„Was an Ideen richtig ist, wird durch Zustimmung der AFD nicht falsch“ | ABC-Z

Berlin. Lesermeinungen zur Debatte im Bundestag und zum verlorenen Spiel von Hertha BSC
Zum Artikel: „Friedrich Merz pokert hoch und verliert“ vom 31. Januar
Der hitzige Schlagabtausch vom Freitag wirkt nach. Der CDU-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat, so scheint es mir, mit bemerkenswerter Raffinesse und geradezu machiavellistischem Kalkül gehandelt, als er nur drei Wochen vor der Bundestagswahl diesen Gesetzesvorschlag in den Bundestag einbrachte, der die Gemüter erhitzte wie schon lange nicht mehr. Auf den ersten Blick erschienen die Forderungen nicht besonders kontrovers, dennoch sorgte die Abstimmung über dieses Gesetz für eine erbitterte Auseinandersetzung im Bundestag. Mit diesem Manöver sendet Friedrich Merz ein klares Signal an die Bevölkerung. Die kommenden Monate werden zeigen, ob dieser strategische Schritt langfristig Früchte trägt. Doch eines ist bereits jetzt sicher: Die politische Landschaft Deutschlands hat sich durch dieses Ereignis grundlegend verändert. Werden sich nach der Bundestagswahl trotz der Ereignisse vom Freitag noch passende Regierungskoalitionen bilden? Wird am Ende dann gar nicht regiert, wie Carsten Linnemann es erst neulich im Fernsehen an die Wand malte?
Michael Ayten, per E-Mail
Ich mache mir meine Gedanken, warum die Demokratie bei uns den Bach heruntergehen wird wie in Österreich. Ich halte nichts vom Verbot der AfD, denn sie werden dadurch das „Gedankengut und die Gesinnung“ der Wähler nicht abschalten. Dann kommt eine AfD 2.0, was ist damit gewonnen? Der Grund, warum die Demokratie immer schlechter funktioniert, sind aus meiner Sicht die Berufspolitiker. Sie haben weder Visionen noch interessiert es sie, wie man langfristig für den Bürger etwas Positives gestaltet. Man bemüht sich nur, weit oben auf den Listen zu landen. Mich graut die nächste Wahl: Die CDU, die wahrscheinlich die einfache Mehrheit der Stimmen bekommt, findet keinen Koalitionspartner. Grüne und SPD haben ja schon gesagt, dass sie mit Merz nicht wollen. Grüne und SPD reichen für eine Mehrheit nicht aus. Andere Koalitionen sind nicht möglich. Also Neuwahlen. Da Merz die Brandmauer schon beschädigt hat, vielleicht reißt er sie dann ganz ein, nur damit er den „geliebten Posten“ erhält.
Siegfried Werth, per E-Mail
Die zunehmend harte Diskussion um die Migrationspolitik im Wahlkampf kann nicht überzeugen. Schließlich dürfte die heftige Auseinandersetzung nur der AfD in die Karten spielen, die sich mittlerweile ziemlich ruhig zurücklehnen kann und eigentlich gar keine eigene Kampagne mehr benötigt, während hingegen die Umfragewerte der anderen Parteien sehr wahrscheinlich weiterhin eher auf ihrem bisherigen Level stagnieren werden. Zumal es noch andere sehr wichtige Themen gibt, wie zum Beispiel die immer noch viel zu hohe Alltagsinflation oder die Krise auf dem Mieten- und Wohnungsmarkt, die derzeit in der politischen Kommunikation komplett überlagert werden, obwohl sie sehr dringend schnelle Antworten erfordern. Deshalb muss man sich in dieser Form, wo es bei den meisten Akteuren mehr um die persönliche Inszenierung als eine sachorientierte Debatte geht, leider erhebliche Sorgen um die Demokratie machen!
Rasmus Ph., per E-Mail
Zum Kolumne: „Prominente, die Tränen der Selbstrührung vergießen“ vom 1. Februar
Thadeusz hebt Israel in den Himmel und verliert kein Wort über die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, die verletzt und getötet wurde von der israelischen Armee. Es wurden auch nicht nur Juden am 7.10.2023 entführt. Unter anderen waren auch Erntehelfer aus Thailand unter den Geiseln. Die letzte Spalte des Textes ist ein Eigentor! Erst erwähnt der Autor den CDU-Generalsekretär und seine „Kameradin“ Dorothee Bär und sieht Politiker der SPD als Juniorpartner auf Ministerposten. Ohne einen Koalitionspartner kann seine bereits jetzt zum Wahlsieger erklärte CDU aber nicht reagieren. Gegebenenfalls findet der CDU-Vorsitzende aber nach seiner nächsten Gedankenschleife noch die AfD als Partner. Deren Bundestagsabgeordnete jubeln jetzt schon.
Jochen Knuth, per E-Mail
Zum Artikel „Tausende demonstrieren gegen die CDU“ vom 1. Februar
Ist schon erstaunlich, welchen Raum die Berichterstattung über den Protest gegen den CDU-Antrag einnimmt. Als ob ganz Deutschland dagegen wäre, dass endlich mit dem Ignorieren der Migrationsproblematik Schluss ist. Natürlich sind die links-grünen Aktivisten sauer, dass das Thema vor der Wahl hochkocht. In der bisherigen Ampelpolitik waren ja bezüglich praktischer Lösungen nur Palaver und Betroffenheitsbekundungen vorhanden. Und was an Ideen richtig ist, wird nicht durch die Zustimmung der AfD falsch.
Hans-Jürgen Schwanke, per E-Mail
Zum Artikel „Berliner Blamage“ vom 2. Februar
Das gebotene niveaulose Gekicke von Hertha ist erschreckend. Ein vermeintliches Aufstiegsziel ist genauso weit weg, wie die realitätsfremden Träume von Olympia in Berlin.
Frank Siegfried, per E-Mail
Es ist nicht der Trainer der hier in Frage stehen sollte, sondern die Mannschaft. Jeder Spieler hat gegen Regensburg weit unter seinen Möglichkeiten gespielt. Es hat etwas mit Spielintelligenz zu tun nach Lösungen zu suchen, wenn der Gegner einem förmlich auf „den Socken steht“. Diese hat die Mannschaft von Hertha leider nicht. Da hilft auch kein Marktwert der höchste der 2 Liga und auch keine Namen die die besten Techniker sein sollen. Auf veränderte Situationen und unterschiedlich starke Gegner muss man mit Köpfchen reagieren.
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