Ungleichheitsbarometer: Ungleichheit schürt Politikverdrossenheit | ZEIT ONLINE | ABC-Z

Viele Menschen fühlen sich von der Politik nicht gesehen, zeigt das neue Ungleichheitsbarometer. Das Gefühl sei eng mit ökonomischer Ungleichheit verknüpft.
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Viele Menschen schätzen ihre Einflussmöglichkeiten auf die Politik als gering ein. Das ist eine zentrale Erkenntnis aus den aktuellen Daten des Konstanzer Ungleichheitsbarometers, das ZEIT ONLINE exklusiv vorliegt. Zudem fühle sich ein Großteil der Bevölkerung von der Politik nicht gesehen und gehört. “Viele Bürgerinnen und Bürger sehen sich damit quasi auf dem politischen Abstellgleis”, sagt Marius Busemeyer vom Exzellenzcluster The Politics of Inequality an der Universität Konstanz.
Das Ungleichheitsbarometer misst seit vier Jahren in regelmäßigen Umfragen, wie Bürgerinnen und Bürger das Maß an Ungleichheit in Deutschland wahrnehmen. An der jüngsten Umfrage, die online stattfand, nahmen mehr als 6.100 Teilnehmer teil. Die Daten sind nach Angaben der Autoren “quasi repräsentativ”, weil sie entsprechend Alter, Geschlecht und Einkommen gewichtet wurden. Die Forscher sind überzeugt, dass es “klare statistische Zusammenhänge” zwischen ökonomischer und politischer Ungleichheit gebe, diese beeinflussten sich wechselseitig.