Unterstützung für Robert Habeck: Barbara Schöneberger mit klarer politischer TV-Meinung | ABC-Z
Die ARD und das ZDF wollen TV-Duelle und kein Triell. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) soll gegen Friedrich Merz (CDU) ran, während sich Robert Habeck (Grüne) mit Alice Weidel (AfD) duellieren kann. Diese Entscheidung der Öffentlich-Rechtlichen sorgt jetzt für Kritik – eine Petition fordert von Dr. Nadine Bilke (ZDF) und ARD-Chefredakteur Oliver Köhr, dass man das Konzept verändere. Wirtschaftsminister Habeck soll die Chance in einem Triell mit Scholz und Merz bekommen.
Barbara Schöneberger für Robert Habeck: Warum sie jetzt die Grünen unterstützt
Erstunterzeichnende dieser Petition sind u.a. Max Maendler (Gründer eduki), Till Behnke (nebenan.de), Schauspielerin Saskia Bruysten oder Dr. Holger Friedrich (Gründer Pathways Public Health). Auch “Verstehen Sie Spaß?”-Moderatorin Barbara Schöneberger teilt offenbar die Meinung, dass Habeck zum Duell von Merz und Scholz zu ARD und ZDF geladen werden müsse. Sie möchte ein Triell. Am Mittwoch teilte sie eine Instagram-Story mit: “Zu dritt ist besser als zu zweit.” Außerdem setzte Schöneberger einen Link zur Petition und meinte: “#mithabeck.”
In der Petition heißt es: “Wir fordern ZDF und ARD dazu auf, die Entscheidung zu überdenken und anstelle eines Duells zwischen Friedrich Merz und Olaf Scholz ein Triell zu veranstalten, in dem auch Robert Habeck vertreten ist. Nur so können Sie sicherstellen, dass die TV-Debatte der politischen Realität gerecht wird und den Wählerinnen und Wählern eine fundierte Wahlentscheidung ermöglicht.”
Grüner Habeck: Kanzler-Anspruch mit Umfragewert bei 11,5 Prozent?
In der neuesten Insa-Umfrage, bei der zwischen 13. und 16. Dezember über 2000 Menschen befragt wurden, erreichen die Grünen 11,5 Prozent, während die Union bei 31,5 Prozent, die SPD bei 16,5 Prozent und die AfD bei 19,5 Prozent landen. Kann Habeck mit 11,5 Prozent wirklich der nächste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland werden?
Habeck will kein TV-Duell mit Weidel
Die ARD hat nach Kritik ihr TV-Duell-Konzept zur Bundestagswahl verteidigt. “Es handelt sich um zwei gleichwertige Duelle, die beide zur Prime Time gesendet werden sollen”, teilte die öffentlich-rechtliche ARD auf dpa-Anfrage mit. Es soll zwei Duelle geben, die ARD und ZDF gemeinsam ausrichten: eines zwischen Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) und im Gespräch ist ein zweites zwischen Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD). Doch der Grünen-Kanzlerkandidat will nicht gegen Weidel ran, wie seine Partei klarmachte.
Sprecher von Habeck mit Vorwürfen gegen ARD und ZDF
Habecks Wahlkampfsprecher sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): “Wir hatten ein solches Duell im Vorfeld klar ausgeschlossen und auch mitgeteilt, dass wir eine Einladung nicht akzeptieren werden.” ARD und ZDF hätten dennoch eine Einladung ausgesprochen und dann mit einer Pressemitteilung Fakten geschaffen. “Warum das zwei Monate vor der Wahl verkündet werden musste, ist unverständlich. Damit greifen ARD und ZDF in einen extrem kurzen, intensiven und vor allem offenen Wahlkampf ein”, so der Sprecher. Nachgefragt bei der ARD hieß es von dort: “Es stimmt nicht, dass sich der Spitzenkandidat der Partei Bündnis90/Die Grünen, Robert Habeck, bereits vor der schriftlichen Einladung von ARD und ZDF förmlich gegen eine Teilnahme ausgesprochen hätte.”
Der Wirtschaftsminister hat sich für ein TV-Duell mit mehreren Kandidaten ausgesprochen. Mit Blick auf SPD und Union sagte er: “Deutschland hat die Wahl und die beschränkt sich längst nicht mehr auf zwei ehemalige ‘Volksparteien’. Es ist richtig, dass sich diese Wirklichkeit auch in den TV-Formaten widerspiegelt. Der Wahlkampf ist kurz und wird intensiv geführt.”
Merz hatte sich offen gezeigt für Fernsehauftritte mit anderen Kandidaten. “Ich gehe keiner Diskussion um den notwendigen Politikwechsel in Deutschland aus dem Weg, auch nicht mit weiteren ‘Kanzlerkandidaten’ anderer Parteien”, sagte der CDU-Vorsitzende. “Es liegt an den TV-Sendern zu entscheiden, wen sie einladen”, ergänzte Merz.
Prinzip der abgestuften Chancengleichheit
Vom ZDF hieß: “Das ZDF ist sich der Herausforderung bewusst, Wahlformate in einem sich wandelnden politischen Umfeld stets an die aktuelle politische Lage anzupassen.” Maßstab dafür sei das für die öffentlich-rechtlichen Sender verpflichtende Prinzip der abgestuften Chancengleichheit ebenso wie die journalistische Verantwortung gegenüber den Zuschauerinnen und Zuschauern.
Mit dem Begriff der abgestuften Chancengleichheit ist gemeint, dass Sender mit dem Sendeplatz für Parteien differenziert umgehen. Nicht jede Partei bekommt gleich viel Platz eingeräumt. Es können Kriterien wie zum Beispiel das vorhergehende Wahlergebnis eine Rolle spielen oder ihre Vertretung in einem Parlament. Auch Meinungsumfragen vor Wahlen können ein Indiz sein.
Zu der Habeck-Absage äußerte sich das ZDF so: “Sollte Robert Habeck wie medial angekündigt nicht an dem Duell mit Alice Weidel teilnehmen wollen, wird das ZDF dem Prinzip der abgestuften Chancengleichheit entsprechend den Spitzenkandidaten Alice Weidel und Robert Habeck angemessen Sendezeit in anderen Formaten einräumen.”
ARD und ZDF wollen Scholz und Merz am 9. Februar antreten lassen. Daneben sei ein weiteres Duell gemeinsam von ARD und ZDF geplant, dazu seien Habeck und Weidel angefragt, teilten die öffentlich-rechtlichen Sender mit. Die ARD betonte: “Unser redaktionelles Konzept wurde vollständig unabhängig von jeglichen Bedingungen oder Einflussnahmen der Politikerinnen und Politiker entwickelt.” Zudem soll es eine Sendung – eine sogenannte Schlussrunde – mit allen Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten am 20. Februar geben. Am 23. Februar ist die Bundestagswahl.