Holocaust-Leugner Horst Mahler im Alter von 89 Jahren gestorben | ABC-Z

Horst Mahler ist tot. Er starb im Alter von 89 Jahren in Berlin. Mahler gehörte zu den Gründern der linksextremistischen Terrorgruppe RAF – später wechselte der Rechtsanwalt die Seiten und wurde Rechtsextremist.
Der Holocaust-Leugner Horst Mahler ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Das berichtete am Montag die Deutsche-Presse Agentur unter Berufung auf Mahlers Rechtsanwalt Jan Dollwetzel.
Dollwetzel hatte Mahler zuletzt in einem Prozess 2023 vertreten. Mahler, der lange Zeit in Brandenburg an der Havel in einer Justizvollzuganstalt saß, starb demnach am Sonntagnachmittag in einem Berliner Krankenhaus.
Horst Mahler war mehrfach von deutschen Gerichten verurteilt worden. Zuletzt verurteilte ihn das Landgericht Potsdam zu zehn Jahren und zwei Monaten Haft wegen Volksverhetzung und Holocaust-Leugnung. Von 2009 bis 2020 saß er in der JVA in Brandenburg, im Oktober 2020 wurde er entlassen. Seit November 2022 stand er abermals vor Gericht, wegen insgesamt elf Fällen von Volksverhetzung und Leugnung des nationalsozialistischen Völkermordes. Wegen Mahlers Gesundheitszustandes wurde dieser Prozess im April 2023 vorläufig eingestellt.
Der ehemalige Rechtsanwalt hatte sich in den 50er und 60er Jahren zunächst im linken bis linksextremistischen politischen Spektrum bewegt. Er vertrat Mandanten der “Außerparlamentarischen Opposition” (APO), unter anderem die NS-Aufklärerin Beate Klarsfeld oder Rainer Langhans und Rudi Dutschke. Mahler gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern der Roten-Armee-Fraktion (RAF).
In den 1990er Jahren wechselte Mahler öffentlichkeitswirksam die Seiten und wandte sich der Neonazi-Szene zu. Er war zeitweise Mitglied der NPD und vertrat die Partei auch in deren erstem Verbotsverfahren.
Mahler lebte lange Zeit in Kleinmachnow, zog später nach Oberbayern. Er litt an einer Diabeteserkrankung.
Sendung: Inforadio, 28.07.2025, 10:40 Uhr