US-Angriffe auf Atomanlagen: Hegseth: Geheimdienst-Bericht ist wenig aussagekräftig | ABC-Z

US-Angriffe auf Atomanlagen
Hegseth: Geheimdienst-Bericht ist wenig aussagekräftig
26.06.2025, 17:14 Uhr
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Wie stark haben die USA mit ihrem Angriff auf das iranische Atomprogramm dem Land wirklich geschadet? Nicht alle Einschätzungen zu dem Angriff sind laut dem US-Verteidigungsminister Hegseth aussagekräftig. Einen DIA-Bericht hält er momentan noch für wenig vertrauenswürdig.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hält eine am Dienstag bekannt gewordene erste Einschätzung des Militärgeheimdienstes DIA zu den Auswirkungen der US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran für wenig aussagekräftig. Der Militärgeheimdienst habe klargemacht, dass es sich um einen vorläufigen Bericht handele, betonte Hegseth bei einer Pressekonferenz im Pentagon. Die Einschätzungen seien demnach aktuell nur wenig vertrauenswürdig – sie müssten verfeinert werden, sobald zusätzliche Informationen verfügbar seien. Vorläufig bedeute auch, dass die Einschätzung nicht mit anderen Geheimdiensten koordiniert worden sei.
Hegseth kritisierte, dass die Medienberichterstattung diesen Tatsachen nicht gerecht werde. Trump habe den “komplexesten und geheimsten Militäreinsatz der Geschichte” angeordnet. Es sei ein Erfolg gewesen, der zu einer Waffenruhe geführt habe.
Das als “streng geheim” eingestufte DIA-Gutachten sah das iranische Atomprogramm durch die schweren Luftangriffe der US-Streitkräfte wohl nur um einige Monate zurückgeworfen. Das Weiße Haus hat die Veröffentlichung von Erkenntnissen daraus durch US-Medien bereits zuvor kritisiert. Allerdings wurde in vielen dieser Veröffentlichungen betont, dass es sich um einen ersten Bericht handele und weitere Untersuchungen zu anderen Schlussfolgerungen führen könnten.
US-Präsident Donald Trump wies die Medienberichte als “Fake News” zurück. Er spricht von einer völligen Zerstörung der Anlagen. Auch der Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA, John Ratcliffe, erklärte, dass die iranischen Atomanlagen bei den Angriffen am Wochenende schweren Schaden genommen hätten. Ihr Wiederaufbau würde nach seiner Darstellung “Jahre” dauern. Die Einschätzung stützt sich demnach auf eine Quelle, die sich in der Vergangenheit als “zuverlässig und zutreffend” erwiesen habe.
“Wir bewerten unsere Hausaufgaben nicht selbst”
Auch US-Generalstabschef Dan Caine betont nach den US-Angriffen auf die iranische Atomanlage Fordo: Alles lief nach Plan. “Wir bewerten unsere Hausaufgaben nicht selbst”, sagte Caine bei der Pressekonferenz im Pentagon. Dafür seien die Geheimdienste zuständig. Doch nach den Angriffen auf die tief in den Berg gebaute Anlage in Fordo stünden einige Dinge fest. Die Waffen seien ordnungsgemäß getestet und mit der richtigen Geschwindigkeit abgeworfen worden. Sie hätten die vorgesehenen Ziele getroffen.
Außerdem “funktionierten die Waffen wie vorgesehen, das heißt: Sie explodierten”, betonte Caine. Die bunkerbrechenden Bomben des Typs GBU-57, die nach US-Angaben unter anderem auf die Atomanlage Fordo abgeworfen wurden, seien so konstruiert, dass man keinen Einschlagkrater sehe. Sie würden sich tief eingraben und dann ihre Wirkung entfalten.
US-Tarnkappenbomber warfen nach Militärangaben bei dem Einsatz mit dem Codenamen “Mitternachtshammer” am Sonntag insgesamt 14 bunkerbrechende Bomben des Typs GBU-57 ab. Neben Fordo sei auch die Atomanlage in Natans ein Ziel gewesen.