“Umweltprämie” ausgelobt: Tesla will mit Kurzzeit-Rabatt Model Y loswerden | ABC-Z
“Umweltprämie” ausgelobt
Tesla will mit Kurzzeit-Rabatt Model Y loswerden
09.06.2024, 13:19 Uhr
Einem Bericht zufolge weiß der Autobauer Tesla in Deutschland so langsam nicht mehr wohin mit seinen Wagen. Bis Ende des Monats werden bereits produzierte Model-Y-PKW mit einem satten Rabatt angeboten. Allerdings müssen die Kunden die Wagen so nehmen, wie sie bereits in der Sonne stehen.
Der US-Fahrzeughersteller Tesla reagiert mit einer drastischen Preissenkung auf den schleppenden Absatz seiner Fahrzeugreihe “Model Y”. Wie das “Handelsblatt” berichtet, sei das Fahrzeug ab sofort mit 6000 Euro “Umweltprämie” erhältlich – das bedeute einen Abschlag von rund 13 Prozent. Das Angebot gilt ausschließlich für vorkonfigurierte Fahrzeuge aus dem Bestand und auch nur, wenn diese bis zum 30. Juni 2024 ausgeliefert werden können. Es ist die größte Preissenkung im laufenden Jahr. Der Preisnachlass wird bereits auf der Tesla-Hompage beworben. In der günstigsten Konfiguration ruft Tesla dann wohl knapp 39.000 Euro auf. Laut Kraftfahrtbundesamt waren zum 1. April knapp 81.300 Model Y in Deutschland zugelassen.
Tesla hatte erst jüngst mitgeteilt, im Juni an fünf Tagen die Bänder in seinem einzigen europäischen Werk in Grünheide bei Berlin zu stoppen. So wurden bereits Freitag keine Fahrzeuge produziert. Auch am 14., 17., 27. und 28. Juni soll die Produktion ruhen, hatte eine Sprecherin mitgeteilt. Tesla begründet die Pausen mit Verbesserungen. “Die geplanten produktionsfreien Tage dienen Upgrades der Fertigungsanlagen zur Effizienzsteigerung sowie Optimierung von Verfügbarkeiten und Taktzeiten”, teilte die Sprecherin mit.
Tesla hatte die Fertigung bereits Ende Januar in Grünheide in Brandenburg wegen der Angriffe der jemenitischen Huthi auf Schiffe im Roten Meer für rund zwei Wochen ruhen lassen. Im März kam es in der Nähe der Fabrik zu einem Anschlag auf die Stromversorgung. Wegen eines Stromausfalls lag die Autoproduktion fast eine Woche lang auf Eis. Im Mai versuchten dann Umweltaktivisten während Protesttagen nach Christi Himmelfahrt, das Tesla-Gelände zu stürmen, was die Polizei verhinderte. Am Tag nach dem Feiertag wurde im Werk nicht produziert. Das Unternehmen hatte auf den Brückentag verwiesen.
Der US-Autobauer stellt südöstlich von Berlin seit mehr als zwei Jahren Elektroautos her – inzwischen mit rund 12.000 Beschäftigten. Das Unternehmen hatte im April den Abbau von 400 Stellen in Grünheide angekündigt. Tesla plant dennoch weiter, die Produktion in Zukunft hochzufahren. In dem Werk in Brandenburg sollen perspektivisch zwei Millionen Autos pro Jahr gefertigt werden. Das erste Ziel von einer Million Autos wurde bisher allerdings noch nicht erreicht.
Tesla wisse aktuell kaum noch, wohin mit seinen unverkauften Fahrzeugen, schreibt derweil das “Handelsblatt” weiter. Besonders anschaulich zeige sich das auf einem alten Militärgelände 70 Kilometer östlich von Berlin, wo “Tausende” abgestellte Teslas zu sehen seien.
Parallel dazu teile Konzernchef Elon Musk bei X mit, dass das Model Y in diesem Jahr nicht mehr modernisiert werde. Tesla verbessere seine Autos kontinuierlich, “sodass selbst ein Auto, das sechs Monate neuer ist, ein wenig besser sein wird”. Tesla hat seine in die Jahre gekommenen Modelle nur langsam aufgefrischt, da die hohen Zinssätze den Appetit der Verbraucher auf große Anschaffungen gedämpft haben. Die weltweiten Fahrzeugauslieferungen des E-Auto-Pioniers waren im ersten Quartal zum ersten Mal seit fast vier Jahren zurückgegangen. Konkurrenten in China, dem größten Automarkt der Welt, bringen dagegen günstigere Modelle auf den Markt.