüber, warum die äußere Atmosphäre der Sonne um ein Vielfaches heißer ist als ihre Oberfläche. Die Daten könnten helfen, die Funktionsweise der Atmosphären anderer Sterne besser zu verstehen. Auch geht es um die Frage, wie die Sonnenströme in der Atmosphäre der Sonne erzeugt werden, und darum, wie Sonnenwind oder Sonnenstürme entstehen.

Die Raumsonde werde nun voraussichtlich erst einmal auf der gleichen elliptischen Bahn weiterfliegen und sich der Sonne am 22. März und 19. Juni abermals auf eine Distanz von sechs Millionen Kilometern annähern, sagte Bothmer. Was danach geschehen soll, werde derzeit erörtert. „Wir hoffen, dass wir noch viele weitere Jahre mit der Sonde arbeiten können.“

Der Treibstoff reiche zwar noch für 70 Jahre, der Strom der Batterie aber nur noch etwa sieben Jahre – abhängig davon, wie viele Manöver „Parker Solar Probe“ noch unternehmen wird. Die Solarzellen altern, und die Linsen der Kamera können wegen der Staubteilchen im All mit der Zeit trübe werden.

Namensgeber der im Jahr 2018 gestarteten Raumsonde ist der amerikanische Astrophysiker Eugene Parker, der schon als junger Mann in den 1950er-Jahren eine mathematische Theorie zur Existenz des Sonnenwindes präsentierte. Beim Sonnenwind handelt es sich um einen Strom geladener Teilchen, den die Sonne permanent in den Weltraum emittiert. Eugene Parker war vor zwei Jahren im Alter von 94 Jahren gestorben. Er war der erste Mensch, der den Start einer Sonde miterlebte, die seinen Namen trägt.

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