News

US-Notenbank lässt Börsen crashen – und sendet deutliche Botschaft an Trump | ABC-Z

Dow Jones verliert 1100 Punkte: US-Notenbank lässt Börsen crashen – und sendet deutliche Botschaft an Trump

  • E-Mail

  • Teilen




  • Mehr
  • Twitter



  • Drucken



  • Fehler melden


    Sie haben einen Fehler gefunden?

    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.

    In der Pflanze steckt keine Gentechnik

    Aber keine Sorge:
    Gentechnish verändert

    sind die

Donnerstag, 19.12.2024, 09:43

Die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed hat am Mittwochabend die Kurse weltweit auf Talfahrt geschickt. Denn die Währungshüter deuteten an, die Zinsen langsamer zu senken als erwartet – und sendeten eine klare Botschaft an Donald Trump.

Dass die US-Notenbank den Leitzins am Mittwoch um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 bis 4,5 Prozent senken würde, war erwartet worden. Nicht eingeplant hatten die Börsianer, dass die Notenbank gleichzeitig die Aussicht auf weiter Zinssenkungen einkassieren. So deuten die Prognosen der Fed-Mitglieder nun auf zwei Zinssenkungen für 2025 hin. Die Marktteilnehmer waren von vier ausgegangen.

Die Folge war ein heftiger Kursrutsch: Der Dow-Jones-Index fiel um 1100 Punkt oder 2,6 Prozent und verzeichnet damit schon den zehnten Verlusttag in Folge. Die Technologiebörse Nasdaq schloss sogar 3,6 Prozent tiefer. Betroffen waren vor allem Aktien aus den sogenannten „Trump-Trades“, also Unternehmen, die von einer Präsidentschaft Donald Trumps besonders profitieren würden und deshalb nach der Wahl besonders stark gestiegen waren.

„Die Fed wirft dem Trump-Markt zu Weihnachten ein Stück Kohle vor die Füße“, kommentierte der Bloomberg-Autor John Authers den Schritt. Denn auch Donald Trump erhielt indirekt eine Warnung von Seiten der Währungshüter. Auch der Dax verlor am Donnerstag und startete im Minus in den Handel.

Inflation-Gefahr wächst wieder

Der Grund für den Kurssturz an den Börse: Die Aussichten für Inflation und Wachstum für 2025 erhöhten sich deutlich in den sogenannten „Dot-Plots“. Mit dieser Punkte-Karte bringen die Fed-Mitglieder ihre Erwartungen zum Ausdruck. Schon seit längerem hatten Experten davor gewarnt, dass angekündigten Wirtschaftsmaßnahmen von Donald Trump inflationär wirken könnten. So will der designierte US-Präsident Strafzölle auf Importe erheben, was die Waren verteuert. Zugleich droht mit der Ausweisung von illegalen Einwanderern, was das Angebot an Arbeitskräften verschärft und damit zu steigenden Löhnen führen kann. Außerdem will Trump die Unternehmenssteuern senken.

In ihren Projektionen schlossen sich jetzt die Fed-Mitglieder diesen Befürchtungen an. Fed-Chef Jerome Powell ging in der Pressekonferenz auch explizit darauf ein: Ein Inflationsisiko blieben auch die geplanten Zölle von Donald Trump , betonte die Fed. Powell ließ anklingen, das auch die geplanten Steuersenkungen ein zusätzlicher Inflationstreiber sein könnten.

Botschaft an Trump

Mit der Rücknahme der Zahl der erwarteten Zinssenkungen machten sie deutlich, dass sie nicht tatenlos einem Inflationsanstieg zusehen werden. Die Botschaft: Die Fed wird wachsam bleiben und auch nicht vor einem Konflikt mit dem Weißen Haus zurückschrecken. Sie wird, wenn nötig, auch auch Trumps Maßnahmen konterkarieren. Denn ein höherer Zins sorgt in aller Regel auch für einen stärkeren Dollar. Das belastet die Export-Chancen der US-Firmen und mildert die Wirkung der Strafzölle, da Importe aus dem Ausland günstiger werden. Selbst die bereits angekündigte und nun vollzogene Zinssenkung im Dezember war im Fed-Komitee offenbar umstritten. Fed-Chef Powell sprach von einer „knappen Entscheidung“. Man sei damit dem Ende des geldpolitischen Lockerungskurses deutlich nähergekommen.

Heftige Reaktionen bei Gold und Währungen

Die Marktreaktionen waren bereits in der Nacht heftig: Nicht nur die US-Börsen fielen. auch Schwellenländern wie Brasilien waren betroffen: Ihre Währungen stürzten gegenüber dem Dollar ab und mit ihnen die Aktienkurse. Die Volatilität schoss in die Höhe. Der brasilianische Aktienmarkt ist damit im Jahresverlauf – in Dollar gerechnet – bereits um mehr als 30 Prozent  gefallen. Die Zentralbank hatte die Zinsen vergangene Woche um einen ganzen Prozentpunkt angehoben und mit der Versteigerung von Dollarreserven begonnen, konnte damit aber die heimische Währung Real nicht stützen.

Auch der Euro verlor: Ein Euro kostete am Donnerstagmorgen nur noch 1,04 US-Dollar, damit war der Dollar aus europäischer Sicht so teuer wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr.

Der Goldpreis gab zeitweilig zwei Prozent ab 2.595 US-Dollar je Feinunze, erholte sich dann aber wieder etwas. Die Rendite von US-Anleihen nähert sich wieder der Fünf-Prozent-Marke.

Goldpreis (Spot)

Drohender Shutdown vor Weihnachten

Als wäre die Lage aus Sicht der Börsianer nicht vertrackt genug wurde am Abend auch noch bekannt, dass Donald Trump die Republikaner im Kongress angewiesen hat, eine bereist erfolgte Einigung um eine Anhebung der Schuldenobergrenze nicht zu beschließen. Damit droht den USA noch vor Weihnachten ein Shutdown, also eine Ausgabensperre. Das dürfte die Renditen der US-Staatsanleihen weiter steigen lassen. Damit fällt auch diese Anlageklasse als Alternative zu Aktien erst einmal aus.

mv

Back to top button