Mars kauft Pringles: Kommen jetzt höhere Preise? | ABC-Z

Brüssel. Die Menschen lieben Chips. Als eine der beliebtesten Marken wechselt Pringles nun den Eigentümer. Die EU-Kommission ist alarmiert.
Chips sind der liebste Knabbersnack der Deutschen. Weit oben auf der Beliebtheitsskala befinden sich die Stapel-Chips „Pringles“, neben den Marken „Funny“ und „Chio“. Doch auf Snack-Liebhaber warten möglicherweise schon bald höhere Preise. Der US-Lebensmittelkonzern Mars plant, den Pringles-Hersteller Kellanova zu kaufen. Die Übernahme ruft die EU-Kommission auf den Plan.
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Sie befürchtet, dass die Preise für Verbraucher durch den Kauf steigen könnten. Hintergrund ist eine größere Verhandlungsmacht von Mars gegenüber Einzelhändlern in der EU, teilte die Kommission mit. Bis zum 31. Oktober will die Behörde nun entscheiden, ob ihre Sorge begründet ist und sie weitere Schritte einleitet. Auf Funny und Chio hat der Verkauf keine Auswirkungen. Sie gehören beide zum Hause Intersnack.
Zur Marke Mars gehören zahlreiche bekannte Marken
Mars ist in Deutschland bekannt für Schokoriegel (Mars, Snickers, Bounty), Kaugummisorten wie Airwaves und Wrigley’s Extra, Tiernahrung (Whiskas, Chappi) sowie Grundnahrungsmittel wie Reis (Ben‘s Original) und Nudelgerichte (Mirácoli). Der Konzern, der mehr als 150.000 Mitarbeiter hat, erzielte 2023 eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von umgerechnet mehr als 45 Milliarden Euro.

Der US-Lebensmittelkonzern Mars übernimmt den Pringles-Hersteller Kellanova.
© dpa | Federico Gambarini
Kellanova kennen Verbraucher von Marken wie Pringles und Kellogg‘s. Laut Mitteilung erwirtschaftete das Unternehmen 2023 einen Nettoumsatz von umgerechnet knapp 11,8 Milliarden Euro, ist weltweit in 180 Ländern vertreten und beschäftigt etwa 23.000 Mitarbeiter.
Verbraucher dürfte eine Preiserhöhung durchaus übel aufstoßen, sind salzige Snacks schlicht beliebt in Deutschland. Laut Statista konsumiert jeder und jede 6,47 Kilogramm Knabbereien im Jahr (2023). Kartoffelchips sind dabei mit Abstand am beliebtesten.
Verbraucherpreise für Chips sind stark von Kartoffelernte abhängig
Die Zahl der produzierten Snacks aus diesem Bereich runden das Bild ab: Jährlich werden mehr als 366.000 Tonnen (2023) unterschiedlichste Knabberartikel produziert. Wie Statista weiter herausgefunden hat, entfällt der größte Teil dabei auf Nussmischungen, gefolgt von Kartoffelchips und -sticks. Zuletzt lag die Produktionsmenge von Chips bei rund 111.000 Tonnen.
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Wie viel für eine Tüte Kartoffelchips gezahlt werden muss, hängt stark von den regionalen Kartoffelernten ab. Auch aus diesem Grund können die Preise schwanken. Im Jahr 2023 sind die Verbraucherpreise um über 23,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Bereits im Jahr zuvor waren die Chips-Preise deutlich gestiegen.
Einfluss durch beliebte Marken
Die vorläufige Untersuchung der Kommission deutet darauf hin, dass Mars durch die Erweiterung seines Produktportfolios um die sehr beliebten Marken von Kellanova größeren Einfluss auf Einzelhändler haben könnte. Dies könnte Mars nutzen, um beispielsweise in Verhandlungen höhere Preise durchzusetzen, was wiederum zu höheren Preisen für die Verbraucher führen würde, so die Kommission.
mit dpa