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„Unsere Türen sind immer offen“: Putin will deutsche Unternehmen zurück nach Russland locken | ABC-Z


„Unsere Türen sind immer offen“

Putin will deutsche Unternehmen zurück nach Russland locken

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Einerseits ist Kreml-Chef Putin bemüht, Russland als einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort zu verkaufen. Gleichzeitig wird auf einem Investitionsforum in Moskau deutlich: Er hätte auch nichts gegen die Rückkehr deutscher Unternehmen. Besonders ein Weggang ist ihm immer noch ein Dorn im Auge.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat um die Rückkehr westlicher und speziell deutscher Unternehmen geworben. „Unsere Türen sind immer offen, wir hatten mit Deutschland jahrzehntelang immer sehr gute Beziehungen, haben einander sehr gut verstanden“, sagte Putin beim Investitionsforum „Russia calling“ in Moskau.

Die Bedingungen für deutsche Unternehmen in Russland seien besser als anderswo, versicherte er. Rückkehrer könnten zwar keine Vorzugsbehandlung erwarten, aber ihnen würden auch keine Steine in den Weg gelegt, versprach er. Bei dem Investitionsforum zeigte sich der Kremlchef selbstbewusst. Russische Unternehmen und Firmen aus befreundeten Ländern hätten die meisten Lücken weggehender westlicher Konzerne geschlossen.

Die russische Wirtschaft werde in diesem Jahr um 3,9 bis 4 Prozent wachsen, sagte er. Dass die Zahlen vor allem von der Rüstungsindustrie befeuert werden, ließ er dabei unerwähnt. Die hohe Inflation erwähnte er ebenfalls nur am Rande. Ökonomen zufolge könnte die Inflationsrate für das Gesamtjahr 2024 die Prognose der Zentralbank von 8,5 Prozent übertreffen und bei neun Prozent landen. „Der Zusammenbruch des Rubels, den die Zentralbank eine Zeit lang von der Seitenlinie aus beobachtet hat, könnte die Inflationsprognosen für 2025 von 5,0 bis 5,5 Prozent auf sechs bis sieben Prozent verschieben“, sagte Analyst Dmitri Polewoi von Astra Asset Management.

Viele westliche Firmen haben Russland verlassen, nach dem von Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine und den daraufhin verhängten Sanktionen gegen Moskau. Mit Unverständnis reagierte Putin dabei speziell auf den Weggang von Volkswagen. Der Autobauer hätte bei einem Verbleib nicht nur mit seiner Produktion in Russland verdienen können, sondern auch mit der Lieferung von Ersatzteilen aus Deutschland. Verlierer seien die VW-Mitarbeiter, die „zu Tausenden streiken, weil Werke schließen“, sagte er mit Blick auf den Arbeitskampf beim Automobilproduzenten.

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