Uni Potsdam sieht Anfangsverdacht bei Saskia Ludwigs Doktorarbeit | ABC-Z

Gegen die Brandenburger CDU-Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig gibt es seit kurzem Plagiatsvorwürfe. Jetzt sieht die Universität offenbar einen Anfangsverdacht.
Die Universität Potsdam wird die Doktorarbeit der Brandenburger CDU-Bundestagsabgeordneten Saskia Ludwig auf Plagiate überprüfen. Wie der Universitätspräsident Oliver Günther der Deutschen Presse-Agentur (DPA) bestätigte, gebe es einen “hinreichenden Anfangsverdacht”.
Nun gingen die zuständigen Gremien an die Arbeit, sagte Günther, “außerdem wird Frau Ludwig die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben”.
Die Plagiatsvorwürfe waren vor etwas mehr als einer Woche aufgekommen, erhoben vom Luxemburgischen Journalisten und Plagiatsexperten Jochen Zenthöfer. Zuerst hatte die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” darüber berichtet.
Ludwig hatte ihre Doktorarbeit 2007 an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Uni Potsdam geschrieben, zum Thema “Die Aufgabenauslagerung in Landesbetriebe im Bundesland Brandenburg und anderen ausgewählten Bundesländern”. Zuvor studierte sie unter anderem an der Freien Universität Berlin.
Ludwig selbst hatte nach Bekanntwerden der Verdachtsanzeige einen Link zu ihrer Dissertation auf “X” gepostet und eine Anfrage zur Stellungnahme von der FAZ gepostet. Jeder könne sich “sein eigenes Bild machen”, so die 57 Jahre alte Abgeordnete.
Das macht nun auch die Uni Potsdam offiziell. Die Prüfung der Arbeit könne “einige Monate” dauern, sagte Universitätspräsident Günther der DPA. “Da werden die beantragten Textstellen nochmal überprüft, da werden die Zeitachsen überprüft, zu denen die Texte publiziert wurden, um so zu einem Gesamtbild zu kommen”, so der Uni-Präsident.
Die Informationen, “die von außen an uns herangetragen wurden, auch von sogenannten Plagiatsjägern” würden ebenfalls mit einbezogen und noch einmal geprüft. Im ersten Schritt führt die Fakultät eine Vorprüfung durch.
Eine Sprecherin Ludwigs hatte auf die Prüfung der Universität verwiesen, sich aber sonst nicht näher geäußert. Saskia Ludwig war von 2010 bis 2012 Landesvorsitzende der CDU Brandenburg und von 2004 bis 2025 Abgeordnete im Potsdamer Landtag.
In Sachen Plagiatsvorwürfen hatte sie selbst zuletzt an anderer Stelle eine harte Linie vorgegeben und sofortige Konsequenzen gefordert. In der Diskussion um die Verfassungsrichter-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf, gegen die es ebenfalls Plagiatsvorwürfe gab, zählte Ludwig zu den größten Kritikerinnen. Bei “X” hatte sie gefordert, solange Plagiatsvorwürfe gegen die Juristin nicht restlos ausgeräumt seien, müsse sie ihr Amt am Lehrstuhl für öffentliches Recht an der Uni Potsdam ruhen lassen. Sie halte Brosius-Gersdorf zudem für nicht wählbar.
In der Unionsfraktion gibt es Vorbehalte gegen Brosius-Gersdorf unter anderem wegen ihrer aus Sicht mancher Abgeordneter zu liberalen Haltung zu Abtreibungen und einer positiven Haltung zu einer Corona-Impfpflicht.
Sendung: Antenne Brandenburg, 29.07.2025, 10:00 Uhr