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Perseiden: August bringt Hunderte Sternschnuppen über Berlin und Brandenburg | ABC-Z

Perseiden
August bringt Hunderte Sternschnuppen über Berlin und Brandenburg


Bild: DPA/Patrick Pleul

Ein Blick in den Himmel über Brandenburg und Berlin wird in den kommenden Wochen besonders spannend: Der August beschert den reichsten Sternschnuppenstrom des Jahres. Das liegt daran, dass wir den Staubschweif des Kometen 109P/Swift-Tuttle durchqueren.

Von Monatsbeginn an tauchen deshalb die Meteore der Perseiden am Nachthimmel auf. Die Sternschnuppen scheinen aus Richtung des Sternenbildes Perseus zu kommen, daher der Name, wie Tim Florian Horn, Vorstand der Stiftung Planetarium Berlin, erläutert.

Wenn das Wetter mitspiele, seien die meisten Perseiden in der Nacht vom Dienstag, 12. August auf den Mittwoch, 13. August zu sehen. Bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde lassen sich allein in dieser Nacht entdecken. “Man sollte dann am besten etwas früher an den Himmel schauen, da ab 21.40 Uhr mit dem Aufgang des Mondes eine störende Lichtquelle hinzukommt”, empfiehlt Horn.

60 Kilometer pro Sekunde schnell

Für den besten Blick rät der Experte, sich eine Anhöhe mit möglichst viel freier Sicht und möglichst wenig künstlicher Beleuchtung zu suchen. “Oder man fährt gleich ins Umland auf ein Feld oder eine Wiese, dann am besten Liege und Mückenschutz nicht vergessen.”

Sternschnuppenströme gibt es immer dann, wenn die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne durch eine kosmische Staubwolke, zum Beispiel die Reste eines Kometenschweifs, hindurchfliegt, erklärt Horn. Die verstreuten Teilchen verglühen dann als leuchtende Sternschnuppen in der Erdatmosphäre. Mit 60 Kilometer pro Sekunde Eindringgeschwindigkeit sind die Perseiden recht schnelle Meteore.

Besonders spektakulär sei, dass bei den Perseiden immer wieder sogenannte Feuerkugeln auftauchen, so der Leiter des Urania-Planetariums in Potsdam, Simon Plate. “Das sind besonders helle Meteore, die eine Leuchtspur hinterlassen.” Allen, die den Meteorstrom sehen wollen, empfiehlt Plate: “Wichtig ist, dass man dem Auge 30 Minuten Zeit zur Anpassung an die Dunkelheit gibt – erst dann sieht der Mensch wirklich perfekt im Dunkeln.”

Viele Veranstaltungen in der Region

Wer die Sternschnuppen nicht nur sehen, sondern auch etwas dazu lernen will, kann verschiedene Veranstaltungen besuchen. Am Sonntag, 10. August findet eine Informationsveranstaltung im Urania-Planetarium in Potsdam statt – zu Kleinkörpern im Sonnensystem allgemein, sowie mit Beobachtungstipps und Hintergründen zu den Perseiden. In der Nacht von Dienstag, 12. August findet bei gutem Wetter eine Beobachtung im Potsdamer Norden statt.

Die Archenhold-Sternwarte im Treptower Park in Berlin lädt an dem Tag zwischen 18 und 2 Uhr ebenfalls zur Sternschnuppennacht ein. Unter der Anleitung von Expertinnen und Experten können Besucher auch andere Himmelsobjekte erspähen, zum Beispiel den Saturn. Im Kleinplanetarium gibt es ein Kurzprogramm für 5 Euro mit Informationen über die Perseiden.

Auch der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land und die Heinz Sielmann Stiftung bieten am späten Abend des 12. Augusts eine Sternenwanderung in Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide an. Es handelt sich den Angaben zufolge um einen der dunkelsten Orte Deutschlands, an dem die Perseiden besonders gut zu beobachten seien. Das 12.000 Hektar große Areal ist weitgehend frei von Lichtverschmutzung und arbeitet an der Anerkennung als Sternenpark.

Auch der Sternenpark Westhavelland lädt am 12. August zur “Nacht der Perseiden” auf dem Sportplatz Milow ein. Bei klarem Himmel erhoffen sie sich, bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde zu sehen.


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