US-Angriff hat Irans Atomprogramm laut Berichten nur verlangsamt | ABC-Z

Nach den US-Angriffen auf Irans Atomprogramm hatte Präsident Trump verkündet, die Anlagen seien zerstört. Ein Bericht legt nun anderes nahe. Die Angriffe sollen das Atomprogramm demnach nur verzögert haben. Das Weiße Haus widerspricht.
Die US-Angriffe im Iran haben Medienberichten zufolge das Atomprogramm des Irans nur um einige Monate zurückgeworfen. Die Zeitung New York Times und der Sender CNN berichteten über eine erste geheimdienstliche Einschätzung. Beide Medien beriefen sich auf mit dem Bericht des militärischen Geheimdienstes (DIA) vertraute Beamte. Demnach konnten die Angriffe vom Wochenende Irans unterirdische Atomanlagen nicht zerstören.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, kritisierte die Veröffentlichung des als “streng geheim” eingestuften Gutachtens. Die Einschätzung sei falsch, schrieb sie auf der Plattform X. Nach einem Angriff, wie ihn die USA durchgeführt hätten, gebe es “totale Vernichtung”, das wisse doch jeder.
US-Präsident Donald Trump hatte nach den US-Angriffen davon gesprochen, dass die Atomanlagen in Isfahan, Natans und Fordo zerstört worden seien. Die Rede war von einem Todesstoß für das iranische Atomprogramm.
Laut CNN nur “um ein paar Monate” zurückgeworfen
Dem Geheimdienstbericht zufolge sollen etwa an der tief in den Berg gebauten Anlage in Fordo nur die Eingänge zerstört worden sein, die unterirdischen Gebäude an sich aber nicht. Der Bericht gehe zudem davon aus, dass der Iran seinen Bestand an angereichertem Uran bereits vor den Angriffen an andere Orte verlegt habe, wie die New York Times weiter berichtete.
CNN zufolge soll der Angriff das iranische Atomprogramm “höchstens um ein paar Monate” zurückgeworfen haben. Die Zeitung sprach von weniger als sechs Monaten.
Beide Medien betonten, dass es sich um einen ersten Bericht handle und weitere Untersuchungen zu anderen Schlussfolgerungen führen könnten.