UN: Tote trotz Kampfpause: Arabische Staaten werfen Lebensmittel über Gazastreifen ab | ABC-Z

UN: Tote trotz Kampfpause
Arabische Staaten werfen Lebensmittel über Gazastreifen ab
30.07.2025, 21:24 Uhr
Die Menschen im Gazastreifen erhalten mittlerweile Hilfslieferungen aus der Luft. Auch diese reichen jedoch laut UN-Angaben nicht aus, um die leidende Bevölkerung zu versorgen. Trotz Kampfpausen werden weiter tote Zivilisten gemeldet.
Nach israelischen Angaben sind den vierten Tag in Folge Hilfsgüter aus der Luft über dem Gazastreifen abgeworfen worden. Die Lieferungen umfassten 32 Paletten mit Lebensmitteln, die in den vergangenen Stunden an Fallschirmen von jordanischen, emiratischen und ägyptischen Flugzeugen abgeworfen wurden, wie die israelische Armee mitteilte.
Die drei Länder koordinieren demnach ihre Abwürfe mit den israelischen Behörden. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen will auch Deutschland mit dem Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft beginnen. Zwei Transportflugzeuge der Bundeswehr seien dafür bereits entsandt worden. Auch andere Länder, darunter Frankreich, kündigten an, solche Abwürfe von Hilfsgütern zu starten.
Nach Beginn der Kampfpausen des israelischen Militärs beklagen die Vereinten Nationen (UN) weiter Todesfälle und großes Leid unter der Zivilbevölkerung. Nach Angaben des UN-Nothilfebüros (OCHA) kommt es weiterhin zu Opfern unter den Menschen, die dringend benötigte Hilfe suchen. Zudem sterben demnach weiterhin Kinder und Erwachsene an Hunger und Mangelernährung. “Eltern kämpfen weiterhin darum, ihre hungernden Kinder zu retten”, sagte UN-Sprecher Farhan Haq.
Hilfe nicht ausreichend
Die Bedingungen für die Lieferung von Hilfsgütern blieben weiterhin unzureichend, es käme nicht genügend Hilfe in das Gebiet. Als Beispiel dafür nannte der UN-Sprecher die Herausforderungen am Grenzübergang Kerem Schalom. Dieser sei ein umzäuntes Areal, zu dem Fahrer nur mit Genehmigung der israelischen Behörden Zugang erhielten. Die Behörden müssten die Fahrt zunächst bewilligen, sichere Routen festlegen, Bewegungen in bestimmten Bereichen mehrfach freigeben, währenddessen Luftangriffe aussetzen und schließlich die Tore öffnen, um die Einreise zu ermöglichen, erklärte Haq.
Der Gazastreifen steht nach UN-Angaben unmittelbar vor einer Hungersnot. Nach Angaben lokaler Behörden, die von der Hamas kontrolliert werden, sind bereits mehr als 100 Menschen verhungert. Die Vereinten Nationen halten die Berichte für glaubwürdig. Israel kontrolliert alle Zufahrtsstraßen nach Gaza und hat das Küstengebiet abgeriegelt.