Geopolitik

UNRWA: Israel will nach Berichten Sitz der Organisation beschlagnahmen | ABC-Z

Immer wieder fiel das Palästinenserhilfswerk UNRWA mit Verbindungen zu Terroristen und Islamisten auf. Das Hauptquartier in Jerusalem ist inzwischen geschlossen. Israel plant, dort Wohnungen zu bauen. Indes setzte das Militär die Angriffe im Libanon fort.

Eine israelische Regierungsbehörde hat Berichten zufolge angekündigt, das Hauptquartier des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Ost-Jerusalem beschlagnahmen zu wollen. Dort sollen dann 1.440 Wohneinheiten gebaut werden, meldeten die israelische Zeitung „Israel Hayom“ sowie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die zuständige israelische Landbehörde äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten.

Das UN-Hilfswerk hatte seinen Sitz in Ost-Jerusalem im Mai nach einem Brand auf dem Gelände geschlossen. Israelische Bewohner hätten das Gelände zweimal in Brand gesetzt. Dabei habe es erhebliche Schäden im Außenbereich gegeben.

Israel wirft dem Palästinenserhilfswerk im Gaza-Streifen vor, von der Hamas unterwandert zu sein. Untersuchungen der Vereinten Nationen ergaben, dass einzelne UNRWA-Mitarbeiter am Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 beteiligt waren. Das „Wall Street Journal“ enthüllte in Bezug auf israelische Geheimdienstquellen, dass 1200 UNRWA-Angestellte den Terrororganisationen Hamas oder Islamischem Dschihad angehören.

Seit Jahren ist auch dokumentiert, dass in UNRWA-Schulen der Dschihad gepriesen und Israel verdammt wird. Deutschland zahlt dennoch trotz kurzer Unterbrechung weiter an das Hilfswerk, das parallel zum UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR existiert, welches für alle anderen Flüchtlinge weltweit zuständig ist.

Israels Parlament ist derzeit auch dabei, ein Gesetz auf den Weg bringen, das UNRWA als Terrororganisation einstufen und laut Medienberichten seine Arbeit auf israelischem Territorium verbieten würde. Es könnte in Kürze verabschiedet werden.

Weiterer Angriff auf Beirut

Die Kämpfe im Gaza-Streifen und im Libanon setzte Israel am Donnerstag fort. Zum dritten Mal seit Ende September beschoss die Armee auf Ziele im Zentrum von Beirut. Unbestätigten Berichten zufolge soll der Angriff dem hochrangigen Hisbollah-Mitglied Wafik Safa gegolten haben. Safa ist für die externe und interne Kommunikation der Hisbollah zuständig.

Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP, der vor Ort war, berichtete, dass der erste Angriff in der Gegend von Ras al-Nabaa die untere Hälfte eines achtstöckigen Wohnhauses getroffen zu haben schien und dass im Inneren des Gebäudes Explosionen zu hören waren. Zahlreiche Krankenwagen trafen am Tatort ein. Der zweite Treffer in der Gegend von Burdsch Abi Haidar brachte ein ganzes Gebäude zum Einsturz, das in Flammen aufging.

Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden dabei mindestens 22 Menschen getötet und 117 weitere verletzt. Vom israelischen Militär gab es zunächst keine Stellungnahme.

dpa/AP/sebe

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