US Open – Sabalenka kampflos im Halbfinale, Venus Williams raus | ABC-Z

Was geschah in der Nacht bei den US Open? In unserem Nachtexpress erhalten Sie einen Überblick der wichtigsten Spiele beim letzten Grand Slam des Jahres.
Sabalenka kampflos im Halbfinale
Aryna Sabalenka – Marketa Vondrousova: ausgefallen
Bittere Nachrichten für Marketa Vondrousova und alle Tennis-Fans: Das Viertelfinal-Match zwischen der Tschechin und Aryna Sabalenka wurde abgesagt. Grund dafür: Vondrousova konnte aufgrund einer Verletzung nicht antreten, wie einer offiziellen Meldung der US Open zu entnehmen war. Vondrousova ist damit raus, Topfavoritin Sabalenka steht kampflos im Halbfinale.
Videoaufnahmen vom Training zeigen, wie Vondrousova nach wenigen Minuten abbrechen musste und bitterlich weinte. Schmerzen im rechten Knie machten einen Einsatz unmöglich.
Immerhin: Trost kam prompt, zu allererst von ihrer Gegnerin: “Es tut mir so leid für Marketa, nach allem, was sie durchgemacht hat”, schrieb Sabalenka bei Instagram. Vondrousova hatte in ihrer Karriere immer wieder mit ihrem anfälligen Körper zu kämpfen. 2019 musste sie wegen Handgelenksproblemen fast eineinhalb Jahre pausieren.
Aryna Sabalenka in Aktion
Williams und Fernandez bekommen Grenzen aufgezeigt
Katerina Siniakova/ Taylor Townsend – Leylah Fernandez/ Venus Williams 6:1, 6:2
Beim Tennis ist es ein wenig wie bei der Formel 1: Die ganz großen Jahre von Williams sind vorbei. Dass die Comeback-Geschichte von Venus Williams bei den diesjährigen US Open jetzt schon zu Ende erzählt ist, ist trotzdem schade. Die 45-Jährige und ihre 23 Jahre jüngere Partnerin Leylah Fernandez aus Kanada verloren am Dienstag gegen das tschechisch-amerikanische Duo Katerina Siniakova und Taylor Townsend und verpassten damit den Einzug ins Halbfinale.
Anders als am Vortag, als der Mix aus Jugendlichkeit und Erfahrung perfekt funktioniert hatte, fanden Williams und Fernandez im Viertelfinale nie so richtig ihren Rhythmus und verloren am Ende hochverdient. Brenzlig wurde es für Siniakova und vor allem Townsend nur einmal: Als Williams im zweiten Satz voller Verzweiflung aus dem Halbfeld voll durchzog und um ein Haar ihre Gegnerin getroffen hätte. Diese sprang zur Seite, der Ball rauschte mit gefühlten 250 km/h ins Aus. Townsend atmete durch, kurz später durfte sie dann jubeln.
Die beiden Doppelpartnerinnen Venus Williams und Leylah Fernandez
Aus für Krawietz und Pütz
Yuki Bhambri/ Michael Venus – Kevin Krawietz/ Tim Pütz 6:4, 6:4
Wir bleiben bei Venus, wechseln aber das Geschlecht und gehen vom Vornamen zum Nachnamen: Der Neuseeländer Michael – Sie ahnen es – Venus und sein indischer Doppelpartner Yuki Bhambri haben die Titel-Träume von Kevin Krawietz und Tim Pütz beendet. Das durchaus mit Final-Ambitionen gestartete deutsche Duo kam in der dritten Runde irgendwie nie so richtig ins Rollen und musste sich verdient geschlagen geben.
Bezeichnend: Beim Stand von 4:5 im zweiten Satz führten Krawietz und Pütz mit 30:0 und waren drauf an dran, ihren Gegnern den Aufschlag abzunehmen und auszugleichen. Vier Aufschläge, vier zu kurze Returns und vier Volleys später war das Match dann aber vorbei. Es sollte nicht sein.
Alcaraz hält sich weiter schadlos
Jiri Lehecka – Carlos Alcaraz 4:6, 2:6, 4:6
Den Geschwindigkeits-Vergleich im Fernduell mit Jannik Sinner hat Carlos Alcaraz klar verloren. Nach dem 1:21 Stunden kurzen Sprint ins Viertelfinale des Südtirolers am Montagabend benötigte der Spanier für seinen Sprung ins Halbfinale am Dienstag stolze 35 Minuten länger. Zu Alcaraz Ehrenrettung: Sein Gegner Jiri Lehecka zeigte eine deutlich bessere Leistung als Sinners Kontrahent am Vortag. Was Alcaraz offensiv und defensiv auf den Court des Arthur Ashe Stadiums zauberte, war wieder einmal vor einer anderen Tennis-Welt.
Nach dem insgesamt wohl hochklassigsten Match des Turniers steht jedenfalls fest: Alcaraz hat in New York in diesem Jahr weiter keinen Satz verloren. Der Weg zum Titel geht nur über ihn. Beides keine allzu große Überraschung.
Pegula zieht glanzlos ins Halbfinale ein
Jessica Pegula – Barbora Krejcikova 6:3, 6:3
Jessica Pegula ging es nach ihrem Viertelfinal-Match gegen Barbora Krejcikova am Dienstag in etwa so, wie vielen Schülerinnen und Schülern nach Chemie-Unterricht in der sechsten Stunde. “Ich bin einfach froh, dass es vorbei ist”, sagte sie. Die Vorjahresfinalistin hatte zuvor überschaubares Tennis gezeigt, letztlich aber verdient gewonnen. Im Stile eines Spitzenteams, heißt es dann oft im Fußball. Hauptsache gewonnen, hieß es für Pegula.
Und wer im Halbfinale der US Open steht, kann dann auch wieder nicht so viel falschgemacht haben.