Umstrittenes Dekret: Sit-ups und Liegestütze – Trump führt Fitness-Tests für Kinder wieder ein | ABC-Z

Der US-Präsident führt den „Presidential Fitness Test“ wieder ein. Die verpflichtende Testreihe soll die körperliche Fitness von Schulkindern überprüfen. Experten üben scharfe Kritik an dem Schritt.
Trump unterzeichnete in einem Dekret, einer sogenannten Executive Order, die Wiedereinführung des „Presidential Fitness Test“, einem Fitness-Test für Kinder.
Wie der „Tagesspiegel“ berichtete, war der Test bereits jahrzehntelang eine verpflichtende Testreihe, um die körperliche Fitness von Schulkindern zu überprüfen. Der damalige US-Präsident Barack Obama schaffte diesen im Jahr 2013 ab, um den Schwerpunkt mehr auf die Förderung eines gesunden Lebensstils zu legen, statt auf Wettbewerb.
„Das ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg, Amerika wieder gesundzumachen“, sagte Trump am Donnerstag bei der Pressekonferenz – „make America healthy again“. Er fügte hinzu: „Bereits unter Präsident Dwight D. Eisenhower wurde dieser Rat gegründet, um Kraft, Vitalität und Leistungsfähigkeit des amerikanischen Volkes zu fördern. Heute setzen wir diese stolze Tradition fort.“
Höchst umstrittenes Dekret
Die Testreihe wurde 1966 eingeführt und veränderte sich immer wieder. Die zuletzt verwendete Version des Tests umfasste einen Lauf über eine Meile, Sit-ups, einen Kurzstrecken-Shuttlesprint, den Beweglichkeitstest „Sit-and-Reach“ sowie wahlweise Liegestützen oder Klimmzüge.
Die besten 15 Prozent der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen im ganzen Land wurden mit dem „Presidential Physical Fitness Award“ ausgezeichnet. Welche konkreten sportlichen Übungen jetzt von Schülern absolviert werden sollen, ist bisher nicht bekannt.
Experten kritisieren den „Presidential Fitness Test“ und sehen das Ziel, Kinder und Jugendliche wieder für den Sport zu motivieren, verfehlt.
Jacqueline Goodway, Professorin für Bewegungswissenschaft an der Michigan State University und Expertin für motorische Entwicklung bei Kindern, sagte der „New York Times“, dass Fitnessunterricht mehr beinhalten müsse als nur zu messen, wie schnell Kinder laufen oder wie weit sie sich dehnen können. Sie fügt hinzu: „Wir müssen sicherstellen, dass unsere Kinder die Fähigkeiten, das Wissen und das Verhalten für ein lebenslanges körperlich aktives Leben entwickeln“.
Es brauche vor allem mehr Ressourcen für die Lehrkräfte, um die Bewegung der Kinder fördern zu können, sagte Laura Richardson, ebenfalls Bewegungswissenschaftlerin und außerordentliche Professorin an der Michigan State University der „New York Times“.
ly