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US Open – Aktuell Tag 8 | ABC-Z

Stand: 01.09.2025 06:08 Uhr

Was geschah in der Nacht bei den US Open? In unserem Nachtexpress erhalten Sie einen Überblick der wichtigsten Spiele beim letzten Grand Slam des Jahres.

Struffs Reise bei den US Open ist beendet

Jan-Lennard Struff – Novak Djokovic 3:6, 3:6, 2:6

Jan-Lennard Struff konnte nach knapp zwei Stunden erhobenen Hauptes das Arthur-Ashe-Stadion verlassen. Der deutsche Tennisprofi hatte zwar gegen Novak Djokovic eine deutliche Niederlage kassiert, er verkaufte sich dabei aber so teuer wie möglich. Ohnehin hatten wohl nur die kühnsten Optimisten damit gerechnet, dass Struff diese Begegnung für sich entscheiden und das Viertelfinale erreichen könnte. Nicht, wenn Djokovic diese Partie richtig ernst nehmen würde – und das tat der Serbe, vom ersten Ballwechsel an.

Jan-Lennard Struff verabschiedet sich im Achtelfinale von den US Open.

Struff 35 Jahre alt, Djkovic 38 Jahre alt. Noch nie hatten zwei ältere Spieler bei diesem Turnier gegeneinander gespielt. Und doch legte der Senior der beiden los, als sei er in einen Jungbrunnen gefallen – so ungewöhnlich schnell, aggressiv, offensiv und fehlerfrei spielte er. Dem Serben gelangen dann auch gleich zu Beginn zwei Breaks gegen den überrumpelten Deutschen.

Struff versuchte alles, konnte trotz aller Mühen und trotz eines gelungenen Re-Breaks zum 1:4 aber nicht schnell genug ins Spiel finden. Der Deutsche kämpfte sich zwar heran, aber Djokovic setzte sich durch.

Der 24-malige Grand-Slam-Champion blieb auch im zweiten Satz der Konstantere und bessere Spieler, ihm genügte ein Break zum 4:3, um auch diesen Durchgang für sich zu entscheiden. Weder seine Rückenblessur der vergangenen Tage noch mögliche Konditionsprobleme machten sich negativ bemerkbar. Im Gegenteil: Djokovic spielte auch im dritten Satz auf wie zu seinen besten Zeiten – und erreichte ganz nebenbei sein 64. Grand-Slam-Viertelfinale, in dem er gegen Taylor Fritz (USA) antreten muss.

Und Struff? Der hielt zumeist auf hohem Niveau dagegen, verzweifelte aber fast an der enormen Qualität seines Kontrahenten an diesem Sonntagabend in New York. Dennoch: An dieses Turnier und seiner ersten Achtelfinal-Teilnahme bei den US Open wird er sich vermutlich irgendwann doch ganz gerne zurückerinnern.

“Magier” Alcaraz zu gut für Rinderknech

Carlos Alcaraz – Arthur Rinderknech 7.6 (7:3), 6:3, 6:4

Es ist diese besondere Magie, die den jungen Spanier auszeichnet. Was Carlos Alcaraz auf dem Tenniscourt in New York anfasst, das gelingt. Bälle hinter dem Rücken spielen, kein Problem. Tödliche Lobs aus 20 Zentimeter Entfernung vor dem Netz ansetzen, na und? Passierbälle aus den unmöglichsten Winkeln gekonnt am Gegner vorbei schlagen – wo soll das Problem sein?

Achtelfinalgegner Arthur Rinderknech musste zwischendurch lächeln, als “Carlitos” seine Zauberschläge zeigte und den insgesamt überforderten Franzosen zum staunenden Zuschauer degradierte. “Meine Spielweise passt zu dieser Stadt”, sagte der 22-Jährige nach dem verwandelten Matchball unter dem Jubel der amerikanischen Tennisfans im Arthur-Ashe-Stadion. Gradlinig, völlig schnörkellos und ohne unnötige Rücksichtnahme spielt er sich durch das Turnier.

Carlos Alcaraz ist gut gelaunt nach dem lockeren Sieg gegen Arthur Rinderknech.

Der Erfolg bedeutete seine vierte Viertelfinal-Teilnahme bei der fünften Teilnahme an den US Open. Noch ist Alcaraz bei diesem Turnier ohne Satzverlust geblieben. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass er auch gegen seinen nächsten Gegner, den Tschechen Jiri Lehecka (Viersatz-Erfolg gegen den Franzosen Adrian Mannarino), diese beeindruckende Bilanz beibehalten kann. Zu überlegen zieht Alcaraz bisher in Flushing Meadows seine Kreise.

Krejcikova beendet spektakulär Townsends Siegesserie

Taylor Townsend – Barbora Krejcikova 6:1, 6:7 (13:15), 3:6

Tennis kann pures Drama sein. Wer das nicht glaubt, der sollte sich den zweiten Satz zwischen Taylor Townsend und Barbora Krejcikova noch einmal genau ansehen. Unglaubliche acht Matchbälle hatte die US-Amerikanerin im Louis-Armstrong-Stadion, alle wehrte Krejcikova mit teils spektakulären Schlägen und schier unglaublicher Nervenstärke ab. “Was für ein Match”, sagte Krejcikova nach ihrem äußerst knappen Sieg – und suchte nach Fassung und Worten.

Barbora Krejcikova wehrte unglaubliche acht Matchbälle ab.

Es fehlten Townsend nur wenige Millimeter, dann wäre das Tennis-Märchen der 29 Jahre alten Doppel-Spezialistin, die vor dem Turnier auf Weltranglistenplatz 139 notiert wurde, bei den US Open weitergegangen. Nach Jelena Ostapenko und Mirra Andrejewa stand mit Krejcikova die dritte Top-Spielerin in Folge auf Townsends To-do-Liste. Doch diesen Job konnte sie nicht mehr erledigen.

Die 29 Jahre alte Tschechin, die im vergangenen Jahr das Wimbledon-Turnier gewinnen konnte, hatte der forschen Überraschungssiegerin im dritten Satz vor allem Erfahrung entgegenzusetzen. Die nötige Ruhe und Entschlossenheit in den entscheidenden Momenten machte den Unterschied zugunsten von Krejcikova aus, die ihren zweiten Matchball zum Sieg nach über drei Stunden Spielzeit nutzte. Nun trifft die Tschechin im Viertelfinale mit Jessica Pegula (6:1,6:2 gegen Ann Li) auf die nächste US-Amerikanerin.

Sabalenka gewinnt locker gegen Bucsa

Aryna Sabalenka – Cristina Bucsa 6:1, 6:4

Zu überhören war Aryna Sabalenka natürlich nicht. Die Nummer eins der WTA-Weltrangliste untermalte wie üblich jeden ihrer Schläge mit schrillen Tönen. Vermutlich will sie so auch ihre Gegnerinnen einschüchtern. In vorangegangenem Matches und auch im Achtelfinale gegen Cristina Bucsa gelang ihr dies wieder einmal eindrucksvoll.

Die Spanierin hatte gegen die wuchtigen Schläge Sabalenkas keine Gegenmittel und war kaum mehr als eine bessere Sparringspartnerin für die Belarussin, Aber: Im Viertelfinale wird Sabalenka vor eine größere Aufgabe gestellt. Dort wartet die Tschechin Marketa Vondrousova auf die 27-Jährige.

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