US-Flugzeugbauer: Boeing umgeht weiteren Prozess um Flugzeugabsturz in Äthiopien | ABC-Z

Der US-Flugzeugbauer Boeing hat sich mit einem Hinterbliebenen des Absturzes einer Boeing 737 Max in Äthiopien geeinigt. Damit hat das Unternehmen einen Prozess vermieden, der am Montag in Chicago hätte beginnen sollen.
Laut Robert Clifford, dem Anwalt des 41-jährigen Kanadiers, habe ein Mediator die Einigung vermittelt. Über die Bedingungen wurde Stillschweigen vereinbart, Boeing lehnte eine Stellungnahme ab.
Zuvor hatte Clifford gesagt, sein Mandant beabsichtige, im Namen seiner bei dem Unglück getöteten Familie Schadenersatz in Millionenhöhe zu fordern. Seine Frau und seine drei Kinder waren unter den 157 Menschen, die bei dem Flugzeugabsturz im März 2019 gestorben waren.
Technische Probleme bei der Boeing 737 Max
Ermittler stellten fest, dass die Boeing, die kurz nach dem Start von Addis Abeba nach Nairobi abgestürzt war, ähnliche technische Probleme hatte wie ein Flugzeug der gleichen Baureihe, das wenige Monate zuvor in Indonesien abgestürzt war. In beiden Fällen drückte eine Software namens MCAS wegen eines fehlerhaften Sensors die Nase des Flugzeugs wiederholt nach unten. Den Piloten gelang es nicht, die Maschine in der Luft zu halten. Infolge der Abstürze wurde ein 20-monatiges Flugverbot für die Boeing 737 Max verhängt.
Das in Chicago ansässige Unternehmen Boeing übernahm 2021 die Verantwortung für den Absturz in Äthiopien. Eine Vereinbarung mit den Familien der Opfer ermöglicht diesen, individuelle Ansprüche vor US-Gerichten und nicht in ihren Heimatländern geltend zu machen. Mehrere Angehörige haben sich bereits mit dem Flugzeugbauer geeinigt, die Bedingungen der Vereinbarungen wurden aber ebenfalls nicht bekannt gegeben.
Ein weiterer Prozess im Namen der Familien von sechs Opfern soll am 3. November beginnen.